Montag, 13. Februar 2006

Tag 42: Platz schaffen

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Wer wie ich geglaubt hat, wir könnten jetzt ohne große Umschweife mit dem Abheben der Karosserie beginnen, hat sich, wie ich, derbe getäuscht.

Wie will man in dem Chaos arbeiten?:




Während ich mich die letzten Wochen so introvertiert mit den Kartons beschäftigt hatte, habe ich irgendwie komplett ausgeblendet, was hier inzwischen eigentlich für eine Plörre rumsteht. Ich Idiot habe die Hälfte davon sogar beim Umzug von der alten Garage hier mit rübergeschleppt. Keine Ahnung, was mich da geritten hat. Dachte wohl, dass alles ein bisschen schneller gehen würde und ich mal eben so nebenbei Türen, Scheibenrahmen, Dachteile, etc. bearbeite, lackiere und dann wieder anbaue.

Jetzt, von dieser naiven Vorstellung geheilt, steht fest, dass der ganze Kram hier weg muss, damit ich ein bisschen Platz fürs Arbeiten habe und überhaupt mal wieder voran komme.




Das ganze gilt auch für einen Großteil der Dinge, die sich im Regal angesammelt haben. Insbesondere die Kartons können, nachdem ich mich jetzt wirklich intensivst damit beschäftigt habe, erstmal hier weg. Die stauben bloß ein, wenn es jetzt hier losgeht und außerdem lösen die sich bei der Feuchtigkeit sowieso nur unnötig auf.




Diejenigen, die von Anfang an dabei waren, bzw. die, die die hier neu zu uns stoßen und sich die heldenhafte Arbeit machen durch alle Tagesbeschreibungen, bzw. die Zusammenfassung durchzuwühlen, werden wissen, dass es ja noch eine dritte Garage gibt. In der liegen noch einige Teile rum, auf deren Transport ich aus Platzgründen hier in den neuen Garagen irgendwie verzichtet hatte (Dach, Sitze, Überrollbügel, Kartons Tag 1 bis Tag 20, etc.). Ansonsten dient sie noch als Parkplatz für meine Fahrräder. Will heißen, dort ist Platz satt für den ganzen Krempel, der hier so rumliegt.

Das Problem ist nur: Die Garage liegt zwar nicht weit weg von hier, aber mit ca. 800 Metern Luftlinie doch zu weit, um die ganzen Karosserieteile und Kartons einzeln zu Fuß rüberzuschleppen.

Also habe ich heute in der Firma mal ausnahmsweise früher Schluss gemacht und mich mit meinem Nachbarn Peter verabredet. Der hatte mir angeboten mich zu unterstützen und mit mir gemeinsam die Teile mit seinem Anhänger in die "Lagergarage" rüberzufahren.

Was sich nun aber herausstellt ist, dass Peter sich nicht ganz sicher ist, ob er die Anhängerschlüssel überhaupt dabei hat. Grrmpf… Das wäre natürlich ärgerlich. Dies ist nämlich der einzige Abend, an dem ich unter der Woche Zeit habe und am Wochenende bin ich auch nicht da. Ich muss aber die Garage leer kriegen, um hier vernünftig weiterarbeiten zu können. Und außerdem brauche ich den Tag arbeit, um Euch davon berichten zu können… Wat nu?

Erstmal irgendwas zu tun suchen…

Da ich schon so am Sortieren bin schnappe ich mir mal die Frontblende.




Dort ist dem Vorbesitzer eine der Halterungsschrauben im Gewinde abgebrochen und es wurde dann nebendran einfach ein neues Loch gebohrt, um die Blende mit Schraube und Mutter zu befestigten.

Mir schwebt vor, das gebohrte Loch zu schließen, die abgebrochene Schraube rauszudrehen und dann das ganze wieder in den originalen Zustand zu versetzen. Um die Schraube rauszudrehen werde ich ein Stück Schraube o.Ä. mit dem Schweißgerät an die abgebrochene Schraube anpunkten und dann versuchen diese rauszudrehen. Das Loch kann ich, denke ich, auch mit etwas Feingefühl mit Schweißdraht schließen… Was meint Ihr?

Da hier aber heute einfach zu viel Chaos ist bleibt die Schweißmaschine erstmal in der Ecke und ich begnüge mich damit, erstmal die abgebrochene Schraube ordentlich mit CARAMBA einzusprühen. (Á propos CARAMBA: Die haben ne neue Webseite, wie ich gerade festgestellt habe. Das "Techniklexikon" kann man sicherlich noch ein bisschen füttern aber von der Grundtendenz ist es eine ansprechende und informative Seite, wie ich finde. Die Adresse ist: www.caramba.de. Wer Lust hat kann ja mal rüberschauen.)




Dann, die stille Hoffnung hegend, das mein Nachbar doch noch seine Schlüssel findet, überbrücke ich weitere Wartezeit mit dem Ausmessen der Karosserie für den Einkauf der Vierkantrohre beim Schrotthändler.

Doch kaum habe ich den Zollstock angelegt höre ich Peter rufen…




Zwar hat er die Schlüssel nicht gefunden, aber dennoch ist der Anhänger geöffnet. Sehr sichere Angelegenheit, wenn die Scharniere, die den Schließmechanismus halten, von außen mit Muttern verschraubt sind. Drei Muttern gelöst und das geräumige Ding ist offen:




Wir schieben den Anhänger über den krass vereisten Hof an das geöffnete Garagentor…




…und ich kann mit dem Einladen beginnen.




Es fallen mir natürlich wieder Teile in die Hände, die ich auf meine Einkaufsliste setzen muss.

Zum Kühler hatte ich allerdings schon exquisite Tipps bekommen. Denke, den werde ich mir beim Kühlermacher reparieren lassen. Erzähle Euch dann, was es kostet.




Nach einer halben Stunde Räumerei ist alles eingeladen…




…und für einen Moment denke ich, dass das ein guter Zeitpunkt wäre das Experiment abzubrechen und den ganzen Kram so wie er ist zum Schrottplatz zu fahren….

NEEEEEE! Das hättet Ihr wohl gerne?! Nix da. Wie war das?: "Wenn das Experiment einmal läuft kann es nicht wieder gestoppt werden." Und so sieht es aus!

Der Gedanke wird gleich wieder verdrängt, ich schließe die Klappe und es geht los zur Lagergarage.




Mit ein bisschen Rangiererei parkt Peter den Anhänger direkt vorm Garageneingang.




Na, kommt Euch die Garage bekannt vor? Hier hat alles angefangen….




Binnen weniger Minuten ist der Anhänger ausgeladen und das ganze Chaos, was ich jetzt in den Werkstattgaragen nicht mehr hab, hab ich jetzt hier in der Lagergarage.

Ich seh mich schon hier demnächst mal nen Tag aufräumen…

Das positivste an diesem Lagerort ist, dass er ca. 15 Schritte von einer Sandstrahlfirma entfernt ist. Falls ich mich also doch entscheide das Sandstrahlen nicht selber zu machen (so ganz kann ich mich von dem Gedanken ja noch nicht trennen) sondern "fremdzuvergeben", hab ich es zum Sandstrahlen schon mal nicht weit. Da kann ich die Teile dann zu Fuß rüberschleppen…




Dann geht's wieder zurück in die Werkstatt. Ich packe die Gelegenheit beim Schopf und räume gleich mal richtig auf. Alles kommt wieder an seinen angestammten Platz, der Müll wird weggebracht…




und die Werkstatt zeigt sich in einem völlig neuen Bild:

PLATZ SATT!!!!!




Schaut Euch den Vergleich mal an:




Was für ein Genuss!!! Platz zum Flexen, Platz zum Schweißen, Platz zum neuen Krempel einlagern, Platz zum Atmen, Platz zum gedankenverloren Rumlaufen, Platz zum Fluchen, , einfach genug Platz um richtig Gas zu geben…




Dann kann es ja jetzt weitergehen….

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