Tag 39: Fleißarbeit
Genug gelabert in den letzten Wochen. Heute wollen wir gleich zur Tat schreiten.
Es ist Sonntag, draußen haben wir minus 11,5 Grad Celsius und wir waren stehen geblieben bei Karton 18.
In meiner Werkzeugkiste habe ich eine Drahtbürste entdeckt.
Damit wird zumindest schon mal der der grobe Rost von den Metallteilen runtergebürstet.
Dann wird der Lichtmaschinenladereglder aufpoliert.
Das letzte Woche noch total verschmandete Ding erscheint in neuem Glanz:
Wie neu:
Weiter mit Karton 19. Heute arbeite ich im Akkord.
Aua! Kabelbaumteile.
Denke, bei der Kälte macht es wenig Sinn, diese groß unter die Lupe zu nehmen und dabei womöglich noch Brüche in den verfrosteten Kabelsträngen zu verursachen. Die Kabelstränge werden vorsichtig aus dem Karton gehoben und erstmal beiseite gelegt. Mir wird ganz schwindelig, wenn ich daran denke, was mich da demnächst noch erwartet. Ein Experiment für sich…
Das Wasser im Hof ist immer noch abgestellt und ich schmelze etwas Schnee mit dem Wasserkocher, um zumindest einen feuchten Lappen zu haben, mit dem ich den groben Dreck von den Lüftungsrohren und anderen Teilen entfernen kann.
Anschließend geht's ans Sortieren der Schrauben und Sichten der weiteren Teile aus Karton 19.
Dabei fällt mir unter anderem das Zündschloß in die Hände, dass ich vor ein paar Jahren mal über's Buschtaxi-Forum bekommen hatte. Der Vorbesitzer hatte die Zündung ins Amaturenbrett verlagert, da das Lenkschloß irgendwie hinüber war.
Boah, war das damals ne Frickelei, da auch Blinker, Fernlicht, Glühkerzen, etc. an den ganzen Strang mit dran hingen. Das Zündschloß habe ich wie schon erwähnt für nen super fairen Kurs von einem Buschtaxi-Mitglied (weiß nicht mehr, wer von Euch es war aber hier trotzdem nochmal vielen Dank dafür!) und das Kabel was dann ins Cockpit führt neu bei Toyota gekauft. Den Schaltplan hatte ich irgendwo im Internet runtergeladen und mich dann Stück für Stück da durchgefräst.
Die Vorbesitzter hatten noch ne Menge weiterer Schweinereien an der Kabellage verbrochen, die ich bei der Gelegenheit mit beseitigt habe und nachher bestimmt zwanzig Meter Kabel aus der Karre geholt hatte.
Mal schaun, wie verbastelt das ganze erst aussieht, wenn ich mit dem Auseinanderdröseln erstmal anfange. Da kann der nächste Besitzer dann ein paar hundert Meter Kabel aus dem Ding rausholen…
In Karton 19 befindet sich auch das breühmte EDIC (Wofür steht nochmal die Abkürzung?)
Beim Starten hat der Wagen in letzter Zeit (vorm Auseinanderbauen) immer mal Probleme gemacht und das EDIC hat dabei wild rumgeklappert. Müßte jetzt eigentlich mal testen, ob's an meiner Kabellage lag oder am EDIC selbst.
Kann man wohl was kaputt machen, wenn man mein EDIC mal bei einem anderen BJ42 anstöpselt und versucht, ob es da reibungslos funktioniert? Wenn nicht, wer stellt seinen Wagen als Versuchsobjekt zur Verfügung…. ;-)
Das Ding scheint auf jeden Fall zumindest Original zu sein. Denke jedenfalls nicht, dass der Vorbesitzter sich ein Ersatzteil in Japan besorgt hat. Die Beschriftung ist nämlich auf Japanisch.
Oder sollte ich besser sagen. "WAR auf Japanisch"? Beim Reinigen des Teils ist nämlich die Schrift gleich mitverschwunden. Wie ärgerlich. Und dabei hab ich nur mit WD40 ein bisschen auf dem EDIC rumgerieben… Gibt, denke ich Schlimmeres…
Den Kabelstrang, der vom EDIC gottweißwohin führt schaue ich mir mal etwas genauer an.
Und stelle fest, dass ich den Störungsfehler vielleicht schon gefunden habe:
Der Stecker in Richtung "wasweißichwohin" ist total korrodiert…
Denke dieser Kabelabschnitt könne eine gute Einstiegsübung für das Restaurieren der weiteren Kabelstränge sein.
Wo krieg ich den solche Stecker wie hier auf dem Bild? Nur bei Toyota? Kann man die Belegung der einzelnen "Ausgänge" irgendwo nachschlagen?
Weiter im Text. Jetzt kommt Karton 20 an die Reihe. Er enthält lediglich ein paar Schläuche, die vom Motor zum Kühler liefen,
den Kühlerdeckel, ein paar Schrauben
und ein metallenes Schlauch-Zwischenstück von dem ich nicht weiß, ob es original ist.
Die einzelnen Teile sind schnell grob gereinigt und ich mache mich an Karton 21.
Hier erlebe ich eine sehr positive Überraschung.
Den Lüfter hatte ich gleich nach dem Ausbau schon auseinandergenommen und gereinigt. SUPER! Hier habe ich heute keine To Do's.
Ich lege lediglich für Tag 21 einen neuen Karton an, weil der alte schon auseinanderfällt und mir das Kühlergehäuse schon seit Wochen im Regal auf die Nerven geht. Der alte Karton war zu klein für alle Teile gewesen…
Also rein mit dem ganzen Krempel in einen neuen Karton.
Beschriften und fertig.
Anschließend ist Karton 22 an der Reihe. Alles immer schön der Reihe nach, wie Ihr seht…
Hier wieder das gleiche. An Tag 22 hatte ich die Innenraumheizung auseinandergebaut und AUCH gleich gereinigt.
Das klappt ja wie am Schnürchen. Ich gehe die Tütchen mit den Schrauben durch, dokumentiere was ich an neuen Schrauben benötige und ab mit dem Karton ins Regal.
Und weiter mit Karton 23. Hier ist zwar nicht viel drin, aber an Tag 23 hatte ich bei der Demontage wohl geschludert und nix vernünftig dokumentiert. Aber wenn ich mir Tag 23 hier nochmal genau anschaue dann sehe ich, dass es wohl die Schrauben von der Stoßstange waren. Die brauche ich übrigens auch neu. Die alte liegt für den Schrottplatz bereit…
Hier hab ich zumindest schon mal ein Photo, welche Schrauben ich wohl ungefähr brauchen werde. Das wird noch ne Archäologietätigkeit…
An Tag 24 gab's keinen Karton, da gab's die erste Zusammenfassung.
An Tag 25 gab's wieder einen Karton. Und den mache ich heute kurz auf und dann gleich wieder zu, bevor der hierdrin liegende Kabelbaum mich anspringt, umschlingt und mich die nächsten Wochen in meinen Alpträumen verfolgen wird.
Hiuiui, dagegen ist der Kabel-Inhalt aus Karton 19 ja ein Kindergeburtstag. Wie gesagt, Kabelbäume überholen wird hier noch ein abendfüllendes Thema werden.
Also erstmal weg mit Karton 25 und ran an Karton 26.
Hier gibt's eigentlich nix großartig zu tun, außer Schrauben sortieren. Die Scharniere werde ich mir erst vorknöpfen, wenn ich eine Gelegenheit zum Sandstrahlen und Grundieren habe.
Karton 27 soll dann erstmal der letzte für heute sein.
Aber hier bleibt es (mit Blick auf die Uhr) heute erstmal beim Öffnen. Hier ist mehr Arbeit drin als ich heute noch Zeit dafür habe.
Insgesamt bin ich heute wieder ein gutes Stück vorangekommen und ich nehme mir die Zeit das Regal noch ein bisschen aufzuräumen. Unter anderem finden das Kehrblech und der Kehrbesen endlich einen festen Platz.
Elf Kartons habe ich bis heute durchgearbeitet.
Sieben davon allein heute. Das ist doch ein guter Schnitt.
Mit dem Karton von Tag 17/18 hab ich noch fünf Kartons vor mir. Dann kann es endlich wieder mit größeren Aktionen weitergehen.
Die Durststrecke ist also fast überwunden. Je nach dem was mich in den letzten fünf Kartons noch erwartet werde ich noch ein- oder zwei Tage Kleinteile reinigen. Dann gehen wir wieder die gröberen Arbeitsschritte an.
Konkret steht als nächstes das Abheben der Karosserie auf dem Plan und der Bau des dazugehörigen Gestells. Vorher muss ich allerdings in der Garage noch ein bisschen Platz schaffen. Werde wohl alle Karosserieteile mal rüber in die alte Garage schaffen. Muss dazu mal abpassen wann mein Nachbar Zeit hat und wir seinen Anhänger benutzen können…