Sonntag, 31. Dezember 2006

Tag 86: Mobilitätsgarantie

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Was für ein Zufall.

Weihnachten und Neujahr fallen dieses Jahr beide auf einen Montag…

…und liefern mir theoretisch die Ausrede, zwei Wochen hintereinander keinen neuen Arbeitstag, sondern stattdessen einen Haufen guter Wünsche und Grüße einzustellen (und weiter richtig durchzuschnaufen).

Ich hoffe, dass Ihr alle das Jahr 2006 gut zu Ende gebracht, es noch mal richtig krachen lassen, und es mit einem Haufen guter Vorsätze ins Jahr 2007 geschafft habt und schiebe hier noch mal fette Neujahrswünsche hinterher.

Und damit ich nicht ins Gerede komme, mein guter Vorsatz wäre, es in diesem Jahr etwas lockerer anzugehen, gibt es trotz Feiertage und Urlaub heute doch einen neuen Arbeitstag.

Wir waren stehen geblieben beim Thema Kabelbaum. Das Aufziehen des Kabelbaums ist im wesentlichen Teil der Vorbereitungen von Plan B gewesen, der ab dem 31. Januar in Kraft treten wird. Dann nämlich wird das Experiment erstmal heimatlos und ich werde für ein paar Wochen oder Monate zusehen müssen, wie ich ohne Garage, Halle, Hangar oder ähnliches meine Arbeiten am Experiment weiterführen kann. Die Kabelbaumwand ist also nicht nur ein wunderbares Hilfsmittel, um einen Überblick über das Kabelgewirr zu bekommen und den Baum nachzubauen, sondern hat vor allem den schönen Nebeneffekt, dass ich das Ding mit dem gesamten Kabelgerömmel schön von A nach B bewegen kann.

Eine mobile Kabelstrangmontagewand sozusagen. Wohnzimmer hab ich als Location für die Überbrückungstätigkeiten nicht durchbekommen, aber sobald ich im Keller etwas Platz geschaffen habe, werde ich wohl für's erste dort weiterarbeiten.




Und wo wir gerade beim Thema "Mobilität im Rahmen von Plan B" sind, soll dies auch den Schwerpunkt der heutigen Folge bilden.

Mit den Garagen ist, wie mehrfach erwähnt, am 31. Feierabend. Das bedeutet, dass die Dinger zu diesem Datum geräumt sein müssen.

Diese Räumung wird einen ganzen Rattenschwanz an Tätigkeiten nach sich ziehen, und zwar:

1. Das ganze Werkzeug, die Regale, Kartons, Kleinkram, Kabelbaummontagewand, Arbeitstische etc. in die Lagergarage oder meinen Keller schaffen.
2. In diesem Zusammenhang: Keller aus- und aufräumen
3. Fahrgestell irgendwo zwischenlagern (das werde ich auf dem Gelände einer Spedition hier tun können).




4. Und wo vor mir am meisten graut, und was auch am nervigsten ist: Stromanlage samt Zähler/Verteiler, Neonröhren und Steckdosen zurückbauen und ebenfalls einlagern.

Um das alles bis Ende Januar zu bewältigen bleibt mir nichts anderes übrig, als so langsam auch damit anzufangen – auch wenn ich mich viel lieber weiter intensiv mit dem Kabelbaum beschäftigen würde…

Aber et hilft ja allet nix!

Im Rahmen der Mobilitätsaktionen führte mich mein letzter Einkaufsgang in diesem Jahr zum Schrottplatz. Leider war ich zu spät dran, um mich noch detailliert umzusehen, aber der Zufall wollte es, dass jemand gerade genau das dort abgegeben hatte, was ich brauchte.

Nämlich das hier:




Eine alte Stuhllehne für 50 Cent.

Nein, ich bin jetzt nicht komplett durchgedreht.

Die Stuhllehne ermöglicht mir ziemlich schnell ohne Biegen, Bohren und Plattkloppen das zu bauen, was ich für die heute anstehende erste Stufe meiner Räumungsaktion benötige.

Aber der Reihe nach.

Erstmal wird die Lehne auf der Arbeitsplatte festgespannt. Die Flex mit der Trennscheibe wird vom Haken genommen und los geht's.




Vier Schnitte und ich erhalte folgende "Werkstücke"




Brauchen tue ich nur diese beiden…




…und zwei Griffe aus dem Fahrradladen.




Erst mal ein bisschen flüssige Schraubervaseline auf die eine Hälfte des Werkstücks




…und die Griffe lassen sich mit etwas Gewalt auf das Rohrstück aufziehen.




Wofür das Ganze?

Dafür:




Bislang war das Bewegen der Sandstrahlkabine immer relativ nervig, weil man sie nirgends richtig greifen konnte. Für eine Odyssee zur Lagergarage war das ist sie in diesem Zustand absolut ungeeignet.




Mit zwei Schubkarrenmäßigen Tragegriffen sieht die Sache schon ganz anders aus.

Ratzefatze sind die Dinger an den Kabinenbeinen angeschraubt. Hatte eigentlich vorgehabt hier Gewindestangen zu verwenden und die Griffe fest zu verschrauben. Aber in Ermangelung derselbigen helfe ich mir mit dicken langen Holzschrauben. Und die tun's auch.

Nach fest kommt ab.







So wird da nen Schuh draus!




Und wenn ich mich schon mal auf den Weg zur Lagergarage mache, nehm ich doch gleich so viel Plörres mit, wie eben geht.

Anbieten tun sich die ganzen Teile, die ich sowieso schon zum Strahlen bereitgelegt hatte: Unterbodenschutz, Batteriehalterungen etc.




Die Kabine wird schnell ausgefegt




und mit den ganzen Stahlteilen voll gepackt.

Puh, ganz schön schwer!




So, erstmal vor die Tür damit.




Beim Herausfahren aus der Garage stelle ich fest, dass die untere Querstrebe so niedrig ist, dass sie einem beim ziehen ständig in die Hacken haut.




Also wird sie schnell etwas höher gesetzt.




Es kann also losgehen.




Trotz der minus fünf Grad und ausgezogener Jacke komme ich auf den nur ca. 500 Metern ganz schön ins schwitzen…




…und fühle mich zwischenzeitlich wie der hier.

Mann, ist das vollgeladene Teil schwer!!!




Angekommen am Lager mache ich erstmal ein bisschen Platz...






Und parke die Kabine neben der Karosserie.




Zurück in der Garage wird zum Jahresende noch schnell aufgeräumt…




…sodass ich reinen Gewissens für 2006 Schluss machen kann.




Hier jetzt noch schnell ein paar Detailphotos zum Thema Kabelbaum von Tag 85.

Hier die unbekannten Stecker Nr. 18




Und hier Nummern 7, 8 und 9.




Und Stecker 13.

Vielleicht fällt ja doch noch jemandem ein, wofür die sein könnten…




So, und wenn ich weiter so mache, lande ich irgendwann im Guinness Buch der Rekorde für die langwierigste Auto-Restauration.

Das kann ja heiter werden in 2007…

Ich freue mich auf das Jahr mit Euch und bin gespannt, wie das hier weiter geht.

Die besten neujährlichen Grüße

Tsuppari


P.S.: Achtung, Christoph. Bin bis Mittwoch in Krefeld! Mail mir mal Deine Telefonnummer (info@landcruiser-experiment.de), dann treffen wir uns auf ein Bier!

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