Tag 173: Das Eichhörnchen
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen!
Sagt man nicht so?
Aber satt wird's trotzdem.
Und genau so sieht's aktuell auch im Experiment aus.
Die Arbeiten zur Fertigstellung der Vorderachse, und damit BEIDER Achsen geht langsam aber stetig voran.
Und die kleinen Arbeiten müssen einfach vorher gemacht haben, damit's nachher umso mehr flutscht.
Wo wir gerade beim Flutschen sind.
Nachdem wir vorletzte Woche über MOS-Fett diskutiert hatten und ich großspurig behauptet hatte, zwei Kilo von dem leckeren Zeug bestellt zu haben, habe ich Samstagnachmittag fest gestellt, dass ich die Bestellung gar nicht abgeschickt hatte.
Und dabei wollte ich doch zumindest den Lenkarm mit dem richtigen Fett ausstatten.
Aber zum Glück habe ich ja noch einen Fettnapf mit MOS-Fett hier.
Das Zeug hat zwei ein Achtfaches von dem gekostet, wie das, das ich mir jetzt bestellt habe, aber für irgendwas muss das ja gut sein. Wahrscheinlich ist es ein absolutes Superspezial-MOS-Fett, was ausschließlich für komplettüberholte Umlenker für Toyota Landcruiser des Modells BJ42 aus dem Jahr 1981 entwickelt wurde, die unter widrigen Bedingungen montiert wurden.
Genau das richtige also für uns heute.
Wer war das nochmal letztens von Euch, der meinte, er würde am liebsten mal mit nem Finger reingehen und sich nen Hub von dem Zeug rausschlabbern?
Muss Dir Recht geben, dass das Zeug schon irgendwas von Nutella hat. Bis auf leichte Farbabweichungen.
Aber ich lange nicht mit dem Löffel, sondern nur mit dem Pinsel tief in den Fettnapf und beschmiere den (wieder aus dem Umlenker ausgebauten) Umlenkkegel mit dem schwarzen (dunkelgrauen) MOS-Fett.
Nutella am Stiel sozusagen.
Auch die Hülse bekommt ihr Fett weg.
Schnell zusammenbauen und fertig.
Blöd nur, dass ich, wie ich soeben fest stelle, den oberen Rand des Umlenkgehäuses war gestrahlt aber nicht lackiert habe. Und auch der Deckel ist unlackiert und blank.
Was meint Ihr, soll ich das ganze Ding nochmal lackieren (und riskieren, dass ich's später nochmal aufmachen muss und dabei den Lack wieder runterfratzel), oder nur den Rand mit dem Pinsel nachlackieren in der Hoffnung, dass der Deckel korrosionsgeschützt ist?
Jetzt aber zur Vorderachse.
Meine Lieblingsbeschäftigung Freitag nachts nach einer harten Arbeitswoche: Gewinde schneiden.
Hier wollen noch alte Stehbolzen entfernt werden. Ich probiere die von Euch mehrfach angepriesene Methode mit zwei gegeneinander verkanteten Muttern.
Und das klappt wirklich super.
Jetzt gilt es, die alten Lagerschalen zu entfernen. Hab's natürlich nicht gepasst den Vermieter abzupassen, um das mit Profi-Equipment zu machen.
Aber wie ich schnell fest stellen muss, geht das tatsächlich auch mit dem Splintentreiber ziemlich einfach.
Zack – ist die Lagerschale raus. Das Ganze mal Vier und raus sind alle Schalen.
Ein Griff auf den Präsentiertisch und her mit den neuen Lagerschalen.
Als Einschlaghilfe verwende ich die umgedrehten alten...
...sowie Hammer und Holz.
Die sitzt.
So sieht's aus, wenn das Lager drin ist.
Jetzt noch schnell die neuen Stehbolzen in die piekefein nachgeschnittenen Gewinde.
Vorher noch nen Kleks Kupferpaste (und nicht Zinkpaste wie neulich in einem Zustand geistiger Umnachtung fälschlicherweise geschrieben).
Ahhhh!
Ist heute also alles gut gelaufen.
Bis auf ein kleines Problemchen:
Ich bekomme die Lagerschale, die ich als Einschlaghilfe genommen habe nicht mehr raus... ;-)
Was meint Ihr? Nen Hebel anpunkten und das ding raushebeln?
Und noch ne letzte Frage hätte ich.
Diese Schrauben müsste ich noch sandstrahlen und brünieren. Allerdings sind einige der Schrauben verzinkt und lediglich die Köpfe sind durch den Zahn der Zeit relativ blank.
Reicht es nicht, wenn ich die Dinger entfette, in das Brünierbad schmeiße und akzeptiere, dass nur die exponierten, blanken Stellen schwarz werden und damit einen leichten Korrosionsschutz haben?
Komplett gleich wird's sowieso nicht, da ich einige Schrauben nachbestellt habe und die sind nicht silbern verzinkt, sondern golden.
Kann man es auch übertreiben?
Soviel als kurzer Zwischenbericht aus dem Himmelfahrtskommando "Landcruiser Experiment" oder aber: "Die Geister, die ich rief".
Beste Grüße
Tsuppari