Montag, 22. Dezember 2014

Tag 338: Weiße Weihnachten

Leute, Leute, Leute,

Weihnachten steht vor der Tür – und es ist noch kein Schnee in Sicht.

Das geht so nicht. Also muss was dagegen unternommen werden, um hier weiße Weihnachten zu zaubern.

Wir befinden uns immer noch in der Woche, die sich hier im Netz mittlerweile auf gute zwei Monate erstreckt. Heute (also jetzt hier im Text) ist Samstag. Ich habe die "kinderfreie" Woche bis zum Anschlag ausgereizt und hab hier im Schnitt jeden Tag gute 14 Stunden durchgeknallt.

Und auch heute, obwohl Wochenende ist, steh ich auf der Matte, bevor die Sonne richtig aufgegangen ist. Es hilft ja nix. Werkstatt muss fertig werden, damit ich nächste Woche Sonntag den Umzug machen kann. LKW ist bestellt und ich MUSS dann auch aus der alten Location raus, weil Montag der neue Mieter rein will. Und nächst Woche (=Kinderwoche) wird es sich zusätzlich ordentlich rächen, dass ich arbeitstechnisch diese Woche quasi „Urlaub“ (haha) genommen habe. Heißt, nächste Woche werde ich hier kaum zu etwas kommen.

Und bisschen was ist noch zu tun...



Stehe zeitlich jetzt nochmal zusätzlich unter Druck, denn um Euch hier heute doch noch weiße Weihnachten zu bescheren, hab ich mir über’s Wochenende diese Apparatur gemietet. Eine „Airless“ Malermaschine.




Fetter Schlauch, der in einen Farbeimer (leicht mit Wasser verdünnt) getunkt wird. Kompressor, der Luft in den Schlauch zieht, bis er voll mit Farbe ist und diese über einen zweiten, etwas weniger dicken Schlauch, wieder in den Farbeimer zurückbefördert. Ist das ganze System (die zwei Schläuche) voll mit Farbe, wird ein Hebel umgelegt und die Farbe wird in einen ca. 8 Meter langen Schlauch gedrückt. Vornedran ist eine Spritzpistole (mit Verlängerung) und da schießt dann bei Betätigung des Abzugs die Farbe mit horrendem Druck (hab leider den Wert vergessen, aber mein 10bar Kompressor macht dagegen einen Mikimaus-Druck) fein zerstäubt raus.

Hatte letzte Woche mal kurz an der Decke probiert, ob es dort mit der Rolle ginge, hab mir da aber bei dem kurzen Versuch schon so viel alte Farbe abgerollt, dass ich mich schnell entschieden habe, hier Nägel mit ganzen Köpfen zu machen.




Bevor’s aber mit dem Spritzen los gehen kann, muss erst noch arg viel vorbereitet werden.

Zum Beispiel die gespachtelten Fugen im Rigips abschleifen.




Und den ganzen Krempel, der rumsteht mit Folie abdecken.




Allein...




...das...




...frisst...




...schon...




...den...




...halben...




...Tag.






Die Leuchten müssen blöderweise auch nochmal runter. Aber die Leisten lasse ich hängen.




Mit einer der Gründe, warum ich das Gerät geholt habe, ist auch das Asbest-"Problem“ oben an der Decke. So lange die Platten nicht brechen oder bearbeitet werden hat man eigentlich Ruhe vor dem Asbest-Risiko. Aber da es dort überall alte Risse und offene Kanten gibt, möchte ich mit dem Streichen der Decke dafür sorgen, dass der letzte Krümel Asbest durch Farbe bzw. Farbe und Grundierung gebunden wird.








Mit der ersten Schicht Grundierung kann ich am Nachmittag dann auch los legen.

Also wird die Höllenmaschine mal angeworfen.




Brrrrrr.r.r.r..r.r.r.rRRR:RR:R::R:RR:R:R.........




Fünf (!!!) Minuten später ist die Decke grundiert.




Schnell mal was essen gehen und dann die zweite Schicht Grundierung drauf hauen.




Gegessen, wiedergekommen, 10 Minuten später: Zweite Grundierungsschicht (zugegebenermaßen eine großzügige) ist drauf.




Dann kann ich ja gleich mit der Seitenwand weiter machen.




Herrlich! Was für ein stressfreies, zügiges Arbeiten. Gut, ein bisschen mehr Farbe verbraucht das Ding, gefühlt verglichen mit, wenn man die Farbe rollt, aber wenn man die Zeit mit einrechnet ist das Ding der absolute Hammer! Und Dreck macht es auch nicht so viel, wie erwartet. Und auch das Reinigen am Ende geht eigentlich recht locker von der Hand. Vor allem, wenn man mit dem Reinigen von Lackierpistolen schon so seine Erfahrungen gemacht hat...

Der Tag ist aber leider trotzdem um. Kann sowieso nix machen, so lange die Grundierung trocknet.

Also ab nach Hause, schlafen und früh morgens wiederkommen.

Wir schalten also um von Samstag auf Sonntag!

Jetzt am Sonntag beginnt der schöne Teil. Ich spiele Frau Holle und sorge mal schnell für weiße Weihnachten!

Farbtopf auf, Rüssel rein, los geht’s.

Bäm! 10 Minuten später. Erste Farbschicht ist an der Wand und an der Decke!






Später am Nachmittag dann die zweite Schicht (im wahrsten Sinne des Wortes).




Aaaaahhhhhh! Was für eine Wohltat! Es hat geschneit!

Gleich mal die Folie vom Boden nehmen und das Ganze wirken lassen.

Mein Nachbar hatte noch Sockelleisten von einer alten Baustelle rumliegen. Die können wir ja schonmal testhalber anlegen....

Herrlich!




Endlich weiße Weihnachten!




Schade aber, dass ich mich nur in die andere Richtung umdrehen muss, um zu sehen, dass ich noch laaaaange nicht fertig bin.

Aber freuen tu ich mich trotzdem und bin auf die Woche fast sogar ein bisschen stolz. Ein erster großer Etappensieg, auch wenn ich bestimmt wieder drei Kilo abgenommen hab und meinen Rücken nur noch in Form von Schmerzen spüre. Aber auch das wird wieder. Spätestens nach dem Umzug. Und dem fertig Strom und alles anschließen, und dem Einräumen und nach dem Rückwand zur Nachbarhalle fertig machen und...

Aber es hilft ja nix. Wenn das Experiment einmal läuft, kann es nicht wieder gestoppt werden!

Haut rein & habt ein schönes Weihnachtsfest!

Eure Frau Holle


_________________________________________________________

| 7 Kommentare / Ratschläge |



Zum Seitenanfang / Das Experiment jetzt weiterempfehlen!

Flattr this

___________________________