Montag, 15. August 2005

Tag 17: Herber Rückschlag

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Ja, wir sind bei Tag 17 angelangt. Ich muß Euch sagen, ich hab echt eine stressige Woche hinter mir. Dabei fing alles so gut an...




Am Umzugstag hatte ich Euch ja erzählt, dass ich hier in den Garagen demnächst Strom und höchstwahrscheinlich sogar Starkstrom zur Verfügung haben würde.

Das bedeutet im Klartext: Flexen, Schweißen, Schleifen, Löten, Bohren, Sandstrahlen und Lackieren, hier in meinen Garagen, sollten keine Träume bleiben, sondern in naher Zukunft Realität werden.

Also bin ich losgezogen und hab mich in diversen Baumärkten, Internet-Seiten, Werkstätten, Werkzeughandeln, Herstellerhotlines und im gesamten Bekanntenkreis informiert, was ich so brauchen würde, und welche Geräte was taugen und welche nicht.


Was brauche ich zuerst?

In naher Zukunft werde ich alles soweit abgebaut haben, dass ich das Chassis abnehmen kann. Doch wohin damit und vor allem wie es dorthin bewegen?

Angeregt duch einen meiner "Vorbilder" und Ideengeber aus dem Buschtaxi, nämlich Walter mit seiner FJ40 Restauration, habe ich mir vorgenommen, ein Gestell mit Rollen unten drunter zu bauen. Sobald das Chassis abgenommen wird, wird es auf dieses Gestell "montiert" und ich kann es bis zur Bearbeitung in die Garage nebenan verfrachten.

Also benötige ich als nächstes erstmal eine Flex (zum Zuschneiden von Vierkantrohren) und natürlich ein Schweißgerät, um aus den Rohren die benötigte Konstruktion zu bauen.


Die Flex

Auf www.autoschrauber.de (danke JoeSix für den Tip) hab ich eine ganz gute "Einkaufsberatung" für die Anschaffung einer Flex (Winkelschleifer) gefunden.

Die Details in Kürze: Mindestens 1400 Watt sollte sie haben, einen Sanftanlauf (damit es einem das Ding nicht beim Anschalten aus der Hand reißt), einen umsteckbaren Handgriff und eine Spindelarretierung (reduziert den Aufwand beim Scheibenwechseln), ein langes Kabel und sie sollte sich autmatisch abschalten, wenn's mal irgendwo hakt.

Habe mich bei den unterschiedlichen Herstellern (Metabo, Bosch, Festool und Makita) durch die Webseiten gewühlt und tendiere derzeit zum Modell "9565CV" von Makita.

Es handelt sich hierbei um eine 1400 Watt Flex mit 125mm Scheibe, Konstantelektronik (konstante Drehzahl), Sanftanlauf, ein sogenanntes "Super-Joint-System" zur Verhinderung von Rückstößen bei blockierendem Werkzeug und für ruhigen Lauf. Als Zubehör gibt es unter anderem einen "Superflansch" und eine "Flanschmutter". Ich denke mal, hierhinter verbirgt sich das, was bei www.autoschruaber.de als Spindelarretierung bezeichnet würde. Das prüfe ich alledings noch, bevor ich zuschlage.

So sieht das Teil auf jeden Fall aus:




Neben Ebay gibt es noch diverse Online-Shops, wo man die Teile von diversen Herstellern zu unterschiedlichsten Preisen über's Internet kaufen kann.


Das Schweißgerät

Wenn ich die Stahlrohre dann erstmal zerflext hab, kommt der nächste Schritt: Schweißen.

Wie bereits bekannt hab ich noch nie geschweißt und auch in den letzten Wochen erst ein Bild davon gewonnen, welche Arten des Schweißens es überhaupt gibt und wie was ungefär funktioniert.

Geholfen dabei hat mir zunächst das Buch "Die Karosserie", erschienen im Motor Buch Verlag und erhältlich bei Amazon oder Buch.de.

Hatte es mir schon im Mai gekauft. Nachdem ich es damals erhalten habe, habe ich es tatsächlich einmal durchgelesen. Dabei hab ich kaum die Hälfte verstanden. In den letzten Tagen habe ich öfter mal reingeschaut und durch die bereits durchgeführten Arbeiten und Eure vielen Tipps, komme ich inzwischen echt gut damit klar und es hilft mir sehr.

Kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.


Die Entscheidung

Es gibt, wie ich gelernt habe, diverse Arten zu Schweißen. Ich habe mich letztendlich für das MAG- (Metal Active Gas / Schutzgas) Schweißen entschieden.

Nach viel Rumsucherei und Vergleicherei habe ich die richtige Maschine für mich gefunden und gleich zugeschlagen. Es handelt sich um ein Schutzgas-Schweißgerät namens "Variostar 1500" von der Firma Fronius.

Fronius ist, wie ich nach und nach erfahren habe, mehr oder weniger Marktführer bei Schweißgeräten für die industrielle Anwendung und beliefert so ziemlich alle großen Automobilhersteller und Maschinenbauer in Deutschland. High Tech also. Eigentlich hat Fronius Leute wie mich (Hobby-Schweißter, bzw. blutige Anfänger) gar nicht als Zielkunden, doch, wie ich dann festgestellt habe, gibt es sogar Leute, die sich zur Reparatur ihrer Mountain Bikes so ein Teil hinstellen. Die "Les Paul" unter den Schweißgeräten, sozusagen(, für die Gitarristen unter Euch).

Auf den ersten Blick scheint das Ganze wohl etwas "oversized" für mein Vorhaben. Doch, seinem Preis wird das Gerät spätestens dann gerecht, wenn man es das erste Mal in der Hand hat und die diversen Funktionen nutzt, die ein Schweißgerät aus dem Baumarkt (auch ein teures) eben NICHT hat, und die einem Anfänger dann doch den Einstieg erheblich erleichtern.




Doch später dazu mehr. Das Gerät wird Anfang September geliefert.


Gierig nach Strom

Schweißen und Flexen – das bedeutet: Ich brauche Strom. VIEL Strom. Zukünftig möchte ich mir noch einen ordentlichen Kompressor zulegen und dafür benötige ich VIEL STARKEN Strom.

Ich setze mich also hin und fertige eine Skizze an:




(zum Vergrößern auf die Grafik klicken)

Der Strom kommt aus dem Hauptstromkasten in der Werkstatt meines Vermieters.

Bevor ich damit irgendwas anfange wird erstmal ein Zähler (Z) eingesetzt, damit ich das ganze nachher vernünftig abrechnen kann.

Dann benötige ich einen Verteilerkasten, um diverse Leuchstoffröhren (für viel viel Licht) und alle anderen Geräte anzuschließen.

Für den avisierten Kompressor benötige ich eine Drehstromsteckdose und für das Schweißgerät eine mit 16 Ampere und einer "trägen" Sicherung abgesicherte Schuko-Steckdose (normale Steckdose).

Der Verteilerkasten soll noch weitere Steckdosen haben, an die ich bei Bedarf weitere Geräte (Schleifmaschine, Akkuschrauberakkuladegerät, Bohrmaschine, Radio, Lötkolben, etc.) anschließen kann.


Organisation

Prima. Das Konzept steht und ein Elektroinstallateur-Kumpel steht bereit, um mir bei der Installation behilflich zu sein. Ich freue mich extrem auf dieses Unter-Projekt.

Ein Termin mit dem Vermieter zur Besichtigung des Hauptstromkastens muß her. Ich rufe ihn an und spreche ihm mein Vorhaben auf die Mailbox. Wenige Stunden später habe ich eine Nachricht von ihm:

"Tut mir leid, aber das mit dem Starkstrom können wir nicht machen, weil Versicherung, weiterer Anschluss muss beantragt werden und überhaupt…"

WIE BITTE???


Ich traue meinen Ohren nicht und weiß nicht, ob ich lachen oder heulen soll. Jetzt komm ich echt ins Schleudern. In zwei Wochen kommt das Schweißgerät und ich stelle jetzt fest:

Ich kann überhaupt nicht schweißen, weil es keinen Strom gibt!


Auch das persönliche Gespräch mit dem Vermieter am nächsten Tag löst das Problem nicht.

Kombinationsbild zur Halbzeitverlosungsschnitzeljagd



Für eine derartige Installation müßte er wohl scheinbar eine zusätzliche Versicherung abschließen und ausserdem muß wohl tatsächlich jeder Starkstromanschluß separat beantragt werden.

Ich soll mich bitte mit meinem Nachbarn Peter verständigen und mich dann an die gleiche Leitung hängen, an der er hängt. Und zwar die, die in die Knie geht, wenn Peter Licht und die Kreissäge parallel laufen läßt. Da kann ich mir meine träge 16 Ampere Sicherung wohl in die Haare schmieren...

Mann mann mann. Und was mach ich jetzt???


Erstmal weiter schrauben

Es hilft nichts. Irgendwie wird sich alles schon noch zum Guten wenden und so stürze ich mich in die Arbeit.

Erstmal montiere ich meine neue Werkbank, die ich über ein Berliner Kleinanzeigenheft von einme sehr netten "Eddi" günstig erstanden habe. So hab ich wenigstens schon mal eine Arbeitsfläche zum Schweißen, wenn's denn irgendwie mal mit dem Strom klappt.

Den roten Stuhl wollte mein Nachbar Peter gerade auf den Sperrmüll werfen. Ich rette ihn vor der Entsorgung.





Heute sind der Kühler und die Batteriehalterungen an der Reihe.





Eigentlich ist das gar keine große Arbeit, doch die Schrauben der Batteriehalterungen sind rostig, lang und sitzen ordentlich fest und an ein paar Stellen ist's ne ordentliche Fummelei überhaupt an die Schrauben ranzukommen.

Unter anderem dort, wo irgend so eine komische Leitung von den Bremsflüssigkeitsbehältern runter zur Batteriehalterung läuft…






Auch der Antrieb für die Seilwinde ist mit der Batteriehalterung verschraubt…




…besser, WAR verschraubt.




Die Ausbeute: Schrauben…




und große, grobe Teile




Nichtsdestotrotz sind wir schon wieder ein ganzes Stück vorangekommen. Der Motor ist so gut wie freigelegt. Mann, ist das ein fettes Teil.






Wenigstens brauch ich zum Schrauben keinen Strom. Naja, eigentlich doch. Ohne die Stromleihgabe von Robert (Sohn von Peter) hätte ich heute überhaupt nicht arbeiten können.

Langsam wird's also echt eng. Die Tage werden kürzer und es wird schon früher dunkel. Mal schaun, wie es weiter geht.

Feste die Daumen drücken, o.k.?!

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Tag 17, Frage 1:

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Nach welchen Kriterien entscheide ich, ob der der Kühler noch was taugt oder nicht. Meiner Meinung nach sieht der hier ganz schön fertig aus...







Weitere Fragen gibt's im Laufe der Woche


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Tag17, Frage 2:

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Muss ich mir hier, was den Rost angeht, Sorgen machen, oder ist das hier einfach nur ein Fall für Fertan oder ähnliches?



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Tag 17, Frage 3:

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Der Radasten und der obere Teil am Kotflügel sind verschraubt und zusätzlich noch mit so einem schwarzen Zeug verklebt.

Wie krieg ich die auseinander, um die Teile dann einzeln zu behandeln (sandstrahlen, etc.)?




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Tag 17, Frage 4:

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Der Schlauch, der vom Kühler zum Motor führt, besteht bei mir aus zwei Teilen, die über ein Stück (extrem verrostetes) Metallrohr miteinander verbunden sind. Das ist auch nicht original, oder?

Kauft man da einen originalen Schlauch oder tut es da irgendein KFZ-Kühlerschlauch?

Wo kauft man sowas?




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