Montag, 15. September 2014

Tage 323 bis 327: Wieder Uptodate

Hallo Zusammen und einen wunderschönen Montagmorgen! Und man mag es kaum glauben doch heute kommt tatsächlich die fünfte Folge in Folge!

Die letzte Woche war wieder einmal pickepacke voll und DENNOCH bin ich zum Arbeiten gekommen. Mehr noch. Durch unseren Zeitsprung von letzter Woche sind wir fast wieder ins Jetzt angekommen. Dieses "Jetzt" und als "Bonus Track" sozusagen die zwei Tage davor kommen heute, und dann sind wir wirklich wieder Uptodate, ohne irgendwas wichtiges unter den Tisch fallen zu lassen.

Die zwei Tage zuvor, der Brückenschluss, müssen hier aber noch ausgebreitet werden, da sie in den letzten Wochen, also nach Neubeginn des Experiments (quasi Zweite Staffel), entstanden sind und eigentlich schon auf Euren Kommentaren fruchten.

Als ich das im Video gezeigte Fundament für meine künftige Multifunktions-Gartenhütte gesetzt habe, hatte ich mich kurzerhand entschlossen, einen Mikro-Keller auszugießen, wo man dann schön Bierkästen, Wein oder ähnliches mit ner Falltür oben drüber hätte lagern können. Der "Keller" war etwa 80cm breit, 120 breit und 60 tief. Der "Boden" bestand bis vor kurzem nur aus Sand.

Also nahm ich mir vor, die kleine Betonieraktion schnell hinter mich zu bringen.

Als ich dann aber in dem Loch stand und den Sandboden unter mir so betrachtet hatte, kam ich ins Grübeln.

Eigentlich ist dieses kleine Loch doch voll albern. Blöd zu handeln mit Reinbücken und Kästen deponieren oder Zeug aus den Kästen rauszuholen.

Viel cooler (im wahrsten Sinne des Wortes) wäre es doch eigentlich, einen Keller zu haben, wo man zumindest mal ein Weinregal oder Sowas reinpacken könnte...

Also begann ich zu graben. Anderthalb Wochen jeden Tag mehrere Stunden. Von unten in die Öffnung, von der Öffnung in die Hütte von der Hütte in die Schubkarre, von der Schubkarre in den Hänger und vom Hänger abladen. Alle Sandbewegungen in Summe mindestens 50 Tausend Kilo. Bis die Arme gebrannt haben.

Herausgekommen (die Details mit der Abdichtung, Rahmen, Holzverschalung, Boden Betoniererei etc. lass ich jetzt hier aus) sind 2x2x2 Meter Keller mit massiven Holzwänden. Alles dicht, alles sicher (hui, hab ich zwischendurch gezittert). Stehhöhe für mich sogar in der Mitte, wo ein 16*8cm KVH-(Konstruktionsvollholz, wie ich mittlerweile gelernt habe) Stützbalken durchläuft.

Stören tun allerdings jetzt die ehemaligen Seitenwände des ehemaligen "Mikro-Kellers", da man sich darunter hindurchbücken muss, um in den "richtigen" Keller zu kommen, wo man aufrecht stehen kann, wenn man knapp unter 2 Meter groß ist. Zumindest die Wand vorne und rechts im Bild.

Und deshalb müssen die weg - ebenso wie die Wand in der neuen Werkstatt.




So trifft es sich gut, dass ich für die neue Werkstatt ohnehin schon mit fettem Hammer, Meißel etc. aufgerüstet habe.

Und außerdem trifft sich gut, dass ich hier schon mal ein wenig üben kann.

Bereit stehen zunächst einmal die Mottek ("treckst misch ma der Mottek" - wie mein Schreiner-Kumpel immer sagt), also der fette Hammer,




Bohrmaschine mit extrem langem Betonbohrer.




Und die Flex.




Die Idee ist, den abzustemmenden Bereich erstmal mit dem Bohrer zu perforieren, und mit der Flex einzukerben (so lächerlich wenig weit, wie die 125mm Flexscheibe halt rein kommt).




Ohne Atemschutz und Brille ginge beim Flexen gar nix!






Beim Flexen staubt es so unglaublich, dass ich den Staubsaugerschlauch ins Loch hänge, um wenigstens ein bisschen vom Staub abzusaugen.

Ganz üble Angelegenheit. Mir in dem Extrem völlig neu.




Nach dem für sich schon anstrengenden Flexen, frei stehend auf Schulterhöhe von der Leiter aus dass Ding ordentlich zu halten und zu führen, kommt die richtige Handarbeit.

Da mir die Existenz von Spitzmeißeln mir bis dahin nicht bewusst ist, habe ich mir einen Flachmeißel mit Schlagschutz oberhalb der Haltefaust besorgt.




Mehr oder minder über Kopf arbeitend haue ich mich mit Hammer und Meißel der perforierten Strecke entlang.

ALTE SCHEISSE IST DAS ANSTRENGEND!!!!!




Und das Arbeitsergebnis nach bestimmt einer Stunde (mit kleinen Pausen) Prügelei ist bescheiden.

Alter, wie soll man das schaffen???




Innen...




wiederhole ich auch nochmal den Perforationsvorgang. Zumindest den mit der Flex.




Und auch hier geht ohne (aber auch eigentlich mit) Staubsauger gar nichts.




Am nächsten Tag bin ich dem Ganzen dann nochmal mit ner fetten vom Nachbarn geliehenen Flex an die Kerbung gegangen und habe nochmal gut anderthalb Stunden da rumgehauen.

In etwa diesem Stadium habe ich von oben stehend mit "der Mottek" schwingend zwei drei Mal davorgehauen.

Und...




W A M M M S !




Der Überstand kracht unten auf den Boden (den ich dafür extra vorher mit Holzbohlen ausgelegt habe)




Puh. Der erste Schritt wäre gemacht. Aber richtig glatt ist der Cut nicht. Und gute zehn Zentimeter höher könnte der auch noch sitzen.

Puh. Das ist so eigentlich fast nicht schaffbar. Und parallel im Experiment im Web sagt ihr mir, dass ich mich schon mal auf die Werkstattwand freuen soll.

Soll ich es doch machen lassen? Das hier und die Werkstattwand?

Ich rechne. Mh. Inklusive An- und Abfahrt, Schuttbeseitigung an zwei Arbeitsstätten, ein bis drei Tage Arbeit. Da komm ich locker auf um die dreihundert Euro. Aber wenn ich mir anschaue, wie lange ich brauchen würde, und die fünf oder mehr Tage stattdessen im Job das Geld verdiene, um es machen zu lassen, kann es womöglich (naja, eigentlich auf jeden Fall) günstiger sein, es machen zu lassen.

Oder es selbst schneller zu machen und die gesparte Zeit nehmen, um das Geld für das richtige Werkzeug zu verdienen.




Ich entscheide mich für Weg zwei und bestelle kurzerhand bei Ebay den hier:

Kaum benutz, top in Schuss und - wow - hat der Wumms!




Fünfzehn Minuten später.




Dreißig Minuten später.




Meine Arme vibrieren und ich bin froh über mein Training mit Bohrer, Flex, Hammer und Meißel an den Tagen vorher.

Boah ist das Vieh eine Sau!

So einen Quantensprung an Geschwindigkeitsoptimierung hatte ich noch nie. Noch nicht mal bei der Tischkreissäge - und da war es auch schon krass im Vergleich zur Handkreissäge.




Und Spaß machen tut's obendrein.

Rättättätät...

Eine Minute später.




Regelrecht "Modellieren" lassen sich die Wände damit.

Geilo!
Ein wenig Feinschliff wird es noch brauchen aber diese Baustelle wird jetzt erstmal zurückgestellt.






Nur vorher noch sauber verlassen.

Also hoch mit dem Schutt...




und ins Auto damit.

Weg damit zum Wertstoffhof (wo man sich mittlerweile kennt) und auf dem Rückweg in die Werkstatt, um dort mit den Abbrucharbeiten an der Eingangswand zu beginnen.




Doch was ist das?!

Die Nachbarn am Ende meines Bereiches haben ihren Bereich fertig umbaut. Und die einzige Steckdose ver - baut.

Und der andere Nachbar ist nicht da, um dort nach Strom zu fragen.

Also heißt es unverrichteter Dinge wieder heimfahren und es morgen nochmal zu versuchen.




Mit dem gleichen Ergebnis. Wand immer noch da. Kein Nachbar da.




Dafür mit Equipment.

Ich hab nämlich fest gestellt, dass der Strom von hier oben zum Nachbarn abgezwackt wird - der nebenan einen eigenen Stromzähler installiert hat.




Es dürfte doch (326 Tage Landcruiser Experiment sei Dank) nicht allzu schwer und mit ein bisschen Vorsicht nicht all zu schwer sein, die abgeklemmte Steckdose unten an der Wand dort oben wieder anzuschließen.






Also wird die Ummantelung vom Kabel eingeschnitten. Finde es immer wieder cool, wie sich diese Kabel dann umknicken lassen und die Ummantelung sich einfach abziehen lässt.






Die Kabelenden werden (mittlerweile) routiniert mit der Abisolierzange (oder wie auch immer die im Fachjargon nochmal heißt) ab-isoliert.




Und dann müssen sie nur noch in diese Steckhülsen (wie heißen die nochmal) zu den jeweils gleichen Farben gesteckt werden.




Kurzes Luft Ahnhalten...




...gefolgt von Daumen drücken.




HEUREKA! Es funktioniert!!!




Also kann's jetzt endlich los gehen!!!




Erstmal an den Fugen lang, deren erste zwei Zentimeter mit einer übelst nach Pattex stinkenden harten Gummimasse überdeckt sind.

Plan ist, entlang dieser Fugen die Wand zu durchdringen, um dann die ganze Wand am Ende rauszukippen - wie hier auch schon empfohlen.






Hinter den Fugen verbirgt sich recht unförmig verlaufender relativ harter Beton und daneben der Gasbeton, der allerdings - wie sich später herausstellen wird zusätzlich von Eisenstangen durchzogen ("bewehrt") ist.







Aber egal. Ich arbeite mich Stück für Stück voran, probiere mal hier und mal da.




Irgendwann hab ich dann den Verlauf der Fuge verstanden, dass ich die eigentlich schön hätte stehen lassen und stattdessen am Rand der Fuge zur Wandmitte hin hätte anfangen können. Aber egal. Hier muss ohnehin am Ende noch korrigiert werden.

Mit der Flex einschneiden wäre sicher keine schlechte Idee gewesen aber beim Keller habe ich gemerkt, wie wenig tief man mit der Flex reinkommt und man letztlich nur die ersten Zentimeter der Wand dann mit schöner Kante rauskriegt, weil man mit der Flex einfach nicht weiter reinkommt, es sei denn, man nimmt die Wand daneben wiederum großflächiger raus, was hier wiederum durch die Eisenstangen gar nicht so möglich ist.

Also stellen wir uns auf Nacharbeiten ein, wenn das Tor eingesetzt wird oder wurde.




Wo Gestemmhämmert wird fallen Brocken.




Auch an der Säule und am Sockel versuche ich mich schon mal.

Hui, hier wurde für die Ewigkeit gebaut. Da wir wohl auch etwas Flex-Chirurgenarbeit vonnöten werden.

Für die ganz krassen Abbruchsachen habe ich aber von meinem Vermieter der noch-Werkstatt (sucht jemand eine Location?) einen noch fetteren Stemmhammer geliehen bekommen. Doch dazu ein andermal.




Für den ersten Ansatz schon mal ganz befriedigend.

Vor allem das Gefühl der Machbarkeit stellt sich ein.

Wird ein bisschen Fleißarbeit werden aber machbar ist es allemal.




Aber jetzt muss ich los. Morgen ist Kindergeburtstag und da will noch die Rallye durch den Wald vorbereitet werden.




Zum Glück muss ich mich nicht ums Abendbrot kümmern. Das haben meine Jungs schon besorgt.




Nur um den hier werde ich mich beizeiten kümmern müssen... Sonst kann ich hier bald wieder von vorne anfangen.

Und dann immer schön im Kreis.




In diesem Sinne eine geschmeidig rotierende neue Woche!

Tsuppari


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