Montag, 13. November 2006

Tag 80: Vorbereitung Motorentnahme

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Tag 80 ist erreicht. Der Wagen ist fast auseinander und das Bundesamt für Immobilienaufgaben legt mir neue Steine in den Weg. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt.

Vielen Dank für die vielen Emails mit Anregungen, bzw. den Angeboten zur Vermittlung von Kontakten hier in Berlin, die mir ggfs. tatsächlich bei der Beschaffung einer Ausweichmöglichkeit helfen können, wenn Ende Januar der Hammer fällt und ich aus meiner Werkstatt raus muss. Hatte letzte Woche kaum Zeit, um darauf einzeln zu antworten. Melde mich aber noch!

Das Hauptkriterium für eine neue Werkstatt ist bei mir, dass sie in der Nähe meiner Wohnung ist, bzw. irgendwo liegt, wo man in der Nähe vernünftig wohnen kann und auch für Frau und Kind die richtige Infrastruktur (Kindergarten, Einkäufe, etc.) hat.

Am liebsten würde ich in der Gegend wohnen bleiben, wo ich jetzt bin, aber das bedeutet, dass ich halt hier irgendwo eine neue Bleibe für das Landcruiser Experiment finden muss. Eine etwas heißere Spur habe ich dazu vorige Woche aufnehmen können. Auf dem Gelände wo auch meine aktuelle Werkstatt steht, gibt es eine Spedition, die in den nächsten Wochen eine Zu- oder Absage vom Immobilienamt bekommt, ein weiteres Gebäude auf dem Gelände zu kaufen. Und da könnte ggfs. eine Garage/Halle für das Experiment raus springen.

In 10 Tagen (jetzt noch) 7, sollte ich doch bitte nochmal anrufen.

ALSO DAUMEN DRÜCKEN!!!


Plan B

Bis wir noch nichts neues gefunden haben, muss ich zusehen, dass Plan B beibehalten wird.

Plan B ist: Alles kurzfristig im Keller meiner Wohnung und in der Lagergarage zwischenlagern und Arbeiten wie "Kabelbaumrestauration" vorübergehend zu Hause vornehmen.

Um mal zu schaun, welche räumlichen Verhältnisse eigentlich aktuell in meiner Lagergarage herrschen, bestatte ich dieser heute auf dem Weg in die Werkstatt einen Besuch ab.



Huch. Viel Platz ist hier gar nicht. Inzwischen hat sich hier dermaßen viel Plörres angesammelt, das die Garage fast bis oben hin voll ist…



Eine gute Gelegenheit, hier mal nach dem Rechten zu sehen, Dinge auszusortieren und wegzupacken.






Erstmal wird die Karosserie rausgerollt.

Auf dem Arbeitstisch liegen noch jede Menge Schrauben und Kleinkram rum, die erstmal vernünftig weggepackt werden. In den Regalen herrscht mehr oder weniger ein Chaos aus Kartons, Teilen und Kleinkram. Auch hier wird erstmal eine grobe Ordnung geschafft.

Aller Müll wird weggeräumt, alle Kartons werden vernünftig gestapelt, alle Chemikalien werden zusammen in einen Kasten gepackt, der Arbeitstisch wird weggeräumt, etc.




Und siehe da. Ganz schnell herrscht hier wieder Ordnung.




So krieg ich hier wenigstens schon mal Sandstrahlkabine, Kompressor, Schweißgerät und den ganzen Kleinkram rein.

Nur wo bleibe ich mit dem Motor, dem Getriebe, den Achsen, den Reifen und dem Rahmen.

Uiuiuiui. Das kann ja heiter werden…



Erstmal wird der Müll entsorgt und dann geht es rüber zur Werkstatt.





Dort wartet seit Anfang der Woche ein (schweres) Paket auf mich.




Darin enthalten: grobes blaues Gestänge




samt liebevoll eingepackter Montagebeschreibung.





Was das wohl sein könnte?




Der lang ersehnte Motor-Montageständer!!!

Ja, jetzt ist er da und auch binnen weniger Minuten fertig montiert.




Nächste Woche soll dann der Motor endlich raus genommen werden. Werde dazu wieder den Handgabelstapler von Peter einsetzen, mit dem ich auch die Karosserie abgehoben hatte.

Motor und Getriebe werden dann mit einer Kette (oder so) aus dem Rahmen raus gehoben und erstmal auf einer Palette abgelegt. Dann werden Motor und Getriebe an der Kupplungsglocke voneinander getrennt.

Der Motor wird dann nochmal hochgehoben und an den Gewinden, wo vorher die Kupplungsglocke verschraubt war, an den Montageständer angeschraubt.

Bin gespannt, ob das alles hält.




Erstmal gibt es aber noch ein paar Kleinigkeiten zu tun.

Das ganze in den letzten Wochen abgebaute Gestänge wird erstmal in den frei gewordenen Montageständerkarton gepackt.




Dann wir der letzte Dämpfklotz vom Rahmen abgebaut. Samt dicker Rost-Placken.




Hier hat diesmal selbst WD40 nicht geholfen. Die zweite Schraube ist auch abgebrochen.

Das bedeutet im Klartext: Zwei abgebrochenen Schrauben stecken noch in den Gewinden.

Was mach ich denn da????




Die Lösung liegt in diesem kleinen Kästchen, dass ich mir vorige Woche geschenkt habe, als ich morgens "zufällig" beim Werkzeughändler vorbeigekommen bin.




Darin enthalten sind so genannte "Schweineschwänzchen". Allein über den Namen komme ich kaum weg, aber was sich tatsächlich dahinter verbirgt ist grad mal noch cooler.

Die Schweineschwänze bestehen aus einem Metallbolzen an deren Ende ein konisches (?) Gewinde eingedreht ist. Und zwar ein links-drehendes Gewinde.

Was macht man jetzt damit?

Wenn man es mit einer im Werkstück abgebrochenen Schraube zu tun hat, geht man folgendermaßen vor:

1. Man schaut sich an, welchen Durchmesser die Schraube hat und wählt dementsprechend einen etwas dünneren Schweineschwanz aus.

2. Man schlägt mit einem Körner ein kleines Fixierloch in den Schraubenstumpf.

3. Man bohrt mit einem Bohrer, der wiederum etwas kleiner ist, als der Schweineschwanz (am besten am unteren Drittel des Schweineschwanz-Gewindes mit der Schieblehre messen und einen Bohrer in dieser Größe wählen) ein Loch, das vielleicht 3-5 mm (je nach Schraubenstumpflänge und Schweineschwanzgröße) in den Schraubenstopf herein geht.

4. Man nehme den Schweineschwanz, drehe ihn so tief in das Loch, bis es nicht mehr weitergeht, spanne ihn dann in den Griff eines Gewindeschneiders und drehe den Schraubenstumpf heraus.

Cool, was?! Auf solche Sachen fahr ich ja TOTAL ab.

Schade nur, dass ich noch keinen Gewindeschneider habe. Aber das kommt noch. Mehr dazu unten bei den Fragen.




Zum Schweineschwänzchen-Set hab ich mir dann gleich auch noch einen neue Schieblehre gegönnt.




Die alte ist noch von meinem Opa und lässt sich so gut wie nicht mehr bewegen. Geschweige denn, dass sich darauf überhaupt irgendwas erkennen lässt.




Nun denn. Ein paar Handgriffe, und der Kugelstangenverteilerhebel (?) ist ausgebaut.






Damit sind die Rahmenarbeiten komplett abgeschlossen.

Alle Anbauteile sind vom Rahmen runter. Das heißt: Nichts dürfte uns jetzt mehr davon abhalten, kommende Woche den Motor rauszunehmen.




Für den Motor selbst habe ich dann den Montageständer.

Was soll allerdings mit dem Getriebe passieren???




Dafür gibt's eine Schnelllösung.

Auf dem Gelände hier liegen haufenweise Paletten rum.

Eine hab ich mir vorhin stibitzt und mit zur Garage genommen.



Damit sie bei den anstehenden akuten Platzproblemen nicht mehr Platz als nötig weg nimmt, wird sie erstmal mit der Stichsäge



auf Getriebegröße umgeschnitten.





Rollen drunter, Verstärkungen drauf. Und fertig ist der Getriebe-Lager-Rollwagen.




Und ich bin auch fertig. Für diese Woche jedenfalls.

Freue mich auf nächste Woche! Das wird bestimmt spannend!

Beste Grüße

Tsu.

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Tag 80, Frage 1:

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Die Schweineschwänze hab ich jetzt, aber was noch fehlt ist der Gewindeschneider. Und den werde ich bald nicht nur wegen seines Griffes benötigen.

Hatte überlegt, ob ich einen ganzen Satz kaufe, oder einzelne "Schneideisen".

Weiss nur nicht genau welche ich brauche. So weit ich weiss gibt es einen Unterschied bei den Gewinden: Feingewinde und "Grobgewinde" und natürlich bei den Gewindegrößen allgemein.

Macht es Sinn einen Satz zu kaufen oder sollte ich die Dinger einzeln kaufen? Weiss jemand, welche Größen ich beim Landcruiser tatsächlich brauchen werde???




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Tag 80, Frage 2:

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Um den Motor und das Getriebe rauszunehmen benötige ich einen Kette oder sowas. Obem am Motor sind so Ösen, um eine Kette oder ein Tau dran zu befestigen. Allerdings bräuchte ich irgendeine Art von Haken.

Was nehm ich denn? Worauf muss ich bei der Kette achten? Krieg ich die benötigten Dinge im Baumarkt oder muss ich zu einem Spezialladen???




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Tag 80, Frage 3:

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Die vorne abgenommenen Gummiklötze sind hinüber. Hier hat der Vorbesitzer schon versucht den Gummiklotz mit Schrauben an der Metallplatte zu befestigen.

Macht es Sinn die so zu "reparieren" oder sollte man sich nach neuerwertigem Ersatz umschauen?




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