Montag, 16. Juni 2008

Tag 154: Diffs fertig

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So, meine lieben Freunde!

Es ist vollbracht.




Vorhang auf für…




Le Diff!




Habe diese Woche für einen kurzen Moment den Weg der reinen Landcruiser-Experiment Lehre verlassen und hab mich ohne Kamera und frei von jeder Dokumentationswut einen kompletten Abend in der Werkstatt verkrochen.

Ganz in Ruhe, ohne Bier, Musik, Kamera, halbnackte Mädels oder sonstige (sonst immer willkommene) Ablenkung habe ich meine vollste Aufmerksamkeit nur einem Ziel gewidmet:

Beide Diffs verdammt noch mal endlich richtig zusammenzubauen, einzustellen und am Ende das gewünschte Tragbild zu bekommen, um dieses leidige Kapitel endlich abzuschließen.

Und. Was soll ich sagen!?

Es ist vollbracht.

Nachdem ich schön langsam und extrem sorgfältig die mittlerweile schon über zwanzig Mal durchgeführten Handgriffe und Einbauschritte nochmal mit den richtigen Bauteilen für den jeweiligen Achsantrieb durchgeführt habe, liegen die beiden Brummer jetzt fertig montiert, korrekt eingestellt und mit dem richtigen Tragbild abgenommen vor mir und können heute endlich endlich in die Achskörper verbaut werden.

HURRAAAAAHHHH!!!! (um meiner Freude mal lautstark Ausdruck zu verleihen)




Dann können wir heute endlich mal was anderes machen, als an Kegelrädern, Tellerrädern, Tragbildern etc. zu verzweifeln.

Endlich!!!

Der nächste große Schritt wird es nun sein, die Achskörper endlich für das Lackieren fertig zu machen.

Und bis dahin wird es noch ne Menge kleiner Einzelschritte geben...

Doch seht selbst.

Erst mal wird heute mal wieder der Montagekran hervorgeholt. Mit seiner Hilfe hieve ich die Achsen auf den Teilewaschtisch und spüle die Achskörper nochmal vollständig innen aus, um sämtliche Reste Staub, Strahlgut oder sonstige Lager-Störenfriede aus dem Weg zu schaffen.





Die Hinterachse wäre dann so weit für den Diff-Einbau.




Schön in Stellung bringen...




...die Dichtfläche nochmal ordentlich säubern...




...Dichtungskleber raus kramen…




...Dichtungskleber auf Dichtfläche applizieren...




…und drauf ist das Diff.

Das richtige Diff mit dem zugehörigen Tellerrad, dem korrekten Kegelrad, den passenden Teilkomponenten, mit genau eingestelltem Tragbild und mustergültigem Tragbild, fertig eingebaut in die zugehörige Achse.

Was für ein erhabener Moment!




Man könnte fast meinen, dass wir die Achse dann jetzt gleich lackieren könnten.

Doch weit gefehlt.

Einige Details müssen noch angegangen werden.

Was das genau ist, notiere ich mir, um es ja nicht zu vergessen, einfach auf den Achskörper.

Simmering fehlt noch!



Die Lager wollte ich ggfs. erneuern...




...wenn ich die alten überhaupt rauskriege.




Die Schrauben der Einstellbrücken und der Diffschrauben müssen noch mit dem richtigen Drehmoment angezogen werden...




Die Gewinde muss ich nochmal entfetten und das Entlüftungsloch vorm Lackieren abdichten.




Aber wenden wir uns erst mal der Vorderachse zu.

Auch diese erfährt zuerst mal eine ordentliche Innenreinigung und kann anschließend auf dem Arbeitstisch Platz nehmen.




Insbesondere auf der linken Seite sind die Achsenden enorm mitgenommen und haben ihre ehemals chromglatte Oberfläche gegen eine vom Rost zerfurchte Mikro-Mondlandschaft getauscht.

Das kann nicht viel taugen, denn ich gehe davon aus, dass diese raue Oberfläche im Nu die neuen Dichtringe und Manschetten aufscheuert.

Was nun tun?




Nachdem ich ohne jegliche Ergebnisse erst mal ein bisschen mit Nassschleifpapier und gröberem Schleifpapier herum probiert habe, wähle ich die Brachialmethode.




Nach der Behandlung mit der Flex-Zopfbürste sieht das ganze ja schon viel besser aus.

Und ich genieße es, einfach so in meinen Werkzeugfundus zu greifen, und gleich die passende Ausrüstung parat zu haben, ohne erst zum Baumarkt oder zum Fachhandel fahren zu müssen.




Anschließend wird mit Schleifpapier in 240er und 320er Körnung nachgeschliffen.




Es wird schon ein ganzes Stück planer.




Im Kochtopf garen mittlerweile mehrere Lagen unterschiedliche feinen Nasschleifpapiers und ich steigere mich von 800er über 1000er und 1500er bis hoch auf eine 2500er Körnung.




Das Ergebnis dieser doch eher meditativen Tätigkeit kann sich sehen lassen.




Tausend Prozentig glatt ist die Oberfläche zwar nicht geworden, aber zwischen der Ausgangsposition und dem Endergebnis klafft ein himmelweiter Unterschied.




Im Innern des Achsendes finde ich allerdings auch noch ein paar Rost-Placken, die da nicht hingehören.




Aber dank dem mittlerweile so vortrefflich ausgebauten Werkzeugsortiment ist auch dieses Problemchen binnen Sekunden aus der Welt.




Sauber.




Was man beim Anblick des "Differenzialbauchs" im Achskörper nicht behaupten kann.




Hier finden sich doch noch einige Reste von Strahlgut oder andere Partikel.




Also schnell nochmal in den Teilereiniger mit allem was noch nicht niet und nagelfest ist.




Mit Hilfe von Bremsenreiniger...




…und einer Art Schürhaken, der ein zusammengeknubbeltes Stück Lappen durch den Achskörper zieht, mache ich das Achsinnere der Vorderachse nochmal RICHTIG SAUBER.




Jetzt blitzt sie förmlich:




Dann können wir ja jetzt auch den zweiten Achsantrieb montieren!




Da ich bei der Vorderachse nach Einbau des Diffs nicht wie bei der Hinterachse von hinten nochmal dran komme, spanne ich das Diff nochmal schnell in den Schraubstock und ziehe die Brückenschrauben mit dem entsprechenden Drehmoment fest.




In der Vergrößerung dürfte man auch hier das optimale Tragbild erkennen!




Es kann also auch hiermit jetzt los gehen. Schnell die Dichtflächen reinigen, Kleber drauf und ...




...in die Achse damit!




Leute??!?!?

Ist Euch bewusst, was wir gerade getan haben???

Wir haben diese miesen Achsantriebe endlich von der Backe!!!! Nach wochenlanger Nerverei und extrem anstrengenden Rückschlägen sind die miesen Dinger endlich verbaut und "aus den Augen aus dem Sinn".

Wenn das mal nix ist!




Das macht Laune!

Gute Laune!

Da könnte ich ja gleich Feierabend machen….




Mach ich auch.




Bis nächste Woche, wenn das erste Mal sein langem keine Rede mehr von Differenzialen sein wird!

Schüss!

Tsu.

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