Tag 194: Rinderhälfte und Rock'n'Roll
Eine neue Woche – Ein neuer Montag – Eine neue Folge Landcruiser Experiment.
Und keiner hat gemerkt, dass ich letzte Woche still und heimlich hab ausfallen lassen... Oder etwa doch???
Aber ich musste doch das 4-jährige Jubiläum ausgiebigst feiern und genießen... Das habe ich auf einer Art "Seminar" in Nürnberg getan. Dazu später.
So langsam wollen wir hier ja mal wieder los legen. Der erste Umzug (Lagergarage -> neues Lager) steht vor der Tür und wird um den ersten Juli herum erfolgen. Was die neuen Lagerräume angeht werde ich wohl erstmal einen Bereich in einer der Hallen meines Vermieters bekommen, um die Karosserie, die Sitze, das Getriebe, den Stoßfänger, die Türen, die Motorhaube, das Dach, die Dachteile und was sonst noch alles im Lager rumfliegt, vorübergehend unterzubekommen.
Am 1. August erfolgt dann der Werkstattumzug. Hier ist soweit alles in trockenen Tüchern. Mir schwebt vor, bis dahin den Leiterrahmen fertig repariert, gesandstrahlt und lackiert zu haben, sodass ich das fertige Fahrgestell dann zum Umzug aus der alten Werkstatt rausrollen kann.
Da ich aber erstmal noch an Federauge, Federaufnahmen, Heckstoßstange etc. hänge, kann es sein, dass da erstmal nix draus wird... Aber vielleicht lässt mich mein Vermieter das Zeug ja noch in der alten Werkstatt fertig machen. Denn da habe ich durch die starke Dachtraverse die Möglichkeit den Rahmen aufzuhängen, was die Lackierarbeiten sicherlich erleichtern wird.
Mal schaun.
In die neue Werkstatt soll das Fahrgestell dann gar nicht erst mit einziehen. Dann folgt Umzugsschritt Nr. 3: Mein Vermieter wird mir dann einen seiner zigfach hier rumstehenden Schiffscontainer räumen, den er mir dann langfristig vermieten wird. Daraus wird dann eine Mischung aus Lager und Montagehalle. Gelagert wird alles, was ich erstmal nicht brauche und montiert wird alles, was ich sukzessive an das fertige Fahrgestell anbauen werde. Das Fahrgestell selbst wird dann auch hier eingelagert.
Das Zwischenlager wird aufgelöst. Alles was ich erstmal nicht brauche landet im Container. Die Karosserie werde ich (wenn auch erstmal nur als "Mahnmal" in die neue Werkstatt verfrachten. Allerdings habe ich mir vorgenommen, erstmal den Motor, das Getriebe und den Kabelbaum fertig zu machen, bevor es an die Karosseriearbeiten geht. Auch wenn es in den Fingern juckt ohne Ende, endlich mal gestalterische Blecharbeiten in Angriff zu nehmen.
Ihr seht also. Es gibt einiges zu tun.
Was das hier vielfach gelobte Zeitmanagement angeht hat nicht nur das Experiment mittlerweile eine Komplexität angenommen, die kaum noch handelbar ist.
Zunächst ist da meine Familie. Kinderlos und in Lotterverhältnissen lebend bin ich mittlerweile verheiratet und habe meine zwei Jungs (von denen der Kleine gerade wie der erste damals schon bei mir auf dem Schoß sitzt und mir beim Maschinengewehrtippen zuschaut).
Auch wenn meine coole und überaus tolerante Frau und meine beiden Mäuschen mir unermessliche Freude bereiten, wird hier vom Zeitkuchen gleich schon mal ein ordentliches Stück abgeschnitten.
Zu allem "Übel" ist in den letzten Jahren mein Arbeitspensum in der Firme fast exponentiell, zumindest aber kontinuierlich linear angestiegen. Wir haben dort eine Software entwickelt, die sich zu einer Art "Wunderwaffe" zur Optimierung von Abläufen in verschiedensten Bereichen von Unternehmen, die SAP oder ähnliche ERP-Software einsetzen, gemausert hat, und die uns gerade regelrecht aus den Händen gerissen wird.
Nicht nur ich, sondern die gesamte Mannschaft arbeitet mit beiden Füßen auf dem Gaspedal und für mich äußert sich das Ganze insbesondere in enormem Reiseaufkommen, sodass ich die letzten beiden Jahre rund drei Tage die Woche (diese Woche sind wieder mal vier) unterwegs bin. Und nebenbei sind da noch meine weiteren (lästigen) Hobbies wie auf Konzerten Rocken gehen, Kochen uns Lesen.
Manchmal komme ich mir vor wie beim "Twister" spielen. Ein absoluter Mehrfachspagat hier. Aber wenn die Dinge einmal laufen und ein bisschen Spaß machen, merke ich, nimmt man irgendwo dann doch die Energie her, sie auch durchzuziehen.
Und was das Experiment angeht kommt nochmal ein zusätzlicher Energie-Rückfluss von Euch. Gerade wenn ich solche Kommentare erhalte wie von Adrian und Jörg in der letzten Woche, merke ich, dass das gar nicht so falsch und so unnütz ist, was ich hier tue. Und wenn ich die mittlerweile kontinuierlich rund 5.000 (!!!) Besucher mit etwa 20.000 (!!!) Zugriffen pro Woche in meiner Webstatistik sehe, dann kocht es nur so in der Motivationsküche.
Aber heftig ist es allemal und ich sehne mich nach einem richtigen Urlaub mit zehn Tagen oder zwei Wochen absolutem NICHTS TUN. Mal schaun, ob die dieses Jahr noch irgendwo um die Ecke biegen...
Wie dem auch sei. Seit Beginn diesen Jahres ist es gar nicht so einfach hier den Wochenrythmus zu halten, einfach, weil ich es zwischendurch absolut nicht in die Werkstatt schaffe.
Daher müssen wir das Konzept hier ein kleines bisschen aufweichen und ein bisschen flexibler werden, was die Erwartungshaltung: Jeden Montag eine neue Folge angeht. Und vielleicht gibt es hin und wieder "Off-Topic" Lückenfüller so wie zum Jubiläumstag oder heute.
Aber auf jeden Fall empfehle ich ausdrücklich, dass sich alle, die hier nix verpassen wollen, sich für die Landcruiser Experiment Newsletter anmelden.
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So. Ich bin schon wieder viel zu spät, um einigermaßen pünktlich im Büro zu erscheinen. Daher jetzt das Folgende im Schnelldurchlauf.
Den Bau des Jubiläumsgadgets hattet Ihr in der letzten Woche mitverfolgt und per kollektivem Brainstorming seid Ihr doch auch recht schnell zur Lösung des Rätsels gelangt.
Hier handelt sich den Versuch, einen so genannten Asador (damit grillen die Gauchos in Argentinien) für meinen Vater zu bauen. Als ich drei Jahre alt war haben wir ein Jahr in Buenos Aires gelebt. Auch wenn ich mich nicht dran erinnern kann, hat mein Vater diese Art zu grillen kennen gelernt und nie vergessen und ich hab ihm zu Pfingsten die Freude gemacht, ein erstes Asado-Experiment auf deutschem Boden durchzuführen.
Und hier kommt jetzt die Bilderserie vom ersten Asado-Versuch.
Der angespitzte Teil wird so weit in den Boden gerammt, dass der Holzgriff knapp über der Grasnabe liegt.
Aber bevor's los gehen kann, brauchen wir erstmal eine vernünftige Feuerstelle.
Also her mit der Schippe und los geht's. Wieder Wochenende. Wieder Arbeiten.
Ein paar Steine für die Abgrenzung lagen noch rum...
Und werden mit Mörtel verkittet.
Heute gibt's aber erstmal Paella...
Lecker lecker!
Pfingstsonntag. Der Mörtel ist trocken. Ab frühem Mittag wird Feuer gemacht.
Das Stückchen Fleisch liegt schon bereit.
Drei Wochen (beim Metzger im Kühlraum) abgehangene Rinderrippe.
Die Rinderhälfte war leider zu groß...
So langsam ist ausreichend Glut vorhanden.
Dann wollen wir mal schaun...
So wird da nen Schuh draus.
Und so erst recht.
Aber ein bisschen näher an die Glut, sollte das Ganze schon ran.
Ja wunderbar.
Und jetzt pro Seite mehrere Stunden garen...
Die eine Seite ist gut. Also drehen und die andere Seite über's Feuer neigen.
Was für ein Festmahl. Zum Glück kommen abends meine Schulzeit-Kumpels vorbei und helfen beim Wegspachsteln. Dazu gibt's Chimichuri-Sauce, Salat, Brot und Bier.
Aber ein bisschen müssen wir an der Technik noch feilen. Zum Ende hin hatten wir das Fleisch zu weit über die Glut geneigt. Mit dem Ergebnis, dass die eine Seite außen etwas verbrannt und innen noch nicht durch genug war.
Aber ein echter Gaucho isst schließlich fast alles...
Szenenwechsel: Vom Luxusgrillen zum Lottergrillen.
Traditionen wollen fort gesetzt werden. Auch wenn man für bestimmte Dinge irgendwann vermeintlich zu alt ist.
Aber ein bisschen Rock'n'Roll für Ohren und Seelen kann nicht schaden und so geht es das Wochenende nach Pfingsten mit Jan nach Nürnberg zum dreitägigen "Rock'n'Roll Seminar".
Und auch wenn mich der Eine oder Andere nicht wieder erkennen mag:
Aufgeräumt wird die drei Tage nicht. Stattdessen lassen wir uns so richtig schön gehen... :-)
...auch wenn man sich fragt, ob wir denn bei "Rock im Park" oder bei "Rock im Regen" waren.
Rockige Lottergrüße und bis (hoffentlich) nächste Woche!
Tsuppari