Montag, 10. Juli 2006

Tag 62: Die Sandstrahlkabine (3)

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Also Jungs,

eigentlich müsste ich heute hier mal gar nichts einstellen, sondern nur mal ausdrücken, was das aus meiner Sicht für eine tolle Weltmeisterschaft war!



Ich selbst hab mit Fussball normalerweise nichts am Hut, aber bei den Weltmeisterschaften (und ein bisschen bei den Europermeisterschaften) reißt es mich einfach mit.

Und dieses mal kam auch ich einfach nicht drumherum mich tief in den Weltmeisterschaftststrudel mit reinziehen zu lassen. Wenn der Weg zur Arbeit oder der Weg von der Arbeit nach Hause quer durch die Berliner Fan-Meile hindurch verläuft, gibt es da auch nur schwer ein Entrinnen.

Die letzen Wochen waren also auch bei mir geprägt vom allgemeinen Ballfieber und ich find's absolut super, wie die deutsche Mannschaft souverän den dritten Platz erspielt hat, und wie ganz Deutschland endlich mal wieder erlebt hat, wie es sich anfühlt, positiv zu denken und auch in der Niederlage das Positive zu sehen und zu feiern.

Gerade hier in Berlin habe ich miterlebt, wie die Welt hier tatsächlich zu Gast bei Freunden war und es freut mich sehr, dass unser von den Kritikern und Skeptikern zerredetes Fussbalteam und Land sich einmal von seiner besten Seite gezeigt haben.

Deutschland gibt sich weltoffen, freundlich, optimistisch und vor allem friedlich. So müsste es eigentlich immer sein!

Mir hat diese WM unglaublich viel Spaß gemacht!


So, und jetzt weiter mit dem Alltag….

Seitenteile und Bodenplatte der Sandstrahlkabine sind fertig.

Jetzt gilt es, die Verbindungsstreben zuzuschneiden und das Grundgerüst fertig zu stellen.




Bei der Betrachtung der Bodenplatte verstehe ich den "Entwickler" der Sandstrahlkabine, der in seiner Anleitung rät, als Gitterrost keine Vierkant-Stahlstreben, sondern Dachlatten aus Holz zu verwenden.

Die Bodenöffnung, unter der später der Trichter für herabfallendes Strahlgut und Staub angebaut wird, ist immerhin 67 cm breit. Wenn man dort ein Gitter bestehend aus 16 Streben 67cm Vierkant-Stahlrohr draufsetzen will braucht man über 10 Meter Stahlstrebe. Das kostet richtig teuer! Denke, ich werde hier auch Holz als günstigere Variante wählen. Doch dazu später.




Bei den Querlatten für den Kabinenrahmen produziere ich erstmal ordentlich Verschnitt. Die Sonne brennt mir auf den Schädel, ich vermesse mich bei der ersten Strebe um einen Zentimeter und übertrage den Messfehler auf die fünf weiteren Streben. Ärgerlich aber auch wieder nicht schlimm, da ich die Fehlschnitte bestimmt noch verwerten können werde.




Nach dem Zuschnitt der Streben auf die richtige Länge erwartet mich eine neue Herausforderung.

Für den Rahmen müssen jeweils immer zwei Streben miteinander verleimt werden und an zwei Stellen muss jeweils eine Strebe dieses "Doppelpacks" auf Gehrung (also in einem bestimmten Winkel) zugeschnitten werden, sodass später eine Faserplatte entsprechend der Schräge der Seitenteile aufgebracht werden kann.

Um diesen Gehrungsschnitt anzugehen trage ich zunächst den erforderlichen Winkel auf einem Stück Dachlatte ab:




Dann löse ich die Imbus-Schraube, die die Auflage der Stichsäge fixiert, verschiebe die Auflage in den benötigten Winkel und schraube das Ganze wieder fest.




Das ist der Winkel, den ich brauche:




Jetzt fixiere ich die zurechtzuschneidende Dachlatte auf der Werkbank und fahre vorsichtig und langsam mit der Stichsäge am Rand der Latte entlang.




Das sieht doch schon mal ganz gut aus, oder?




Und tatsächlich, es hat auf der ganzen Länge funktioniert. Der Gehrungswinkel ist sicherlich nicht 1000%ig akkurat aber dennoch für meine Zwecke ausreichend.

Ich bin ein kleines bisschen Stolz auf mich und freue mich über dieses Superding von einer Stichsäge.






Tour zum Waschplatz

Um zwischendurch mal wieder ein bisschen Öl und Schmiere in die Finger zu bekommen mache ich eine Pause von den Holzarbeiten und unternehme
mit den in letzter Zeit gesammelten Kleinteilen eine Tour zum Waschplatz.

Rein in den Kofferraum mit dem Zeug.




Schön ausbreiten und durchkärchern.




Und zurück am Garagenhof alles zum Trocknen in die Sonne legen.

Es ist zwar tatsächlich eine ganze Menge Schmodder von den Teilen runtergegangen aber irgendwie sehen die genau so dreckig aus wie vorher….

Egal. Dafür hab ich ja demnächst meine Sandstrahlkabine.




Zurück an die Arbeit.

Wenn ich mir den Arbeitstisch so betrachte sieht es hier tatsächlich auch nach Arbeit aus.




In eine weitere Strebe muss ein Gehrungswinkel gesägt werden.




Diesmal ein etwas steilerer.




Jetzt gilt es die Streben einzusetzen. Ich versuche es zunächst mit liegendem Seitenteil und meinem Rechtwinkel-Werkzeug, aber die Strebe ist zu lang, um sie vernünftig zu fixieren.




Ich verzichte auf das Rechtwinkelhilfsmittel, setze die Streben freihändig an, wobei ich das gegenüberliegende Seitenteil als Orientierungshilfe verwende.




Die strebe wird entsprechend verschraubt und verleimt.




Die hinteren Querstreben bekommen noch zwei Verbindungsstreben, die mit Leim beschmiert eingesetzt und nach der bewährten Schnur-Spannungsmethode zum Trocknen fixiert werden.




Vorne kommen auch noch Verstärkungsstreben hin, die allerdings auch wieder einen Gehrungsschnitt benötigen.




Mein Nachbar leiht mir dazu sein Winkelmessgerät und nach mehreren Versuchen habe ich die vier benötigten Streben entsprechend zugeschnitten.




Diese und eine weitere Verbindungsstrebe werden miteinander verleimt




…und zum Trocknen sich selbst überlassen.





Jetzt wird noch die Bodenplatte mit dem Rest des Gestells verleimt.




Aufräumen. Feierabend.



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