Montag, 24. August 2009

Tag 204: Rahmenhandlung

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Leute, es gibt einiges zu tun. Und die Zeit rennt. Bis Ende September (ja, ich hab nochmal zwei Wochen Aufschub bekommen) muss ich die Werkstatt räumen. Lasst uns mal zusehen, dass wir bis dahin noch ein bisschen was geschafft bekommen. Insgeheim liebäugele ich damit, vielleicht sogar das Fahrgestell bis dahin rollfertig zu haben.

Mal sehen, was daraus wird.

Erst einmal müssen wir uns nochmal unserem Sorgenkind, der Hecktraverse, widmen.

Das sind die Ausschussteile, die wir in mühsamer Kleinarbeit in den letzten Monaten hervorgebracht haben:

Heckstoßstange, zwei Diagonaltraversen, zwei hintere hintere Federaufnahmen und zwei vordere hintere Federaufnahmen (die mit den aufgebauten Federaugen).




Die Heckstoßstange ist nicht nur nicht mehr zu gebrauchen, weil ich beim abflexen der Nieten ganze Arbeit bis tief in die Substanz geleistet hatte. Insgesamt sind die einfach durch. Durch gerostet.




Schweizer Käse sozusagen.




Die Federaufnahmen waren dermaßen durchgerostet, das sich das vier Millimeter starke Material verbogen hat. Das will was heißen.




Und zu den vorderen Federaufnahmen brauche ich wohl nichts mehr zu sagen...




Doch Rettung ist schon an Bord! Vorige Woche hatte ich geschäftlich in München zu tun und habe das zur Gelegenheit gemacht, bei meinem Freund Jonas auf ein Bierchen und auf ein kleines Schrott-Shopping-Event vorbeizuschauen.

Beladen mit einer abgetrennten BJ Hecktraverse (samt Heckstoßstange, Diagonaltraversen und Federaufnahmen) plus zwei vordere hintere Federaufnahmen ging's zurück nach Berlin.




Ach ja. Ne vordere Stoßstange hab ich gleich auch noch mitgenommen.




Die ist zwar etwas verbogen aber mittlerweile traue ich mir zu, sie wieder zu richten.



Der ganze Heck-Kram hat zwar auch schon seine besten Zeiten hinter sich, ist aber in viel besserem Zustand als mein alter Krempel.




Es sind sogar noch alle aufgeschweißten Gewinde dran und in Ordnung. Bei meiner waren die entweder ab oder kaputt oder mit abgebrochenen Schrauben verstopft.




Hier sieht man auch sehr schön, wie der Rost gearbeitet hat. Aber das Material scheint insgesamt noch stabil und lochfrei.




Allerdings wartet in punkto Hecktraverse noch einiges an Arbeit auf mich. Denn auch hier wollen wieder diverse Niete aufgebohrt und entfernt werden.

Ach ja. Die Kabine muss ich ja auch noch fertig stellen...




Erst aber mal ein Bierchen aufmachen.




Und dann an die Arbeit.

Um die Kabine insgesamt noch ein bisschen stabiler zu machen und die Folienfläche in kleinere Stücke zu unterteilen, habe ich im Baumarkt noch ein paar drei Meter lange Holzleisten zu je 75 Cent das Stück besorgt.

Die bekommen erstmal auf beiden Seiten eine 45 Grad-Kante verpasst.




In der Mitte werden kleine Kerben geschnitten.




Die diagonalen Schnitte dienen der Montage am Rahmen...





...und die Kerben der Überkreuz-Fixierung.




Und so wächst das Ding langsam weiter.




Und weiter...



...und weiter.




Da ich für die Seitenteile nur graue, und keine durchsichtige Folie (wie oben) habe, muss ich meine Neonröhren aus dem alten Lackierraum demontieren, um sie hier in der Kabine zu verbauen. Damit ich nicht diverse Kabel nach draußen laufen habe, die ich dann einzeln einstöpseln muss, versuche ich mich mal an einer etwas anspruchsvolleren Verkabelung.




Mein Kumpel hatte mir damals in der Wellblechgarage gezeigt, wie man das macht. Und so schwer ist das gar nicht. Wenn man aufpasst, dass man mit den Farben der Kabel nicht durcheinander kommt...




Die Kabel kann man dann wunderbar mit diesen Schnellverbindern montieren. Und fertig.







Es werde...




LICHT!

Wunderbar. Es funktioniert. Heureka! Das sind Erfolgsmomente. Herrlich. Da bleibt ja doch von dem was ich hier alles lernen muss langsam auch was hängen...




Jetzt aber zurück zur Hecktraverse.



Ab nach draußen damit.

An den Lichtverhältnissen merkt ihr vielleicht, dass ich Euch hier heute zwei Tage als einen verkaufe... Aber ich will ja selber langsam mal vorankommen, sodass wir heute einfach mal ein Folgen-Doppelpack machen.




Das ganze benötigte Equipment wird nach draußen in die Sonne geschafft.




Aufs langsame Ausbohren der Miete von der Kopfspitze an möchte ich heute verzichten. Um da schon mal ein paar Millimeter zu sparen, flexe ich die Nietköppe bis auf zwei Millimeter runter – und passe dabei auf, dass ich das Rahmenmaterial nicht in Mitleidenschaft ziehe.




Dann kommt die übliche Bohraktion: 3 Millimeter-Bohrer, 6 Millimeter-Bohrer, 9 Millimeter Bohrer.







Mit den abgeflexten Nietköppen geht es um einiges schneller als bei den Nieten der Federaugen von neulich.

Und auch insgesamt habe ich das Gefühlt, dass ich es mittlerweile ganz gut raus habe, in welcher Stärke ich den Bohrer runterdrücken und mit wie vielen Umdrehungen ich die Mohrmaschine rattern lassen muss.




Und weil's so viel Spaß macht, geht's auch gleich weiter.




3er




6er...




9er und die eine Seite ist demontiert.



Meine Herren, was da doch auch für ein Rost drin ist...




Nun denn.

Ich glaub, wir haben noch einen Tag übersprungen. Denn auf einmal sind wir wieder draußen und es ist schon wieder hell. Das bleibt aber hier eine große Ausnahme!




So, jetzt noch die andere Seite:

3er,




6er, 9er...




und Zack! ist das Zeug auseinander! Hurrah! Dann kann es ja rüber zum Sandstrahlen!!!




Vorher müssen wir die hintere Stoßtange allerdings dort, wo sie vom Rost hochgebogen worden war, noch ein bisschen richten.

Um nicht mit dem Hammer auf dem Stahl rumzukloppen und ihn damit komplett zu vermacken, spanne ich mir erstmal, quasi als Lineal oder Wasserwaage ein Stück Holz auf die Innenseite der Stoßstange.




Von außen lege ich ebenfalls ein Holzstück an, und da wird dann mächtig draufgekloppt.

Habe leider vergessen ein Bild von der Ausgangssituation zu machen. Schon nach ein paar Schlägen war eine deutliche Begradigung zu sehen.




Und so sieht das Endergebnis aus.

War gar nicht so schwer! Klasse, was man alles machen kann...





Jetzt kommt noch ein bisschen Messarbeit, um zu schauen, wie viele Passschrauben mit welcher Schaftlänge und welcher Stärke ich benötige. Die Dinger wollen schließlich auch die Tage mal besorgt werden.




So, und jetzt ab mit den Teilen rüber zum Sandstrahler. Den Rahmen hat er schon gestrahlt und mir aber versprochen nochmal drüberzustrahlen, wenn ich die anderen Teile gebracht habe.

Wir dürfen also gespannt sein, was wir uns da nächste Woche abholen werden!!!

Bis dahin wünsch ich Euch eine vor lauter Neugierde kaum auszuhaltene Woche!

Beste Grüße sendet der Werkstattnomade Tsuppari

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