Montag, 3. November 2014

Tag 333: Die Mauer ist weg

Heute ist Dienstag.

Gestern (Tag 332) haben wir die Profile für die beiden Räume hinten gestellt und den künftigen Drecksraum auch schon auf der einen Seite mit Rigips beplankt.

Bis spät in die Nacht rein.

Was nach dem Arbeiten immer am ätzendsten ist, ist den ganzen Krempel zusammenzupacken, ins Auto zu laden und am nächsten Tag morgens alles wieder genau umgekehrt.

Wird echt Zeit, dass man den Laden hier abschließen, oder erstmal zumachen kann.

Aber dafür ist auch wieder erstmal noch ne Menge zu tun.

Und zu Allererst muss das letzte Stück Wand, bzw. diese biestige Stahlbewerte Gorillabetonsäule noch raus.

Und genau die werde ich mir heute vorknüpfen.





Wie schon ausgiebig diskutiert steht die Säule einfach so da und hat keinerlei physische Verbindung zu irgendwas anderem als dem Boden und damit auch Null Komma Keine Statische Funktion. Sie kann also einfach WEG.




Das einzig blöde ist der Rundstahl der in die Säule eingelassen ist und oben ca. 60 cm raussteht. Da werde ich wohl vorne die Holzplatten abnehmen müssen.




Aber erst geht es schnell zum Holzhandel, um das Holz für den Rahmen des Tors zu besorgen. Ich hole Konstruktionsvollholz mit gegen Null gehender Restfeuchte, da ich ja nicht will, dass sich da irgendwas verzieht.

Drei fette Bohlen.




Schnell mal rüber geschleppt zum Edelstahlrahmen vom Tor, an dem die Scharniere hängen und Testweise das ganze aufbauen.




Passt alles ziemlich gut.



Na dann mal ran an den Speck. Erst aber mal das Holz mit der Stichsäge vorne entfernen.




Und schon mal nen Spanngurt anbringen, der dafür sorgt, dass die Säule wenn nach vorne wegkippt und nicht nach hinten (und dort auf dem Fallweg sämtliche Asbestplatten mit runter reißt.




Dann die Flex rausgeholt...



...und die hinteren Rundstähle in der Säule gekappt. Oben...




...und unten.





Und vorne ein bisschen.





Dann wollen wir mal ein bisschen ziehen...

Joah, da bewegt sich schon was.




Ups.




Es bewegt sich leider nur bis zur Regenrinne...

Da ist erstmal Stopp. Rundstahl.

Gurr....




Egal!

Die Säule ist langsam so lose wie der Milchzahn eines Erstklässlers und mit ein wenig hin und her Geruckel und Gedrehe krieg ich das Ding an der Regenrinne vorbei manövriert.

Und:

KRAWUMMS! ... liegt das Mastvieh auf dem Boden.

Besiegt!!!




Aber noch nicht ganz.

Nachdem ich das ganze Geröll beseitigt habe kommt der Rest des Sockels zum Vorschein.

Der muss natürlich auch noch weg.

Nach der vielen Über Kopf Arbeit hier in letzter Zeit dürfte das allerdings ein Spaziergang sein.




Ich mühe mich erst eine ganze Weile mit dem großen geliehenen Stemmhammer ab, bis (trotz Spaziergang) die Arme keine richtige Lust mehr haben und steige auf den kleineren Boschhammer um.

Und oh Wunders! Das geht viel viel schneller und viel viel besser als mit dem großen Ding.

Da sieht man wieder mal, dass die Forschungsabteilungen der vernünftigen Hersteller doch immer wieder auch tatsächliche Funktionen in die Dinger einbauen. Das Ding hämmert sich durch den Sockel wie durch Butter. Da hat das Youtube-Video, das meiner Kaufentscheidung mit zu Grunde lag also nicht gelogen...





Also weiter hämmern.




Der Sockel löst sich nach und nach in Staub und Geröll auf...



Jetzt das Gestänge noch weg...




..., mit der Flex, ...




...und dann haben wir es geschafft:

DIE MAUER IST WEG!




Also weiter mit den Torvorbereitungen.

An den Torpfosten muss ein Stück raus. Da meine Stichsäge irgendwie einen Schlag hat und insbesondere dickeres Holz nicht mehr gerade sägt, säge ich mit dem Fuchsschwanz aus den Balken jeweils eine Kante raus, damit sie unter die Asbestplatten passen, ohne sie zu beschädigen.

Ist nochmal eine schöne Armarbeit, aber langsam gewöhne ich mich dran.




Mal schauen ob’s passt.

Ja, passt!




Und der andere auch.




Blick in die Freiheit.




Blicke auf die Arbeit. Verurteilt zum Steine klopfen.

Werde mir wohl notgedrungen einen Container kommen lassen müssen, um das Zeug hier wegzubekommen. Die Säulen klein zu machen, um sie auf einen Hänger zu bekommen, darauf habe ich überhaupt keine Lust!




Die Torpfosten setze ich nun genau so, wie sie später sitzen sollen.



Um mir entsprechende Löcher vorbohren zu können, fixiere ich sie mit solchen Drehstelzen (wie auch immer die heißen).




Die Löcher im Balken bohre ich erstmal mit dem Holzbohrer durch, und gehe anschließend mit dem Betonbohrer hinterher, um die Löcher für die Dübel in die Säule zu kriegen.







Probehalber setzte ich auch den oberen Balken schon mal quer drüber.




Passt eigentlich alles recht gut. Ich bin begeistert!






KVH und Null Restfeuchte hin oder her. Ich denke, es ist sinnvoll die Balken auch noch mit Lack vorzubehandeln, um wirklich auszuschließen, dass sie sich verziehen. Und für die Optik kann es auch nicht schaden.




Also schnell zwei Töppe Farbe aus dem Fundus gekramt (letzte Woche war hier Baumarktauflösung im Nachbarort und es gab alles für 50% rabattiert).




Und einmal alles schön eingerollt.




Mist. Wieder Mittagessen komplett vergessen.

Der Magen fängt an, sich selber zu verdauen. Zum Glück ist im Ort vorne ein Asia-Imbiss.

Schnell dort was reingeschaufelt für die Nachtschicht.




Und noch nen Kaffee hinterher.




Denn es ist ja nicht so, dass es hier nicht noch anderes zu tun gibt.

Die große Wand muss noch doppelt beplankt werden.

Das soll heute Abend noch geschehen.

Also ran.




Hab jetzt gelernt, dass dort, wo die Platten zusammenstoßen immer ein kleinerer Spalt sein sollte, damit man dort besser (oder überhaupt) spachteln kann.

Dazu verwende ich den „Phasenhobel“ und Raspel jeweils an den Stößen eine Phase in die Platte.




Geht vielleicht auch schöner, aber den Zweck sollte es erfüllen.




Rechts und links haben die Platten schon eine Phase. Dort muss ich also nichts unternehmen. Nur drauf achten, dass ich die Platten in Ecken nicht mit der Phasenseite einsetze, da es dort dann wiederum doof zu spachteln ist, weil die Platten seitlich etwas flacher auslaufen.




Ein ganzes Weilchen später bin ich mit der Wand durch.

Eigentlich bin ich komplett im Arsch, aber es hilft ja nichts. Irgendwann müssen wir ja hier fertig werden.




Und hier auf der linken Seite ist ja noch gar nichts gemacht.



Also letzte Reserven aktiviert und hier zumindest nochmal einen Anfang gemacht.





Und danach dreckig, verstaubt und tot ins Bett.

Morgen (Tag 334) muss es weiter gehen...

Gute Nacht!

Tsuppari


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