Tag 247: Heute gibt's Fisch!
Zur Abwechslung mal wieder ein kurzes Lebenszeichen.
Es wird wohl noch ein paar Wochen dauern, bevor ich es mal wieder mit Zeit, Muße und fehlenden Teilen in die Werkstatt schaffen werde. Aktuell müssen erstmal Arbeit, Hausbau und alles was damit zusammenhängt koordiniert und auf feste Füße gestellt werden.
Da zu dem „auf feste Füße stellen“ dieses Jahr auch dazu gehört, dass wir den Urlaub wohl auf Balkonien und höchstens mal auf dem Campingplatz nebenan verbringen werden, versuchen wir dennoch, uns ein bisschen Urlaub an beispielsweise Mittelmeer oder Atlantik nach Hause zu holen. Und wenn auch nur für Zunge und Magen.
So kam es uns am Wochenende in den Sinn, mal wieder den netten vorderasiatischen Fischhändler von nebenan aufzusuchen, um uns mit einem Leckerli für’s Abendbrot zu bestücken.
Und da ich mir vorher schon dachte, dass das was sauleckeres werden könnte, hab ich vorsichtshalber mal die Camera (trotz extremer Fettfinger) mit in die Küche genommen, um die Zubereitung des Festschmauses an all diejenigen weiterzugeben, die entweder ihren Sommerurlaub auch im regnerischen Deutschland verbringen, oder die aber während ihres Urlaubes an Atlantik & Co. nicht wissen, was sie sich leckeres (und dabei recht einfaches) kochen könnten.
Es gibt also Fisch im Topf – also einen Fischtopf. Anfangs dachte ich, es würde eine Fischsuppe werden, aber Fischtopf – so wie’s im Rezept stand, trifft die Sache besser.
In den Fischtopf kommen:
Eine Dorade (ca. 350 Gramm)
Ein Stück Seeteufelfilet (ca. 200 Gramm)
Eine Hand voll kleiner Tintenfischchen (kennt Ihr von der Paella!)
und ca. 300 Gramm Miesmuscheln.
Dazu noch
1/4 Liter Weißwein
Eine Gemüsezwiebel
Drei größere Tomaten
Zwei Zehen Knoblauch
100 ml Olivenöl
Etwas glatte Petersilie
Ein wenig gemahlene Mandeln
und etwas Safran.
Das war’s eigentlich schon.
Zuerst werden Dorade, Seeteufel und Tintenfische in kleinere Stücke zerteilt.
Beim Zerschneiden der Dorade knirscht’s etwas fies, aber da muss man durch.
Anschließend kommen Zwiebel, Tomaten und Knoblauch unter’s Hackebeil.
1 Esslöffel gemahlene Mandeln, 1 Esslöffel Petersilie und die zwei Knoblauchzehen werden im Mörser zermörsert.
In einer Pfanne werden die 100 ml Olivenöl schön aufgeheizt und dann wird die Dorade ca. 2 Minuten pro Seite angebraten.
Raus damit in den bereitgestellten Terrakottatopf.
Dann den Seeteufel in die Pfanne und auch gut 2-4 Minuten angebraten.
Ab zu den Doradenstücken.
Dann die Tintenfische. Die brauchen ein wenig länger. Sie werden gebraten, Bis sie goldbraun schimmern.
Heissa, was das spritzt...
Und auch in den Topf damit.
Jetzt die Miesmuscheln.
Um Miesmuscheln wird ja immer ewig viel Theater gemacht. Sind die jetzt gut, sind die nicht gut etc.
1. Das was außen drauf sitzt, weiß ist und ein bisschen wie Vogelmist aussieht, brauch einen nicht zu stören – weil man es sowieso nicht mitisst. Das sind Kalkablagerungen von irgendwelchen anderen symbiotischen oder parasitären Muscheln oder sonstwelchen Organismen.
2. Wenn man die Muscheln in kaltem Wasser wäscht, schließen sich alle gesunden Muscheln. Dann wurde die erste Probe schon bestanden. Die Muscheln, die sich nicht schließen, sollte man wegwerfen. Die sind dann nämlich in der Regel „ümm“.
3. Wenn man die Muscheln dann kocht – oder wie hier in die Pfanne haut – öffnen sie sich, da sie dann schön entspannt „ins Nirwana übersiedeln“ und deshalb einfach loslassen. Muscheln, die nach dem Kochprozess zu sind, werfe ich ebenfalls weg.
Wie dem auch sei. Nach rund 4 Minuten in der Pfanne kommen auch die Muscheln rüber in den Terrakottatopf.
Im Sud werden dann die Zwiebeln glasig gedünstet…
und dann mit den Tomaten ein ganzes Weilchen (10 Minuten) geschmort.
Dann wird nach und nach der Wein zugegossen und man lässt das Ganze ein wenig einkochen. Nochmal so 10-15 Minuten.
Dann die gemörserte Paste dazu, ordentlich Salz und Pfeffer,
und, nicht nur für die Farbe, sondern auch für den Geschmack: Safran!
Ein paar Stengelchen.
Bestens. Jetzt alles über die Fischstücke und rein mit allem in den Ofen.
Brot hatte ich schon welches aufgebacken, dass kann jetzt hier raus und abkühlen.
Bei 175 Grad kommt der Topf nochmal 10 Minuten in den Ofen.
Und dann kann es losgehen.
Geschafft. Mann, war das lecker!
Nur, dass die ganze Wohnung zwei Tage später immer noch danach riecht…
Und seht Ihr. Wenn ich heute stattdessen in der Werkstatt gewesen wäre, hätte es nicht so was Leckeres zum Abendbrot gegeben.
Aber auch die Werkstatttage werden wieder kommen. Keine Sorge!
Liebe Grüße
Euer Tsu – Aus dem Landcruiser-Experiment Kochstudio.