Tag 104: Vorderachse auseinander
Hey Leute!
Ihr seid ja WAHNSINNIG!
Das war ja mal ein Kommentar-Inferno letzte Woche. Wer soll denn da noch mitkommen, geschweige denn, den Überblick behalten?????
Wenn ich vorige Woche nicht mehr auf die Kommentare geantwortet habe lag das im Wesentlichen daran, dass mir schon am Montagabend so dermaßen der Kopf geraucht hat, dass ich gar nicht mehr so richtig wusste, wie ich dem Kommentargewitter noch entgegnen sollte.
Hatte mich dann die ganze Woche auf ein Intensiv-Studium der Kommentare auf der Zugfahrt zum Muttertags-Überraschungsbesuch von Berlin nach Frankfurt und zurück gefreut. Doch wie die Deutsche Bahn das so will, saß ich auf der Hinfahrt im alten ICE OHNE Steckdosen und sitze jetzt gerade (Sonntag, 18:30 Uhr) auf der Rückfahrt im neuen Sprinter-ICE mit KAPUTTEN Steckdosen. So ein Ärger. Also muss ich das Studium jetzt erstmal verschieben und zusehen, wie ich mit dem verbleibenden Laptop-Akku wenigstens den Text von Tag 104 geschrieben bekomme.
Vielleicht hätte ich das auch schon an einem der Wochentage machen können, aber da hatte ich, angestoßen durch Euer Kommentar-Bombardement, meine freie Zeit schon mit Webseiten-Optimierung vertan.
Dafür gibt's aber ab sofort hier endlich mal eine vernünftige Suchfunktion!!! Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber ich hab hier auf der Seite so DEFINITIV den Überblick verloren und muss jedes Mal wieder, wenn ich nach alten Kommentaren zu einem Thema suche, blind durch die Seiten scrollen und werde doch nicht fündig. Das ändert sich ab sofort.
Blick nach rechts ins Hauptmenü:
Ja, das ist sie. Die Suchfunktion. Klein, aber fein. Einfach mal ein Stichwort eingeben und auf Suchen "Und los…" klicken. Hinten dran hängt der Google-Suchmechanismus, der allerdings so eingestellt ist, dass er ausschließlich Inhalte auf www.landcruiser-experiment.de durchsucht. Und zwar nicht nur die Beschreibungstexte, sondern auch alle Kommentare.
Man kann, wie bei Google auch mehrere Stichpunkte angeben oder gesuchte Wortkombinationen durch Anführungszeichen (Bsp: "Bremsleitungen bördeln") aufspüren. Außerdem kann man die Suchergebnisse verfeinern, indem man in den Suchergebnissen weiter suchen kann. Dazu einfach auf der Suchergebnisseite runterscrollen und die entsprechende Funktion unterhalb des Suchfensters auswählen.
Eine kleine Funktion mit viel Power, wie ich finde, weil so das ganze hier inzwischen angehäufte Wissen nicht versandet, sondern tatsächlich zielgenau herausgesucht werden kann. Also wünsche ich jetzt erstmal "Happy Searching" und hoffe, dass Euch diese Funktion genau so viel bringt wie mir.
Und dann aber auch gleich weiter im Text.
Bei der Vorbereitung der heutigen Arbeiten viel mir meine alte Stoppuhr ins Auge, die gleich neben meinem Not-Feuerzeug bei meiner Werkzeugwand hängt.
Die hat mich dann auch gleich inspiriert, den vereinzelten "Vorwürfen" zu der von mir zeitweise an den Tag gelegten "Trödelei" zu begegnen, und heute tatsächlich mal "auf Zeit" zu arbeiten.
Arbeitsinhalt soll heute die Demontage der rechten Seite der Vorderachse sein.
Wie's geht und welches Werkzeug ich brauch weiß ich vom letzten Mal, sodass ich a) den Operationstisch heute schon mal vorab vorbereiten und b) zügig loslegen kann.
Also los dann.
Freilaufnabe runter.
Bremsleitungen abmontiert, Bremszange runter, erste Halterungsmutter runter…
Zweite Halterungsmutter runter….
Bremsscheibe runter.
Halterungsbleche runter.
So weit so gut. Das ging alles Ratzefatze.
Bei den Achsschenkellagern und den darüber liegenden Fixierdingern war's ganz schön happig und ich musste mit einigen Hammerschlägen nachhelfen, um die "Konüsse", die die Schrauben festhalten, zum Rausploppen zu bewegen.
Aber dann hat's doch geklappt.
Hier sieht man noch mal die Anordnung der Dichtungsringe
Und hier sieht man den ganzen schmodderigen Klumpatsch auf der mit Folie abgeklebten Arbeitsplatte verteilt.
Zwar hab ich diesmal weniger Photos gemacht, als bei der anderen Achsseite, aber dafür habe ich umso besser aufgepasst und die ganzen Teile von Tag 102 heute mal in die richtige Reihenfolge sortiert und abgelichtet.
Der Tisch liest sich folgendermaßen:
Beginnen tut's hinten rechts mit der Freilaufnabe, läuft dann links runter zur Tischecke hinten links. Dann geht's eine Reihe nach vorne zu den großen Fixiermutterscheiben und dann Richtung rechts weiter. Rechts angekommen dann dasselbe Spiel: Eine Reihe nach vorne und dann nach links runter.
Erklärt sich, denke ich, aber auch von selbst. Die Teile habe ich, nachdem ich sie an Tag 102 vom groben (und feinen) Ölschlamm gereinigt hatte, heute allesamt dünn mit Caramba besprüht. Um zu vermeiden, dass sie Flugrost ansetzen!
Hier die Anordnung noch mal als Nahaufnahme.
Damit wären wir mit der Vorderachse fast durch. Lediglich die Bremsleitung muss noch entfernt werden.
So liegt sie da, die nackte Achse.
Und ne Stunde und 50 Minuten sind um. Die Arbeiten waren allerdings mehrfach durch Anrufe, Besuche, Zigarettenpausen etc. unterbrochen worden. ;-) Aber was soll's. Uns jagt ja nix. ;-)
Die heute demontierten Kleinteile werden in die Wäscherei gegeben…
…und ich grübel weiter darüber…
…wie ich mit den Differenzialen verfahre.
Der Laptop-Akku zeigt mir noch 44 Minuten. Also schnell weiter.
Die heute abgebauten Bremsbacken werden mit Rostlöser vollgesuppt und auch die von der anderen Achsseite bekommen noch mal einen Schub von dem Zeug ab.
Zur Entspannung, und um auch hier langsam final fertig zu werden, wird schnell noch die Lackierkabine grob mit weißer Farbe abgerollt und anschließend nass ausgefegt.
Außerdem wird eine Holzleiste mit Haken an der Decke verschraubt an der schon mal die Lackierhaken von Gerhard (?) positioniert werden.
Die verbleibenden Haken werden an der Kabelführung "eingelagert".
Jetzt fehlt nur noch eine "Abnahme" durch einen Elektriker und dann kann es mit dem Lackieren losgehen.
Von meinem Nachbarn Jimmy habe ich übrigens eine alte Seilrolle bekommen, die ich wunderbar als Schlauchhalterung verwenden kann. Dieses Problem wäre also schon mal gelöst. Hatte eigentlich gedacht, dass ich davon ein Photo gemacht habe. Aber dem ist wohl doch nicht so.
Dafür habe ich hier mal ein Photo von "billigem Werkzeug" gemacht. Bei meinem letzten Fachhandel-Besuch lag eine ganze Dose mit Bits für 1 Cent auf dem Tresen. Davon hab ich (wie es einem als permanent mit "Geiz ist geil" beschallten Herdentier halt so geht) erstmal eine ganze Hand von mitgenommen.
Bei einem Cent kann man nichts falsch machen hab ich gedacht.
Denkste.
Die Dinger taugen noch nicht mal für einen Cent!!!
So sah der Bit aus, nachdem ich die Holzleiste mit vier Schrauben in die Lackierkabinendecke geschraubt hatte:
Das reicht zwar noch nicht, um mich aggressiv zu machen, aber ärgern und vor allem in meiner eigentlichen Einstellung gegenüber Qualitätsprodukten bestärken tut's mich schon.
Für wenn dann aber demnächst die Dinge kommen, die mich RICHTIG aggressiv machen, wird heute auch schon mal Vorsorge betrieben.
Der Trichter der Sandstrahlkabine ist fast randvoll (ich übertreibe) mit verbrauchtem Korund. Statt den zu entsorgen (wohin nur damit), wird er erstmal zwischengelagert…
…und zwar im Sandsack, den mir Steffen letztes Jahr noch geschickt hat. Die Stahltraversen an der Garagendecke dürften dafür einen wunderbaren Aufhängpunkt bieten.
Schnell also noch ein bisschen Strahlen, damit das Ding ganz voll wird.
Aber nicht mehr heute. Die Woche war ohnehin stressig genug.
Irgendwie hab ich auch die Photos für die Fragen grad nicht dabei.
Aber ich hab noch 30 Minuten Akku.
Mmh.
Ja, eine Frage hätte ich:
Ich hab mich entschieden, die größeren Teile alle zum Sandstrahlen weg zu geben.
Da ich nicht weiß, ob ich immer dann, wenn die was fertig gestrahlt haben, auch zum grundieren komme, habe ich überlegt, ob ich denen ein paar Dosen Caramba oder lieber das billigere WD40 mit gebe und denen einschärfe, die gestrahlten Teile damit gleich nach dem Strahlen einzusprühen. Wenn ich dann zum strahlen komme, könnte ich das Fett schnell mit Bremsenreiniger entfernen und gleich los legen.
Was meint Ihr?
Was außerdem das Thema "Erst fragen, dann machen" angeht, muss ich (Dir, Captain Blaubär) gestehen, dass ich mich wieder nicht an die Regeln gehalten habe. War vorigen Montag vor der Arbeit (und vor der Kommentar-Session) schon bei ner Werkstatt und hab mir die alten Reifen von den Felgen ziehen lassen.
Doof, wa?
Hab ich auch gedacht, als ich wenige Stunden (oder Minuten?) später Eure Kommentare bezüglich "Lass auf jeden Fall die Reifen drauf", "mach die Reifen und die Felgen als allerletztes", etc. gelesen habe.
Ja, ich stelle mich in die Ecke und schäme mich.
Zum Glück liegen bei meinem Vater im Schuppen in Nordrhein-Westfahlen noch vier Wüsten-Reifen, die ich damals mit dem Cruiser zusammen bekommen hatte. Bis das Fahrgestell so weit ist, dass ich es auf Räder stellen kann bin ich auf jeden Fall noch mal mit dem Wagen dort und kann die Dinger hier rüber holen.
Ansonsten wäre dies ein Fall für den Sandsack!
Noch 19 Minuten…
Die werde ich wohl noch zum Stöbern in Euren Kommentaren nutzen.
Am besten ich stelle diese Woche keine weiteren Fragen, sonst werde ich mit dem Nacharbeiten gar nicht mehr fertig.
So viel sei noch gesagt: Hab mir auf einen Tipp von Euch den Katalog von www.korossionsschutz-depot.de bestellt. Abgesehen, dass das Ding einen Tag später bei mir im Briefkasten war, finden sich dort tatsächlich viele der Dinge, die mir noch fehlen. Glaube, da werde ich demnächst mal eine Bestellung aufgeben.
Ach ja, wo wir grad beim Thema bestellen sind, wollte ich Euch nicht vorenthalten, dass ich nach einer ausgiebigen ersten Bestandsaufnahme, insbesondere was Bremsen, Freilaufnaben, Achsen, Rahmen und aber auch weitere Dinge angeht, vorige Woche eine erste größere Teilebestellung aufgegeben habe. Und zwar in Australien. Nach ersten Marktvergleichen scheint es trotz Zoll und Fracht günstiger zu sein, wenn man die Teile dort bestellt und nicht hier. Außerdem waren die Jungs so dermaßen freundlich, schnell in ihren Antworten und so hilfsbereit, dass ich mit dieser Entscheidung kaum gezögert habe. Jetzt warten wir mal ab, ob, wann, in welcher Qualität und in welchem Zustand das Zeug bei mir ankommt.
Dazu mehr später.
Haut rein!
Tsuppari
P.S. Eine Frage hab ich noch: Muss ich beim Auseinanderbauen der Hinterachse was Spezielles berücksichtigen?