Montag, 4. September 2006

Tag 70: Achtundneunzig Prozent

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So, dies ist die letzte Folge der Vorarbeiten. Das heißt: Heute (Tag 70) bewegen wir uns nochmal in der Vergangenheit (ca. 3 Wochen), und ab kommende Woche (Tag 71) wieder in der Quasi-Gegenwart…

Die wird dann gleich gut gerüstet starten.

Der "kleine gelbe sprechende Kasten" hat neue Batterien…




und mein Nachbar Peter hat mir eine Kühltruhe in die Garage gestellt.

Er hatte wahrscheinlich Mitleid, dass ich immer warmes Bier trinken musste – wenn ich das mitgebrachte Kalte im Garagen-Glutofen nicht schnell genug getrunken habe…




An einem Tag mit über 30 Grad kam so eine Kühlbox natürlich wie vom Himmel und ich hab gleich mein Wasser dort eingelagert.

…schade nur, dass heute, 3 Woche später, nur noch ca. 15 Grad herrschen und die Kühlbox wohl erst nächstes Jahr wieder ihren Segen entfalten wird… ;-)




Genug gefackelt. Zurück zum Thema.

Von meinem letzten Baumarkt-Trip habe ich so Heizungs-Isolierröhren, Steckdosen, ein Stück Kabel, Scharniere,




Gummiringe und nochmal ein breiteres Rohr (für die Eingrifflöcher) besorgt.




Ausserdem war ich nochmal aufm Schrottplatz, ein weiteres 4-Kantrohr besorgen.




Und damit fangen wir jetzt auch an.

Erstmal abschleifen und in gleichgroße Stücke zerteilen.




Dann wird endlich wieder mal der Schweißdrachen angeschmissen (boah, freu ich mich auf die Karosseriearbeiten).




Ich schneide mir zwei kurze Vierkantstücke zurecht, verwende diese als Abstandhalter und fange damit an, die Streben für das Sandstrahlkabinengitter akkordmäßig an den neulich gebauten Rahmen anzupunkten.








Doch auch heute reichen die aus der unendlich lang scheinenden Strebe vom Schrottplatz geschnittenen Strebenstücke immer noch nicht aus, um das Gitter zu komplettieren.

Egal. Jetzt fehlt ja wirklich nicht mehr viel.

Auf der Oberseite sind nun alle Streben angepunktet.

Fehlt noch die Rückseite.




Und die bietet mir die Möglichkeit, ENDLICH mal mit den Sonderfunktionen meiner VarioStar zu arbeiten.

Nämlich mit der Zweitakt-Automatik mit einstellbarem Brenn- und Pausenintervall.

Habe 2 Sekunden als Intervall gewählt und los ging's:




Abzug drücken.

BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause. BZZZZZZZT. Pause.

Abzug loslassen.

BOAHHH ist das abgefahren!

Ratzefatze sind die 15 Schweißpunkte platziert. Rauchende Colts sage ich da nur! Hammer.

Was für ein unglaublich komfortables Arbeiten. Wenn ich jetzt noch den Dreh voll rauskriege, wie stark ich das Ding im Bezug auf Drahtvorschub und Stromstärke einstellen muss, und wenn meine Hand ein bisschen ruhiger wird, wird Schweißen noch zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Schade, dass ich im Moment so wenig zu Schweißen habe.

Aber das wird sich, denke ich, bald ändern… ;-)




Das Gitter passt super in die Kabine und ich freue mich, dass ich ihrer Komplettierung wieder ein Stück näher gerückt bin.




Aber einige Schritte liegen noch vor uns…

Unter Anderem die Befestigung des Trichters.

Der soll nicht fest fixiert werden, sondern leicht entfernt werden können, falls ich mal von der Mittelöffnung in die Kabine muss oder so.




Ich entscheide mich für einen Klapptrichter.

Dafür auch die Scharniere ausm Baumarkt.

Die sind nur etwas zu lang und stoßen oben an den Kabinenboden.




Schön, wenn man den ganzen Schuppen voller Werkzeug hat, denke ich, schnappe mir die Flex und trenne einfach ein Stück von den Scharnieren ab.




Trichter und Kabine werden mittels der Scharniere miteinander verbunden und fertig ist der Klapptrichter.




Um das Ganze gegen den Austritt von Strahlgut zu schützen werden die Isolierschläuche aufgeschnitten und an den Oberkanten des Trichters fixiert.




Und an der anderen Seite wird der Trichter dann verschraubt.

Dazu habe ich mir ein Stück Schweiß-Übungsblech zurechtgeschnitten, gebohrt und dann mit Trichter und Kabine verschraubt.

Auch wenn mir hier sicher noch was besseres einfällt, hält's erstmal.




Cool, wa?




Kann sich ja schon fast sehen lassen, die Kabine.

Weiter zu den Eingrifflöchern.




Ursprünglich hatte ich ein Rohr mit ca. 12 cm Durchmesser gekauft, um dann aber festzustellen, dass meine Unterarme dort zwar gerade so durchpassen, dass, wenn aber mal einer von meinen Nachbarn was strahlen will (oder jemand von Euch ;-) ), die Öffnung schnell zu klein wird.

Habe nun also ein Rohr mit größerem Durchmesser gekauft und muss jetzt aber auch die bereits ausgesägten Öffnungen etwas größer machen.




Da die Löcher aber schon gesägt sind, lässt sich so schlecht der Zirkel ansetzen.

Ich behelfe mir, indem ich eine Strebe von hinten in die Kabine einklemme




und dann vorne die neulich ausgesägten Stücke aufschraube.




So ungefähr:




Konnte so auf jeden Fall schön größere Kreise einzeichnen.




Kippe mit Garagennachbar Ede die Kabine auf meine Arbeitsböcke und säge die Löcher entsprechend aus.




Von hinten sollen die Eingrifflöcher entsprechend der Pläne von Markus noch verstärkt werden.

Die richtige Position für die Aussparungen an diesen Verstärkungsstreben werden ausgemessen…









zurechtgesägt.




Und eingepasst.

Passt!




Die Streben sollen mit der Kabinenwand verleimt werden.

Zwischen den Röhrenstücken und den Streben möchte ich PU-Schaum auftragen, damit's richtig schön hält und vor allem feinste Ritzen an den Rändern der ausgeschnittenen Löcher abdichtet.

Ob das überhaupt hält hatte ich vorher an einem Teststück ausprobiert.

Hält.




Also wird jetzt Holzleim auf die Strebe und




PU-Schaum auf die Röhren aufgetragen




und die Strebe wird eingesetzt.

Zur Fixierung und entsprechenden Druck beim Trocknen keile ich drei Latten-Reststücke zwischen Kabinenrückwand und aufzuleimender Strebe.




Um später die Handschuhe zu fixieren habe ich schon mal Gummiringe gekauft, die ich hier schon mal vorne auf die Röhren geschoben habe.




So, die Kabine ist damit so gut wie fertig.




Was jetzt noch fehlt sind:

1. Finalisierung des Gitters (15 Minuten)
2. Eine Abdichtung des Filters unten (20 Minuten)
3. Ein Loch für den Staubsaugeranschluss (30 Minuten)
4. Abdichtung des Überdruckventils (Wenn ich weiß, welche Materialien ich hier verwenden könnte, 10 Minuten)
5. Verfugung der ganzen Fugen rundrum (45 Minuten)
6. Trouble-Shooting / Kleinkram (Stunde)

Das heißt: Meine Geduld ist am Ende. Nächstes mal wird das Ding zu 100% fertig!

Aber gut aussehn tut sie auch jetzt schon, oder?

Hoffe Sie hält auch dicht… ;-)




Um dann auch gleich richtig loslegen zu können hatte ich mir an Tag 70 auch noch ein paar Dinge in der Garage vorgeknöpft, die mich gestört haben.

Dazu gehörte die Gefahrenquelle Bohrtisch.

Hier stand die Schraubzwinge ein ganzes Stück über und ich musste mir beim Anblick jedes Mal ausmalen, wie ich mir den Griff irgendwann mal in die Hüfte ramme.




Also hab ich die ganze Maschine ein Stück nach hinten verrückt und neu verschraubt.




Als ich damals mit meinem Kumpel die Stromleitungen verlegt hatte sagte der Kumpel: "Du kannst nie genug Steckdosen haben". Damals hatte ich den Arbeitstisch noch dort stehen, wo jetzt die Sandstrahlkabine steht.

Dort, wo ich ihn dann später hinverrückt hatte, war die einzige Wand in der Garage, an der keine Steckdosen installiert waren, sodass ich für's Flexen immer mit der Kabeltrommelarbeiten musste.

Bis heute.

Jetzt hab ich hier auch zwei Steckdosen…




und kann die am gegenüberliegenden Tisch für die Bohrmaschine und für's Schweißgerät verwenden.




Was für ein geiler Arbeitsplatz!




Die Regale muss ich mir auch nochmal vorknüpfen.

Hier hat sich inzwischen jede Menge Plörres angesammelt, den ich gar nicht brauche.

Da wird es nochmal eine kleine Aufräum- und Aussortiersession geben.






Aber die mach ich mal zwischendurch. Keine Angst, da wird kein eigener Arbeitstag draus.

Bin langsam auch richtig "hot", endlich an der Karre weiterzuarbeiten.

Dies hier heißt ja schließlich nicht das:

"Sandstrahl Kabinen Experiment" oder "Das Garagen Experiment".

Auch wenn all das Teil des Experimentes ist…

Schöne Woche!

Tsuppari.

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