Tag 181: Oh, mein Kreuzgelenk
Mannomann, war das wieder ein kurzes Wochenende. Zu kurz, bzw. gar nicht vorhanden.
Trotzdem habe ich mich gestern Abend dann noch in die Werkstatt geschleppt, um nicht das dritte mal in Folge hier einen Aussetzer zu produzieren.
Aber ich frage mich, ob es nicht sinnvoll wäre, sich in den kommenden Wochen in der Werkstatt mit Dingen zu beschäftigen, die auch Erfolgserlebnisse produzieren und uns allen den Eindruck verleihen, dass es tatsächlich voran geht.
Das kann man nämlich von meinen gestrigen Arbeiten nicht behaupten.
Auch wenn ich die Seilwinde erstmal ein bisschen an die Seite gelegt habe, dachte ich mir, dass wir aber vielleicht doch schon mal die Antriebswelle auseinander nehmen, reinigen, strahlen und lackieren könnten. Denn ich suche noch ein paar Teile, damit sich die Strahlerei und Lackiererei auch lohnt und ich nicht für ein einziges Teil (Lenkgetriebe) die ganze Maschinerie anschmeiße.
Um erstmal einen Einblick zu erlangen, was hier eigentlich gestrahlt werden soll/kann und wie ich das Ding in seine Einzelteile zerlege, muss ich aus den Kreuzgelenken im Teilereiniger erstmal die zentimeterdicken Schmodderreste entfernen.
Mit Kreuzgelenken (das hier ist doch ein Kreuzgelenk, oder) hatte ich es bisher noch gar nicht zu tun.
Das sind ja schon wundersame Gesellen...
Zunächst mache ich mir keine Gedanken, wie man das Ding vom Konzept her überhaupt auseinander nimmt, sondern erspähe einen Sprengring (?), der danach lechzt, von mir entfernt zu werden.
Schnell die Zange zur Hand...
...und der Ring ist raus.
Beim zweiten geht das schon nicht mehr so ohne weiteres, denn erstmal breche ich eines der beiden umgebogenen Enden ab.
Zum glück habe ich noch diese Zupack-Zange mit den Flachen Backenenden von Knipex, mit der ich das nicht abgebrochene Ende zu Fassen bekomme, um den Ring dann rauszuhebeln.
Aber dann ist der Spaß auch schon vorbei.
Erstmal entdecke ich, dass an den anderen beiden Gelenkseiten überhaupt kein solcher Ring vorhanden ist, sehe aber an den hinterlassenen Spuren, dass dort mal einer gesessen hat.
Zum Zweiten stellt sich mir die Frage:
Wie zum Teufel soll man allein vom Prinzip her diese Kreuzgelenke auseinander bekommen??????
Ja, ich würde auch denken, dass man die "Stopfen" aus der Führung rausklopfen muss – wie man an den Macken hier sieht, hat das einer meiner Vorgänger hier scheinbar genau so versucht – aber wenn ich das Ding nach unten hin aus der Führung/Passung herausklopfe, dann schiebt es sich doch auf der gegenüberliegenden Seite nur tiefer in die Passung rein.
Ich stehe vor einem absoluten Rätsel?
Wie haben die die Dinger überhaupt erst montiert bekommen?
Wie ich es drehe und wende. Es ist mir völlig schleierhaft und mein Arbeitselan nimmt abrupt ab.
Dafür platz mein Kopf vor Lauter Fragezeichen.
Denn hier geht es gleich weiter.
Diese "Schelle", über die die Welle am Rahmen (bzw. bei der durch den Vorbesitzer herbeigeführten "Umkonstruktion" über die Batteriehalterung, siehe neulich) befestigt wird, ist innen auch irgendwie gelagert. Ich sehe allerdings keine Chance das Ding irgendwie abzubekommen. Sprich zum Strahlen müsste ich hier enorm vorsichtig vorgehen, bzw. extrem gründlich abdichten, damit kein Strahlgut in das Lager gerät.
Und weiter geht's.
Schaut euch mal an, wie schräg dieser Bolzen hier das Kreuzgelenkteil auf dem verzahnten Ende der Welle fixiert.
Hier sieht man es noch besser.
Das ist doch auf keinen Fall original, oder?
So langsam artet die Seilwinde in eine Herausforderung für sich aus.
Und dann noch das hier.
Hier wurde der Sprengring ganz einfach durch eine Unterlegscheibe ersetzt, die gewissenhaft und äußerst pragmatisch per Schweissmaschine angepunktet wurde.
Nach fest kommt ab.
Rien ne va plus.
Und eben habe ich keinen Bock mehr.
Es wäre wirklich ratsam, bald mal wieder was anzufangen, das auch von Erfolg gekrönt ist. Sonst verliert man ja total die Lust hier.
Oder ich entscheide mich, mich der Herausforderung Seilwinde einfach mal bedingungslos zu stellen und den Kampf aufzunehmen.
Wenn doch aber nur schon die Achsen mal fertig und hier raus wären... Das würde auch zu ein bisschen mehr Ordnung in meinem Kopf führen...
Denn über den Achsteilen fängt sich der Müll schon wieder an zu stapeln....
;-)
Und so ziehe ich mich hier für heute zurück, um mich zu Hause vor meine sonntagabendliche zweite Landcruiser Experiment Werkstatt zu setzen.
Denn leider ist ja die Arbeit in der Werkstatt immer nur die eine Hälfte der Arbeit im Zusammenhang mit einem neuen Arbeitstag.
Also nach Hause, Klamotten aus, Hände waschen, Rechner an.
Erstmal einen Ordner für den neuen Arbeitstag (hier Tag 181) anlegen.
Speicherkarte aus der Camera rausnehmen und in den Kartenleser im Rechner reinschieben.
Photos von der Camera rüber in den neuen Ordner schieben.
Photos (und es sind teilweise um die hundert) in eine erklärungsfähige Reihenfolge bringen.
Photos in hinsortierter Reihenfolge in Umbenamungssoftware (ant-renamer) öffnen.
Einheitliche Benamung mit entsprechender Nummerierung ausführen.
Et voilá:
Photoshop aufmachen und Makro ausführen, dass alle Photos im Ordner 181 einheitlich und automatisch in zwei Unterschiedliche Größen (kleines Bild und Vergrößerungsbild) konvertiert.
Die konvertierten Photos werden in zwei separaten Ordnern innerhalb des Ordners 01_Bearbeitet_Beschreibung, abgelegt.
Im einen Ordner liegen die kleinen, im anderen die großen Photos.
Da in beiden Ordnern die Bilder gleich benamt sind, muss ich nochmal den ant-renamer öffnen...
und bei den kleinen Bildern dafür sorgen, dass das "_g" am Ende entfernt wird.
Jetzt lege ich nochmal einen Ordner mit dem Namen "Tag 181" an, packe die kleinen Bilder darein, und kopiere den Pfad des Ordners in die Zwischenablage.
Dann Öffne ich Word und gleich eine für das Experiment angelegte Vorlage.
Seit neuestem enthält die Vorlage gleich beim Öffnen die HTML-Codes für die Schnellnavigation am Anfang und am Ende der jeweiligen Tagesbeschreibung. Darin passe ich zunächst das Datum an, damit der Link auch richtig funktioniert.
Im wesentlichen beheimatet die Vorlage allerdings diverse Makros (was für eine Frickelei!).
Zum Beispiel das Makro "Bilder einfügen". Das führe ich jetzt aus.
Es fragt mich, doch bitte einen Pfad einzugeben, nämlich den, wo die Bilder liegen, und den ich eben in die Zwischenablage kopiert habe.
Nach dem Klick auf "ok" ballert mir das Makro alle Bilder aus dem Ordner ins Word Dokument und legt mir gleich einen HTML-Code an, der auf das jeweilige Bild im künftigen Verzeichnis auf dem FTP-Server verweist.
Doch damit ist es leider nicht getan. Das Makro hatte mir ein ehemaliger Kollege mal angelegt, bevor ich das "Feature" Bildervergrößerung eingeführt hatte. Da ich selber von Visualbasic Markoprogrammierung keine Ahnung habe und der Kollege in New York abgetaucht ist und ich mich noch nicht darum gekümmert habe, mir anderweitig helfen zu lassen oder mich gar in VBA-Programmierung einzuarbeiten, muss ich mir jetzt mit Krücken weiterhelfen.
Mit einem per Klicks zusammengestellten Makro, dass ich als nächstes aufrufe, wird aus dem Bilder-Link ein erweiterter Link, der zu einem Bild führt hinter dem ein Link zu einem weiteren Bild führt. So wie Ihr das seht, wenn Ihr auf ein kleines Bild klickt.
Dieses Marko hilft mir zwar schon mal ein Stück weiter, allerdings müssen die Details "Tagesnummer" und zweiter Dateiname bzgl. Ihrer Nummerierung noch manuell angepasst werden.
Die Tagesnummer änder ich per "Suchen/Ersetzen" in die aktuelle Tagesnummer.
Die Bildnummern muss ich allerdings wirklich manuell anpassen. Das ist bei vielen Bildern besonders nervig. Meistens läuft das so, dass die rechte Hand das Scrollrad der Maus bedient und per Doppelklick die zu ändernden "XX" auswählt und die Linke Hand mittels der Zahlentastatur die Nummer anpasst.
Supernerfig. Aber wat willste machen.
Ja, und nachdem die Nummerierung dann angepasst wurde...
...fange ich an zu schreiben.
Die zwischendurch immer wieder auftretenden Schreibblockaden nutze ich dann, um mich bei meinem Domainprovider einzuloggen, um dort den Newsletter für die kommende Folge aufzusetzen (den ich in den letzten drei Wochen übrigens vergessen habe, abzuschicken).
Außerdem wollen die Bilddateien noch auf den Server geladen werden. Hier packe ich jetzt die großen Bilder nachträglich in den Ordner, den ich vorhin für's Makro benutzt habe, und schiebe dann den ganzen Ordner per FTP-Verbindung auf meinen Server bei 1und1.
Wenn ich dann irgendwann mit dem Schreiben fertig bin jage ich noch die Rechtschreibprüfung über den Text (fürs Gegenlesen fehlt mir meistens die Zeit oder ich bin schon zu müde) und zu Guter letzt bügel ich nochmal mit einem weiteren Makro über das Geschriebene, um die Umlaute und das "ß" durch HTML-Tags zu ersetzten, die von allen Browsern dann als ä's, ü's etc. erkannt werden.
Wenn ich soweit bin, hab ich's fast geschafft.
Jetzt öffne ich das Content-Management-System des Landcruiser Experiments im Web, logge mich ein, erstelle einen neuen Post...
...und kopiere den Text wie er ist in das Textfeld. Da das Textfeld tatsächlich ein "nur Text"-Feld ist, werden die Bilder aus der Word-Datei nicht mitgenommen. Die brauch ich ja auch nicht, da die über die Links vom Server abgerufen und dann in den Text eingefügt werden.
Das ganze veröffentliche entweder direkt oder trage einen Zeitpunkt für die automatische Veröffentlichung ein. Zweiteres ist leider nur selten der Fall, da ich meist "Just in Time" arbeite. Wie Ihr das hier gewohnt seid... ;-)
Zu Guter letzt muss ich noch das Seitenmenü im Stylesheet (CSS) anpassen, bzw. den Link zum neu veröffentlichten Tag ergänzen.
Ja, und dann gibt's noch so Kleinigkeiten wie Aufräumen, Zusammenfassen und Ablage der angelegten Dateien und Ordner für's Archiv, den Newsletter testen und irgendwann auch abschicken, häufig müssen die Bilder im Vorfeld noch bzgl. Helligkeit etc. angepasst werden. Und so weiter und so fort.
Zum Glück habe ich mittlerweile diese ganzen Automatismen im Prozess mit drin. Anfangs musste ich alle Schritte manuell machen, da habe ich teilweise anderthalb Stunden nur daran gesessen, die Bilder verkleinert und mit den Links ins Word Dokument zu bekommen. Denke, die oben erwähnten Verbesserungsmöglichkeiten sollte ich mal angehen. Das spart mir nochmal gut zehn Minuten.
Schade, dass sich die Texte nicht von allein schreiben... ;-)
So, und jetzt schnell ins Internet mit Tag 181 und dann ab ins Büro!
Haut rein und macht was aus der neuen Woche!
Tsuppari.