Donnerstag, 20. November 2014

Tag 335: Mach die Tür zu!

Moinsen Zusammen.

Ich muss gestehen, heute qäule ich mich ein wenig aus dem Bett. Draußen ist es arschkalt und die Arbeiten der letzten drei Tage fordern Ihren Tribut. Mann hab ich „Rücken“!.


Aber egal. Die Zeit drängt, der Umzug muss über die Bühne und es gibt noch ordentlich zu tun.

Um mich für einen weiteren Tag in der kalten offenen Halle zu wappnen, zieh ich mir erstmal eine Robin Hood Leggins drunter. Dann noch nen Kaffee und ne Kippe und es geht los.

Es ist Donnerstag. Der vierte Tag in Folge.

Was ich ganz vergessen habe zu erzählen war, wie ich am Dienstag nach Hause gekommen bin:

Gegen 0:00 Uhr habe ich mit dem Arbeiten aufgehört und noch schnell das ganze Werkzeug ins Auto gepackt. Rein in die Karre und ab nach Hause.

Ja Pustekuchen! Das Tor zum Gelände schließt automatisch um 22 Uhr und ich hab noch keinen Schlüssel. Und um die Uhrzeit ist auch keiner von den Nachbarn mehr da. Und auch von der Kasperletheatergruppe, die lustigerweise (ich denk da an das „Kasperle im Zauberland Schild in der alten Werkstatt) hinter meiner Halle Ihr Winterlager aufgeschlagen hat, kann ich zu so später Stunde niemanden mehr wecken.

So bleibt mir nach den rund 16 Stunden Werkstattbau nichts anderes übrig, als im Regen durch den übelst dunklen Wald im strömenden Regen nach Hause zu latschen. Akku im Telefon auf 3%. Taschenlampe kann also nur sporadisch eingesetzt werden. Zum Glück kenne ich den Weg, nachdem ich über die Abkürzung durch den Wald schon ein paar Mal mit meinen Jungs mit dem Rad zur Werkstatt gefahren war.

Ein Bier und das geschnittene Graubrot, dass ich mittags geholt hatte leisten mir Gesellschaft und stillen Hunger und Durst auf dem 45 minütigen Marsch Richtung Bett.




Nachdem ich heute die Gewalt über mein Fahrzeug wiedererlangt habe, geht es gleich wieder mal rüber zum Holzhandel, der grad mal drei Autominuten entfernt ist.

Zum Setzen des Torrahmens brauche ich noch Bretter, um Spalte auszugleichen, bzw. Hohlräume in den Stahlprofilen des Torrahmens zu füllen.




Die Bretter gibt es natürlich nicht in den Maßen, wie ich es brauche. Und ich hab weder die Tisch-, noch die Handkreissäge da.

Also Back the Roots mit der Stichsäge.




Kürzen.




Teilen.




Sieht prinzipiell gut aus, aber ich bemerke später, dass ich das Stypropor aus den Profilen rausnehmen muss. Sonst wird das Tor eine rein eierige Angelegenheit.




Erst aber noch das Brett für das Querprofil zusägen.






Mal schauen, ob das alles so hinkommt...




Ungefähr so müssten die zugesägten Leisten auf den Torrahmenbalken liegen. Mal schaun, wie ich das mit den Profilen jetzt richtig hingefummelt bekomme.




Auf jeden Fall steht jetzt erstmal ne ordentliche Edelstahlbohrerei an.

Zum Glück hatte ich neulich mal ein paar 4er Titanbohrer gekauft, mit denen ich jetzt erstmal kleine Löcher vorbohre. Fühle mich dabei sehr an das Entfernen der Niete damals im Rahmen erinnert. Aber der Edelstahl ist nochmal ein ganzes Stück biestiger....




Für die Montage der Balken an der Eingangsmauer habe ich diese Schrauben geholt.




Währenddessen war der Hiwi von meinem Vermieter hier und hat mit Traktor und Baggerschaufel den Haufen Betonsäulen vor der Werkstatt entfernt...




...und das tonnenschwere Zeug in den Container befördert.

Prima. Hätten wir das schon mal abgehakt!




Nachdem ich mir beide Titanbohrer abgebrochen habe – und deswegen nochmal zum 15 Minuten (one way) entfernten Baumarkt musste – bin ich jetzt soweit, das erste Rahmenteil mal probeweise einzusetzen.

Joah. Schaut ja ganz gut aus.




Allerdings gibt es auf der anderen Seite Probleme mit den Bohrungen. Ich Idiot hab die Löcher genau da angesetzt, wo innen in der Säule die Stahlbewehrungen laufen.

Dadurch verkantet der Bohrer so übel, dass ich ihn nur mit roher Gewalt und entsprechendem Werkzeug wieder herausbekomme.






Und auch beim Bohren der Löcher in den Edelstahlprofilen kommt Freude auf. Richtig schöne Fleißarbeit, bei der Hektik, zu viel Kraft und mangelnde Konzentration eher hinderlich sind.




Anschließend wird erstmal der Rahmenbalken in Position gebracht und fixiert.




Die Abstandshalter-Leisten fixiere ich mit doppelseitigem Klebeband in den Profilen, damit sie so lange drin bleiben, bis alles steht, passt und ich es verschrauben kann.




Und dann kommt der große Moment, da die Rahmenteile rechts und links beide erstmal dort stehen, wo sie stehen sollen.

Ich richte die Balken von der Höhe mal so aus, wie sie sitzen sollen und überprüfe anschließend, ob es mit der Breite hinhaut.




Verdammte Hacke!!!! Tut es natürlich nicht!!!

Es fehlen rund fünf Millimeter!

Und dabei hat alles so gut ausgesehen!




Na zum Glück hab ich mittlerweile hier nen Haufen Leisten rumliegen.

Dicke.




Ganz dünne.




Mitteldicke.

Und irgendwann – nach ewigem hin und her probieren und Messen mit Rahmen raus und Rahmen wieder rein - weiss jetzt gar nicht, welche Kombination von Leisten nachher die richrige war.

Auf jeden Fall war der Abstand perfekt...




...und auch die Höhe hab ich richtig einstellen können.




War ein ganz schönes Gerödel mit den klobigen großen und ziemlich schweren Teilen, aber am Ende ging es irgendwie.

Insbesondere unter Zuhilfenahme dieser Feststellstempel, die ich für den Kellerbau besorgt hatte.




Nachdem alles ausgerichtet und provisorisch fixiert war, konnte ich mit den Verschrauben beginnen.

Natürlich habe ich darauf geachtet, dass ich für die Fixierung der Profile mit den Rahmenbalken Edelstahlschrauben und –unterlegscheiben benutze. Das habt Ihr mir ja schon ganz am Anfang hier beigebracht, dass sich die unterschiedlichen Stahlgüten nicht miteinander vertragen. Bei den Beschlägen meines Mülltonnenschrankes kann man das schön beobachten. Da hab ich Edelstahlschrauben mit verzinkten Scharnieren benutzt. Sah schon nach einer Woche oll aus. Aber da macht es nichts, im Gegensatz zu hier.

Hier Also gleich vernünftig. Die Löcher hatte ich alle heute übern Tag vorgebort.




Na, wenn das mal nichts ist!




Aus dem Balken oben für die Quertraverse muss noch ein Stück Holz raus, weil im Profil eine Öffnung für die Türverriegelung sitzt, die innen entsprechend übersteht.






Irgendwann später saß dann auch der Querbalken und völlig überraschend kam mein Nachbar noch vorbei, um nach dem Rechten zu sehen.

Und dann ging alles ganz schnell...




...und ratzefatze war das Tor drin.

Kann es kaum glauben! Es passt! Es passt perfekt!

Was für ein Schmuckstück!




TOOOOOOOOOR!!!! TOOOOOOOOOOOOR!!! TOOOOOOOOR!

Jawoll, wir haben endlich ein Tor!

Heut abend noch ein letztes Mal alles Werkzeug, Lampen, Kabeltrommel etc. wieder in die Karre schleppen.

Aber morgen geht’s gleich zum Baumarkt, ein Schloss holen. Hab ich natürlich heute nicht dran gedacht. Aber ich brauch sowieso noch Kram.




Einen Staubfeudel könnte ich für die Torfront noch besorgen...




Da hat sich die Arbeit ja erstmal gelohnt. Das Ding hab ich besiegt!

Jetzt aber erstmal Klappe zu und Feierabend.

Rücken... Aua...

Haut rein!

Tsu.


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