Montag, 5. Dezember 2005

Tag 33: Klimatische Veränderungen

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Es ist zwar noch gar nicht Weihnachten, aber die Tage bekam ich dennoch schon Post vom Weihnachtsmann. Der Weihnachtsmann heißt in diesem Falle allerdings Chris und wohnt nicht am Nordpol, sondern in Süddeutschland.

Das Päckchen enthält lauter äußerst nützliche Dinge, angefangen bei Blechschrauben über Isolierband bis hin zu Dichtungsmasse und einer Dose mit "Gewindeschneideöl".




Chris: Ich habe mich sehr sehr doll über diese Überraschung gefreut und möchte mich – unabhängig davon, dass das wirklich nicht nötig gewesen wäre – superherzlich für dieses vorweihnachtliche "Sponsoring" bedanken!!! Werde mich bei Zeiten revangieren!!!

Die Klimaprobe

Das Winter-Survival-Package hat mir dann auch gleich den Anlass geliefert, mich heute noch mal den klimatischen Bedingungen in meiner Wirkungsstätte zuzuwenden.

Langsam wird es dermaßen frisch hier drin, dass ich auch gleich im Freien arbeiten könnte. Und mit steifen Fingern arbeitet es sich an kleinen Schräubchen mindestens genau so schlecht wie mit Handschuhen. Da muss eine Lösung her.

An erster Stelle steht die Beschaffung einer Wärmequelle. Ich habe mir vorgenommen hier jetzt mal so eine Art "Stiftung Heizungstest" ins Leben zu rufen, und herauszufinden, welche Art der Heizung am meisten taugt und am ökonomischsten ist.

Angefangen habe ich jetzt erstmal mit einer Elektro-Heizung, die ich mir im Baumarkt habe aufschwätzen lassen.

Immerhin spürt man etwas von der Wärme, die das Ding ausstrahlt, wenn man 15 bis 20 Zentimeter davor steht. Super. Ansonsten taugt das Ding ÜBERHAUPT GAR NICHTS und wird bei nächster Gelegenheit zurückgebracht. "14 Tage Umtausch Garantie" macht's möglich und davon werde ich auch so lange Gebrauch machen, bis ich das richtige gefunden habe.




Bevor ich dann künftig die Auswirkungen bekämpfen werde, sollen heute erstmal die Symptome angegangen werden. Durch die offenen Schlitze von den Rundungen des Wellblechdaches an den Vorder- und Rückseiten der Garagen zieht es durch als hätte ich auf allen Seiten Fenster sperrangelweit aufstehen.

Hatte ja neulich schon mal gefragt, womit ich die am besten verschließen kann und habe die Ratschläge im Baumarkt noch mal vertieft und die Möglichkeiten zur Behebung meiner Probleme evaluiert. Letztendlich bin ich beim guten alten Styropor gelandet, das mir als die kostengünstigste und mit effektivste Alternative erschien. Drei Styropor-Platten landeten im Einkaufswagen.

Aus den Platten sollen nun Stücke in der Größe zugeschnitten werden, die genau in die offenen Schlitze passen. Davon benötige ich ca. 80 Stück.

Zuerst wird eine Schablone angefertigt, mit der wir (ein Kumpel hilft mir bei dieser Fummelarbeit) auf den Styroporplatten die Größe der gewünschten Stücke abzeichnen können.




Wir verfahren nach den Prinzipien von Arbeitsteilung und Spezialisierung und so schneidet mein Kumpel die Stücke zu,




während ich die fertigen Teile in die Löcher reinfummel.




Wo gehobelt wird fallen - im wahrsten Sinne des Wortes - auch Späne…




…und wir benötigen eine ganze Weile, bis wir tatsächlich alle Durchlässe mit Styropor verschlossen haben.








Vielleicht ist es Einbildung, aber es scheint tatsächlich etwas wärmer zu sein, als vorher.

Doch kaum ist dieses erste Problem behoben, stellt sich schon wieder ein weiteres:

Beim Anblick der Garagendecke fällt mir etwas auf, das ich schon früher mal bemerkt, da aber verdrängt hatte. Dort sammelt sich nämlich Kondenswasser, das dann an bestimmten Stellen runtertropft.

Das ist wirklich nicht fair. Komme mir vor wie Sysiphos, der seinen Felsen den Berg hoch rollt, nur, damit der dann auf der anderen Seite wieder runterrollt. Aber klein kriegen lasse ich mich nicht! Da finden wir schon noch eine Lösung.




Jetzt kann ich zumindest erstmal an die Arbeit gehen. Heute wird's eher konzeptionell. Bevor ich an den Bau der Halterungskonstruktion für die Karosserie gehe muss ich erstmal ausarbeiten, wie das Ding aussehen soll, welche Einzelteile ich benötige und welche Grüßen die einzelnen Streben haben müssen.

Als Hilfsmittel für diese und künftige konzeptionelle Aufgabenstellungen hab ich die Tage über Ebay relativ günstig (12 Euro !!!) ein Magnet-Whiteboad geschossen und an einer der Garagenwände montiert.




Das Gestell

Die Konstruktionszeichnung des Fahrzeugrahmens aus dem Werkstatthandbuch soll mir Aufschluss darüber geben, welche Maße ich einhalten muss und an welchen Stellen es Fixierpunkte für die Karosserie gibt.




So sieht die erste Skizze, gezeichnet mit eingefrohrenen, zittrigen Fingern, aus:




Damit ich das Ding später zwischen den Garagen hin und her schieben kann, wird die ganze Konstruktion auf Rollen stehen. Die hab ich mir jetzt schon mal besorgt. Auch bei Ebay. Im Baumarkt hätten die pro Stück 11 Euro gekostet. Bei Ebay gab's 4 Stück für 12 Euro!!!




Jetzt geht es an die Verfeinerung der Konstruktionszeichnung. Leider steht mir keine 3D-Software zur Verfügung und ich muss das ganze Ding mal ganz dilletantisch im Power-Point vorskizzieren.

Da sieht es dann ungefähr so aus:

Hier sieht man das Ganze in der Draufsicht von oben. Hab da mal die Zeichnung aus dem Werkstatthandbuch hinter gelegt.

Rechts und links sind die zwei Streben, in die die Rollen verschraubt sind, und die das Ganze tragen. Die drei unterschiedlich großen Streben in der Mitte werden an den Punkten mit der Karosserie verschraubt, an denen die Karosserie sonst mit dem Rahmen verschraubt ist.




Hier das Ganze noch mal ohne Rahmen.




So soll das Gestell dann in der dreidimensionalen Ansicht aussehen.




Uns so in der Sicht wenn man vor oder hinter dem Gestell steht.




Habe jetzt mal alle erforderlichen Streben mit Nummern versehen, die mir zeigen, was ich an Material benötige. Wenn eine Nummer öfter vorkommt bedeutet das, dass ich mehrere Streben von dieser Größe benötige. So viele Streben, wie es die Nummer auf der Zeichnung gibt.

Hier auf der ersten Zeichnung sieht man zum Beispiel, dass ich die Streben 3 und 1 zwei Mal benötige.






In der Dreidimensionalen Sicht wird es noch deutlicher. (Wenn Du auf das Bild klickst siehst Du diese Grafik noch mal in der Vergrößerung).






Folgende Teile benötige ich also:

Nr. 1: 2x vertikale Hauptstreben rechts und links
Nr. 2: 1x horizontale Hauptstrebe unten längs (vielleicht mache ich hier zwei Streben zum Ineinander Schieben)
Nr. 3: 2x horizontale Hauptstreben quer (hier kommen die Rollen dran)
Nr. 4: 5x diagonale Streben zur Stabilisierung der horizontalen mit den vertikalen Hauptstreben
Nr. 5: 1x Erstes Teilstück obere Längsstrebe rechts
Nr. 6: 1x Zweites Teilstück obere Längsstrebe rechts (Hier mache ich wahrscheinlich auch zwei Strebenteile zum Ineinanderschieben draus)
Nr.7: 1x vertikale Strebe von oberer Längsstrebe rechts zur diagonalen Strebe unterhalb Karosserie hinten (8)
Nr. 8: 1x diagonale Strebe unterhalb Karosserie hinten.
Nr. 9: 1x diagonale Strebe in der Mitte der Karosserie
Nr. 10: 1x vertikale Strebe von oberer Längsstrebe (6) zur Längsstrebe (11), die die beiden diagonalen Streben (Karosserie Mitte (9) und Karosserie vorne (12) miteinander verbindet.
Nr. 11: 1x Längsstrebe zwischen diagonalen Streben an Karosserie (9 und 12)
Nr. 12: 1x diagonale Strebe Karosserie vorne
Nr. 13: 1x vertikale Strebe von erstem Teilstück Längsstrebe (5) zur vertikalen Strebe (15) an diagonale Strebe Karosserie vorne (12)
Nr. 14: 1x diagonale Fixierung von 13 und 15
Nr. 15: 1x horizontale Strebe von 13 an 12

Die 100%igen Abmessungen habe ich noch nicht berechnet. Mir ist lediglich aufgefallen, dass im Handbuch für den Abstand der beiden Verschraubungen für die Karosserie am Rahmen vorne (entspricht meiner Strebe Nr. 12), 1.118 m angegeben sind. Das kann allerdings nicht hinkommen, denn ich messe 1,18 m. Hab ich da die falsche Zeichnung (waren die alten oder sind die neueren BJ's da vorne ganze 6,2 cm schmaler)? Oder haben die sich in der Zeichnung vertan?

Wenn ich der Zeichnung folge (und den Fehler mit den 1,118 unberücksichtigt lasse, ergeben sich für die Streben, die sich an den Rahmenmaßen orientieren folgende Maße:

(Als Seitenmaß für die Vierkantrohre verwende ich 40 mm)

Nr. 8: 68,7 cm
Nr. 9: 123 cm
Nr. 11: 84 – 2x4 cm (Seitenmaß) = 76 cm
Nr. 12: 118 cm




Für die anderen Streben muss ich mir die Karosserie selbst noch mal genau ansehen und dort alles durchmessen.

Hierbei soll es für heute erstmal bleiben.

Ich freue mich extrem, hier im Warmen zu sitzen. Aber der Tag wird kommen, an dem es in der Garage auch wieder wohlig warm und gemütlich werden wird. Spätestens im Frühjahr…

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