Montag, 3. Mai 2010

Tag 226: Ordnungsinferno

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Merkt Ihr, wie der Rhythmus hier total durcheinandergekommen ist?

Mich nerft das ganz schön, dass wir hier nicht mehr Woche für Woche weiter kommen. Aber ich bekomme es so schon kaum hin, hier überhaupt Updates einzustellen. Wahnsinnig unbefriedigend die Situation, aber es ist leider nicht anders zu machen.

Und wenn ich es dann mal in die Werkstatt schaffe, dann fehlt auch dort einfach die Zeit und das Drumrumorganisieren, sodass ich fast das Gefühl habe, auf der Stelle zu treten.

Aber ganz so ist es nun auch wieder nicht.

Auch wenn ich das schon so oft rausposaunt habe: Wir nähern und weiterhin der Montage des Fahrgestells.

Rahmen und Achsen schlummern im Container nebenan. Neue Räder und Felgen sowie die Blattfedern (von denen ein paar noch lackiert werden muss) liegen oben auf dem Palettenregal.

Und auf dieser Palette hier im Bild, liegen ca. 50 Teile, die alle zum Rahmen gehören. Motoraufhängung, Stoßdämpfer, Querlenkstangen, Unterbodenschutzteile, Rahmendämpfer, U-Bügel, und und und.





Um das alles zumindest schon mal in die Nähe der großen Teile zu schaffen, hat mir mein Vermieter hier so eine schöne fahrbare Wanne hingestellt, in die ich das Zeug erstmal umräume.




Und schon haben wir wieder ne ganze Menge mehr Platz.




Um das Fahrgestell optisch beim Zusammenbau wirklich rund zu bekommen, müssen wir uns noch um die Stoßstange kümmern. Die ist an einigen Stellen verzogen. Außerdem wurden einige runde Löcher an Stellen gebohrt, an denen eigentlich vierkantige Löcher waren. Wahrscheinlich, weil ein Vorbesitzer versucht hatte, die verzogene Stoßtange verzogen wieder anzuschrauben.

Was bist Du aber auch für eine verzogene Stoßtange!




Um die Stoßstange zu richten, nehme ich ein Stück Arbeitsplatte aus schön harter Buche. Leider ist es etwa 0,3 Zentimeter zu breit, sodass die Stichsäge her muss, um ein Stück abzusäbeln.










Das Stück Holz wird dann zwischen die beiden Seitenwände geklemmt und ich prügel von außen gegen das Blech, bis es plan auf dem Holzstück aufliegt.




Hier nochmal die verzogene Stelle. Auf beiden Seiten ist das Ding verzogen.




Hier hab ich's auf der einen Seite schon gerichtet.




Hier ist die andere Seite gerichtet. Die "Delle", die man jetzt noch sieht, scheint da auch hin zu gehören. Zumindest sieht es am Ende der Stoßstange genauso aus.




Hier ein Bild von den vermurksten Löchern.

Da hab ich mir was überlegt, wie ich zumindest das eine komplett vergurkte (zweites von links), wieder rechteckig bekomme.




Aus einem langen, flachen Kupferstück trenne ich mir ein paar gleich lange Stücke ab.






Diese lege ich aufeinander, bis ich quasi ein massives Vierkantstück mit den Abmessungen des viereckigen Lochs habe.

Von unten klemme ich ein massives Kupferstück drunter. Und dann brate ich mit der Vario Star drauf los.




Leider hab ich vergessen, vom Endergebnis ein Bild zu machen. Auf jeden Fall habe ich mit der anschließend erforderlichen Schleiferei so lange dafür gebraucht, dass ich keine Lust hatte, die anderen Löcher auch noch wieder eckig zu schweißen.

Bevor ich die Stoßstange sandstrahle und lackiere (oder pulvere), werde ich aber erst einmal den Rest des Rahmens montieren. Nicht, dass vielleicht am Ende irgendwas nicht passt und ich dann an der lackierten/gepulverten Stoßstange rumdengeln muss.




Schnitt

Trotz aller bisherigen Bemühungen, herrscht in der Werkstatt weiterhin kleinteiliges Chaos. Überall liegt irgendein Zeug rum, was ich irgendwann brauche und dann aber nicht finde, weil es unter irgendwas drunter, irgendwo drin oder irgendwo hinter liegt.

Zeug liegt lose in den Regalen...




...auf den Fensterbänken...




...auf, unter oder in der Werkbank.




Doch damit ist jetzt ein für allemal Schluss!

Ich habe nämlich das OPTIMALE Ordnungssystem gefunden.

Bei meinem Vermieter stand dieser schöne Schubladenschrank rum.

Und da der auch zum Verkauf stand, konnte ich einfach nicht Nein sagen!

Ca. 2 Meter hoch, 75 cm Breit, ca. 40 cm tief und Ausgestattet mit 34 (!!!) Holzschubladen.

Wie für mich gemacht.




Und so nutze ich den Rest des Abends, um meinen Ordnungswahn so richtig und ungezügelt auszuleben.

Von den Schubladen gibt es so dermaßen viele, dass man richtig schön thematisch los legen kann. Zudem gibt es noch kurze dünne Holzplatten, um die Schubladen noch weiter zu unterteilen.

Und so bekommt dann jede Schublade ihr eigenes Thema, über das ich später beim Draufschauen auf das jeweilige Schubladenetikett gleich den Inhalt zu erkennen hoffe.

So zum Beispiel hier vorne links die Schublade "Kleben" mit sowohl Klebeband, als auch Dichtungskleber, Schraubenfixierung etc. Daneben "Schneiden/Sägen", etc.




Das artet in purem Luxus aus, denn nachdem ich die ganzen wirklich relevanten Werkzeuge, Hilfsmittel, Kleinteile etc. verstaut habe, durchforste ich die ganze Werkstatt nach Zeug, was ich irgendwo notdürftig verstaut hatte.






Und selbst, nachdem wirklich alles komplett aus dem Weg ist, habe ich noch 6 freie Schubladen, die ich künftig dann noch mit irgendwas füllen kann.




Und das Such-System scheint perfekt zu funktionieren. Hab es mit mehreren Themen versucht. Bei ein paar Themen (Bsp. Fixieren), muss ich nochmal in eine zweite Schublade schauen. Aber insgesamt braucht es maximal zwei Versuche, bis ich das richtige Zeug gefunden habe.

Und das Arbeiten mit diesem System stelle ich mir ganz hervorragend vor.

Wenn ich beispielsweise was bohren muss, nehm ich die Schublade "Bohren" mit zur Bohrmaschine, arbeite, und packe alles anschließend wieder in die Schublade und zurück in den Schrank. Und wenn ich mal mehrere Themen parallel angehe, nehm ich einfach mehrere Schubladen raus und parke sie beispielsweise auf meinen Fensterbänken.

Das coole an der ganzen Sache ist, dass ich nicht jetzt nicht nur einer statischen Peerfekten Ordnung ein weiteres Stück näher gekommen bin. Ich habe den Eindruck, dass der Schrank mir die Möglichkeit eröffnet, diese Ordnung jetzt auch aufrecht zu erhalten.

Beim Arbeiten in Unordnung habe ich immer das Problem, dass ich a) alle Teile lange suche und b) beim Aufräumen immer wieder von Neuem überlege, wo ich was hin packe – mit dem Ergebnis, dass ich es beim nächsten Mal wieder nicht finde, weil es jedes Mal woanders liegt.

Diesen Zustand hoffe ich mit dieser Angelegenheit ein- für allemal in den Griff bekommen zu haben.

Und einen weiteren schönen Nebeneffekt hat's noch: Beim nächsten Umzug umwickel ich den Schrank mit Transportfolie und Zack! wird er in die neue Location geschafft. Plug and Play sozusagen. Aber ich hoffe, dass es erstmal keinen weiteren Umzug geben wird...

Aber hier weiß man ja nie..




Einen Blick in alle Schubladen möchte ich Euch ersparen, aber wenn Ihr auf das Bild klickt habt Ihr eine Schrankvergrößerung mit der Beschriftung. Da wird ganz gut deutlich, was sich hier alles an Kleinstzeug angesammelt hat und wie mein Schubladensystem funktioniert.




Die unbeschrifteten Schubladen sind noch nicht belegt. Aber da findet sich schon noch was...

Ach ja. Auch sonst war ich nicht ganz untätig. Die Schrauben sind beim Galvanisierer und die anderen Kleinteile sind beim Pulverbeschichten.

Wie es aussieht werde ich es heute Abend schaffen, die Blattfedern zu lackieren.

Drückt mal die Daumen, dass nichts dazwischen kommt, denn dann können wir vielleicht an Pfingsten das Fahrgestell montieren.

Und dann könnten wir zum 5-Jährigen Landcruiser-Experiment-Jubiläum mal richtigen einen riesen Schritt nach vorne machen!

Euch eine ordentliche Woche!

Tsu.

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