Tag 208: KNACK!
Wenn Ihr wüsstet, in was für einem Chaos ich gerade stecke...
Oh Mannomann. Fühle mich wie unser großer Kleiner beim Legospielen. Sobald er sich kurz vom soeben Aufgebauten abwendet, kommt der Kleine (Zerstörer) und reißt es gleich wieder um. Der Unterschied ist nur, dass ich parallel Lego, Playmobil, Fischertechnik, Puzzle, Tetris, Kasperletheater und Mariobrothers spiele. Und das auf allen Ebenen. So kommt's mir jedenfalls vor.
Um Euch mit dem Chaos nicht die Laune zu verderben tun wir einfach so, als wäre vorletzte Woche heute. Denn da war die Welt noch in Ordnung.
Da hing ein frisch zusammengesteckter Rahmen am Dach der Werkstatt und wartete darauf, final verschraubt zu werden.
Das benötigte Werkzeug lag schön vorsortiert bereit.
"Benötigtes Werkzeug". Ha ha! Schaun wir doch nachher mal, was ich tatsächlich alles für die Schrauberei benötigt habe.
Ca. 40 hochfeste Schrauben warten darauf mit 70 (für die 10er), bzw. 120 (für die 12er) Newtonmeter angeknallt zu werden.
Die 12er brauche ich für die Federaugen. Denn da waren vorher 11er Nieten drin. Die Löcher habe ich auf 12mm aufgebohrt und dann per Ahle plan geschliffen. Ob das nun gleich zu setzen ist mit Entgraten, weiß ich nicht. Ich hoffe es aber. Denn hier gibt es jetzt kein Zurück mehr.
Die Muttern habe ich mir schön vorsortiert.
Sie bekommen alle einen Klecks Schraubensicherung von Loctite.
Und dann kann die Schrauberei beginnen.
An einige Stellen ist überhaupt nicht gut ran zu kommen. Soviel zum Thema benötigtes Werkzeug.
Also schnell noch mal zum Schrank gelaufen, um noch ne andere Nuss oder ne andere Verlängerung oder Sonstwas zu holen.
Und weiter. Die Arme muss ich zwischendurch ganz schön verbiegen, um das begehrte Knacken des Drehmomentschlüssels zu hören.
KNACK!
Ha! Da war es wieder!
Nach fest kommt ab!
Und auch hier.
So langsam lichtet sich der Mutternhaufen.
Aber fertig sind wir trotzdem noch nicht.
KNACK!
KNACK!
KNACK!
KNACK!
KNACK x 30 = fertig montiert ist die Hecktraverse.
Schööööön!
Fehlen nur noch die Federaufnahmen (mit denen wir uns gefühlt jetzt das ganze letzte halbe Jahr beschäftigt haben).
Hier kommt man mit dem Drehmomentschlüssel besonders gut ran.
Not!
Aber irgendwann sitzen auch diese Teile. Atombombenfest.
Fast ein erhabenes Gefühl. Wenn der Umzugs einem nicht so dermaßen drohend im Nacken säße.
Nein. Das Zeug hier habe ich mir nicht schon mal für den Umzug rausgelegt.
Das ist was ich tatsächlich alles für die Traversen- und Federaugenmontage benötigt habe. Und zwar immer wieder in unterschiedlicher Kombination.
Mann, war das eine Umsteck- und Umrüsterei.
Aber das Ergebnis stimmt mich versöhnlich.
Fein fein!
Jetzt muss fast nur noch lackiert werden.
Ja liebe Leute. Und da ist schon wieder ein Tag zu Ende.
Denn wir befinden uns im zeitverzögerten Realtime-Modus. Die soeben präsentierte Aktion hat mich einen ganzen Landcruiser-Experiment Tag (sprich einen weiteren kompletten Feierabend) gekostet.
So langsam kann ich verstehen, wenn jemand, der sowas beruflich macht, keinen Bock hat, sowas auch in seiner Freizeit zu machen.
So wünsche ich Euch allen eine produktive Woche!
In Liebe (zum Detail)
Tsuppari