Montag, 25. August 2008

Tag 163: Wildes Getrommel

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Puh. Schon wieder eine Woche vorbei.

Eigentlich sollte ich schon seit zwei Wochen Urlaub haben. Der hat sich aber leider immer weiter verschoben. Im Moment ist bei uns im Laden einfach zu viel zu tun und es gilt, diverse Bälle parallel in der Luft zu halten, und dabei noch ein paar weitere hochzuwerfen. Schlimm, dieses Leben als Workaholic, wenn man sich doch eigentlich zum Schlendrian geboren fühlt. Aber es hilft ja nix. Augen zu und durch.

Heute ist es aber dann auch mal so weit. Endlich Urlaub. Aber leider jetzt nicht mehr wie geplant zwei Wochen, sondern nur vier Tage. Grrrmphf. Mal schauen, wie viel wir in dieser kurzen Zeit hier geschafft bekommen, ohne, dass die Family zu kurz kommt.

Danke in diesem Zusammenhang noch ein weiteres Mal für die nachgezügelten Hochzeitswünsche. Ein Pressephoto, Eumel, gab's an "Tag 161"! Hast wohl den Aufruf zur kurzen Pause wörtlich genommen und nicht reingeschaut weil Du gedacht hast, ich würde wirklich Pause machen, was?!

Das mit der Abstimmung zur Bremszange letzte Woche hat ja wirklich gut funktioniert und mir eine prima Möglichkeit geschaffen, mich damit galant an meinem Perfektionismus vorbeizumogeln. Allerdings nehme ich mir auch die Kommentare dazu zu Herzen und werde die roten Macken noch mit dem Pinsel ausbessern.

Was mich aber am meisten gefreut hat ist, dass Ihr nach der kurzen Pause wieder alle mit dabei seid. Dann bin ich wenigstens nicht der einzige Landcruiser Experiment Junkie hier. ;-)

Trotz Nicht-Urlaub und brennendem Hirn vor lauter Arbeit habe ich mich letzte Woche wieder in die Werkstatt gekämpft, um ein paar weitere kleine Schritte voran zu kommen.

Für den Vorderachskörper habe ich vorne in der Werkstatt noch keinen Platz, sodass er erstmal noch hier in der Lackierkabine verweilen muss.




Da ich vorhabe, heute noch ein paar kleinere Lackieraktionen durchzuführen, packe ich den Achskörper vorsorglich ein, um das schöne Finish vor fehlgelenktem Lacknebel zu schützen.




Zu den Lackierobjekten von heute gehören gemäß Eurer Ratschläge unter anderem die Bremstrommeln.




Von innen habe ich sie partiell abgeklebt und die blanken Stellen mit etwas WD40 eingerieben, von außen habe ich sie gründlich mit Silikonentferner entfettet.







Neben den Bremstrommeln möchte ich auch gleich die massiven Teile des Umlenkhebels (?) lackieren.




Hier muss ich dazu erstmal die Innenhülse entfernen...




...




...und unten noch eine Art Simmering samt Filzdichtung rausschlagen.




Beide Massivteile werden erstmal im Teilereiniger entfettet...




dann schön...





... mit der Flex...




...und dem Druckluftschleifer entrostet und wandern zu den Trommeln in die Lackierkabine.



Diese Halterung für die Seilwinde war mir neulich während dem Lackieren auf den Boden geknallt und hatte dermaßen viel Dreck abbekommen, dass ich sie vor einem erneuten Lackieranlauf nochmal komplett abschleifen muss.

Erstmal haue ich die alte vermackte Lackschicht mit Flex und Fächerscheibe runter.




Die tiefen Riefen hatte ich bei der ersten Lackiersession einfach ignoriert.




Nicht so heute. Heute machen wir's (ansatzweise) richtig.

Her mit der Schweißmaschine.




In die Riefen brate ich kleine Schweißraupen...




...die anschließend wieder mit der Schruppscheibe plangeschliffen werden.

Alles prima?




Am anderen Ende sticht mir ein alter Flex-Schaden ins Auge.




Auch hier wird eine Schicht Schweißwürmer drübergebraten.



Besser.




Ab in die Kabine.






Dann kann's ja losgehen.

Zum Glück haben die Jungs das am Mittwoch bestellte Korrux-Zeug schnell geliefert, sonst hätten wir hier jetzt aufhören müssen. Der Lack war nämlich alle.



Also schnell ne Mischung vorbereiten, die SATA ausm Safe holen und es kann los gehen.




So langsam fange ich an zu glauben, dass ich etwas mehr Routine beim Lackieren bekomme. Die Einstellungen der Pistole, die ganze Lackvorbereitung, das Lackieren von kleinen Ecken und von Flächen gehen immer leichter von der Hand. Und ich bin auch nicht mehr jedes Mal so aufgeregt wie am Anfang. So langsam wird das zumindest mal zur entspannenden Feierabendtätigkeit. Und mit diesem glänzenden Meisterstück deutscher Präzisionsarbeit ist es ohnehin jedes Mal ein Hochgenuss, deckende Oberflächen auf blanken Stahl zu zaubern.




Arbeiten, bei denen man ein solches Ergebnis erzielt, machen ohnehin immer am meisten Spaß. Ein sichtbares Erfolgserlebnis.









Da kann man fast schon wieder glauben, wir würden hier vorankommen.




Jetzt wäre ein leckeres Feierabend-Bierchen genau das richtige.

Stand da nicht noch eins hinten in der Lackierkabine?

Nee, schade.




Ach doch! Da ist es ja. Es hatte sich hinter der Sprühflasche versteckt!




Aber wer jetzt glaubt ich würde jetzt hier einfach so untätig den Feierabend beim Bierchen einläuten, der täuscht sich.

Ich hab noch was zum Optimieren gefunden.

Meine Photo-Hinweiskarten fliegen ständig irgendwo rum und jedes Mal wenn ich eine brauche, such ich die halbe Garage ab oder mach ne Neue.




Vielleicht kann man ja mit den völlig unnützen Magneten aus den Fruchtzwerge-Packungen doch noch was Nützliches anfangen.




Doppelseitiges Klebeband...




Und schon sind die Karten magnetisch.




Und hier haben sie ihren Platz gefunden.

An der Abluftanlage.




Oh. Die (Abluftanlage) wollte ich ja auch irgendwann mal loswerden....

...aber das gehen wir ein andermal an.

Bis nächste Woche!

Tsuppari

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