Montag, 7. September 2009

Tag 206: SATA-Inferno

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So Freunde. Es kann los gehen.

Ehrlich gesagt, ist es gleich schon einen Tag nach dem letzten Eintrag hier schon los gegangen. Denn sonst wäre der Rahmen nicht mehr so schön stahlblank, sondern bestimmt schon ein bisschen rötlich...




Auf dem Operationstisch liegen schon die Instrumente bereit.




Heute werde ich gleich mit zwei Waffen hantieren. Warum? Dazu gleich!




Erst aber noch den Fußboden mit Wasser einsprühen, damit ich nicht unnötig Staub aufwirble.




Jetzt aber erst noch mal den Anblick genießen.




...und die Gewinde mit Holzbolzen verstopfen.










Den Druckluftschlauch noch einführen.




Schnell noch ne Ablage zimmern.




Und jetzt aber zum Wesentlichen.

Nachdem ich in den letzten vier Jahren genug vorm Schreckgespenst HOHLRAUMROST gelesen – und hier am Rahmen selbiges dann auch schon ausgiebig zu Gesicht bekommen habe, möchte ich beim Neuaufbau des Rahmens auf Nummer sicher gehen und schon beim Lackieren versuchen, kein Eckchen und keine innen liegende Falz zu vergessen.

Wie kommt man aber mit einer normalen Lackierpistole durch die ganzen Rahmenlöcher an die innen liegenden Bereiche?

Wahrscheinlich gar nicht, oder nur mit einer Riesen zusätzlichen Sauerei.




Deshalb wollen wir heute zur Geheimwaffe greifen.

Dazu muss die Pistole aber erst mal, wie beim Reinigen, auseinander.




Mal schauen, was das Kästchen als Überraschung für uns bereit hält.




Man ahnt schon, worum es sich hier dreht?!?




Bauen wir das Ganze einfach mal zusammen.

Erstmal wird die kurze Nadel durch ne lange ersetzt.




Darauf wird eine "Hülse" geschoben, die wie die Düse an der Pistole verschraubt wird.




Jetzt kommt noch ne "Halterung" drüber, die dort verschraubt wird, wo sonst die "Verteilerdüse" sitzt.

Schon irgendwie blöd, wenn einem die ganzen Fachbegriffe fehlen..




Egal. Auf die andere "Hülse" wird dann noch ne "Hülse" geschoben, die an der eben an der Pistole angeschraubten Halterung verschraubt wird.

Fertich.




Und hier der eigentliche Clou!

Das Ding sprüht im 45 Grad Winkel!

Genau das, was ich gleich brauchen werde!




Zum Glück ist der Rahmen nicht, wie bei anderen Wagentypen, vollständig verschlossen, sondern es gibt jede Menge dieser Löcher:




Mit der Pistole kommt man hier schön rein, um rundrum ordentlich Lack reinzujagen.




Wenn's sein muss auch richtig tief.



Und ganz zur Not auch in die kleineren Löcher.




Was das für ne Arbeit wird...




Jetzt geht's ans Anmischen.

Die ersten beiden Lagen werde ich Brantho Korrux 3in1 plus zehn Prozent Verdünnung verwenden. Erst für die dritte Schicht werde ich das 3in1 noch zu 40 Prozent mit Brantho Korrux Nitrofest mischen, um einen etwas matteren Farbton zu bekommen.




Für saubere Druckluft sorgt der Druckluftfilter, der sowohl Wasser, als auch Ölrückstände abscheidet.

Wir dürfen davon ausgehen, dass ich nun das einzige Risiko bei den anstehenden Arbeiten bin.

Die blaue Pistole arbeitet mit einem Druck mit vier Bar. Die andere ist eine so genannte High Volume Low Pressure Pistole (ich erwähnte es glaube ich vor gefühlt hundert Jahren schon), die nur zwei Bar braucht.

Mit der blauen Pistole werde ich die Innenräume machen und dann mit der HVLP nahtlos auf die Flächen übergehen.




Für beide Pistolen mische ich gleich schon einen Pott Farbe.








Es kann also los gehen!




Und es geht los!




Kurz die Stärke und das Verhalten des Strahls der verlängerten Pistole ausprobieren.

Sehr cool. Der Strahl kommt recht fein und gerade mit so viel Druck, dass der Lack deckend ausgetragen wird, und sich auf der Oberfläche nicht selbst gleich weiterbläst.




Also los.




Das funzt aber!




Ist nur, wie schon befürchtet, ne ganz schön nervige Arbeit, weil alle Löcher von beiden Seiten, vorwärts und rückwärts am Rahmen entlang vollgeduscht werden müssen, um keine Ecke auszulassen. Besonders nervig sind die Überkopf-Arbeiten, um oben ebenfalls in die Löcher reinzukommen.




Aber das Ergebnis stimmt mich erstmal recht zufrieden.




Nur an wenigen Stellen gibt es




Läufer oder Nasen. Die Wische ich einfach mit dem Finger weg.




Jetzt ist Pistolenwechsel angesagt und es beginnt eine der schönsten Sessions dieses Experimentes...




mit diesem Ergebnis:





Wenn das mal keine Augenweide ist!!!




Schon wieder ein gigantisches Erfolgserlebnis!!!















Weiss nicht, ob der Rahmen im Neuzustand so schick aussah, wie jetzt.




Und auch die abgebauten Rahmenteile haben ihr Fett, äh, ihren Lack, wegbekommen.

Wobei ich mir die gar nicht länger anschauen möchte, um nicht dran denken zu müssen, was wohl da noch für ne Arbeit drin steckt, die wieder anzubauen...




Jetzt schnell noch die Pistolen reinigen, damit ich übermorgen gleich die nächste Lackschicht drüberhauen kann.

Wenn die zweite Schicht dann einigermaßen trocken ist, werde ich die eben gezeigten Teile montieren.







So ein bisschen erinnert mich das Ding hier an E.T.

Fehlen nur noch die Männer mit den Strahlenschutzanzügen.






An den Umzug darf ich auch nicht denken. Vor allem, weil ich immer noch keine Bleibe habe. Mein derzeitiger Vermieter (der alte Halsabschneider) hat mir was angeboten, was aber leider nicht bezahlbar ist. Jetzt komme ich so langsam ins Schwimmen.




Egal. Wird schon irgendwie.




Drückt einfach die Daumen!

Beste Grüße

Tsuppari


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