Montag, 6. Dezember 2010

Tag 228: Die Rückkehr

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Hallo Ihr treuen Seelen da draußen!

Auf meinem Haupt lastet die gesamte Menge Asche, die der Eyjafjallajökull im Frühjahr aus Island in die Luft geblasen hat.

Euch hier so hängen zu lassen, und einfach so sang- und klanglos für MONATE abzutauchen ist auch nun wirklich nicht die feine Art.

Aber es musste mal sein. Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen, ähem, schreiben.

Job, Familie, Landcruiser-Experiment und die vielen Kleinigkeiten des widrigen Alltags waren mir so dermaßen über den Kopf gewachsen, dass sie einfach nicht mehr unter einen Hut zu bringen waren. Und wenn das, was eigentlich nur Spaß machen soll, auf einmal weiteren Druck erzeugt, muss hin und wieder mal die Reißleine gezogen werden.

Und die ward dann im Juli final gezogen und ich hab mich erstmal für zwei Monate Elternzeit aus allem (bis natürlich die Family) ausgegklinkt, um den lieben Gott nen netten Herrn sein zu lassen.

Die zwei Monate standen dann erstmal voll im Zeichen von:




Erst einmal zu Hause in Berlin tausend liegengebliebene Dinge anpacken und wochenlang mit den Jungs in Berlin und angrenzenden Naherholungsgebieten an Seen und Campingplätzen abhängen.

Im August haben wir dann die Karre vollgeladen uns sind runter nach Nordspanien gebrezelt.




Zum Dauerumziehen.

Zelt aufbauen – Zelt abbauen. Zelt aufbauen – Zelt abbauen. Einräumen, Aufräumen, Umräumen und wieder einpacken.




Zwischendruch gab's dann auch nochmal vier feste Wände und einen festen Boden unter den Füßen. Aber auch hier wieder: Umziehen – und Aufräumen.

Dieses permanente Aufräumen!!!! Ich werde noch wahnsinnig.




Aber so lange die Aussicht und des Wetter stimmt, kann man natürlich auch mal ein wenig Unordnung ertragen.




Oder man deligiert das Aufräumen. Zumindestens das Aufräumen von Playmobil & Co – auch wenn man selbst mitgespielt hat.

Die Jungs sollen ja schließlich was lernen – damit sie bald in der Werkstatt helfen können – wenigstens beim Aufräumen.




Was in den vier Wochen definitiv zu kurz kam, war das Thema "Schrauben". Bis auf für die Montage des Dachgepäckträgers hab ich die zwei Monate keinerlei Schrauberanfälle gehabt.




Aber mit Axt, Leatherman und Müllresten vom Campingplatz kann man auch schöne Dinge basteln.




Ansonsten hab ich mich in der Zeit fast so gefühlt wie in der Werkstatt. Warmes Bier in Hülle und Fülle...




...und zum Nachschub war's nie weit.




Vor allem, und das wird Euch alle freuen, war die Schlemmerei ein Genuß da unten.

Vor allem die Paella. (NEEEEEEEIN – NICHT SCHON WIEDER PAELLA!!!)




Aber im Gegensatz zu Euch, die hier mit "Es gibt Reis" schamlos von mir allein gelassen worden waren, gab's ein kleines bisschen Abwechslung.
Fisch. Paella. Fisch. Paella. Fisch.




Ja. Und was soll ich nun sagen. (Wenn das hier ein Film wäre, dann käme jetzt hier so ein Geräusch von einer Plattennadel, die beim Abspielen der Platte einfach so weggezogen wird.)

Irgendwann ist der letzte Keks gegessen und der letzte Krümel fällt mit einem dumpfen (wenn auch kaum zu hörenden) Schlag auf den Boden der Tatsachen.




Und die kommen jetzt:




Ja Leute.

Der Willkommensgruß meines Vermieters nach unserer Rückkehr Anfang September hat das zart keimende Landcruiser-Experiment- Motivationspflänzchen wie damals der Bautrupp beim Maulwurf Grabowski dessen Höhle planierraupengleich ins Erdreich zerquetscht.

Die Botschaft lautete (frei übersetzt):

Ende November ist Ende im Gelände.


Werkstatt Location Nummer 4 (in 5 Jahren) muss bis dahin geräumt werden. Denn auch dieses Gebäude wird demnächst abgerissen.

So Freunde.

Und jetzt sagt doch bitte mal und entschuldigt die Kraftausdrücke: WILL MICH HIER EIGENTLICH JEMAND VERARSCHEN, VERDAMMT NOCHMAL!!!

Kann mir mal jemand erzählen, wie man bitteschön die Motivation aufbringen soll, dieses himmelfahrtskommandogleiche Groschengrab von einem Projekt, für das ich eigentlich überhaupt keine Zeit, keine Ruhe und keine positiven Zukunftsaussichten habe, weiter fortführen soll, wenn man PERMANENT NUR DAMIT BESCHÄFTIGT IST UMZUZIEHEN?????

JA, ICH SCHREIE!!!!!!!


Ja, und so kam es, dass ich Euch die letzten Monate im Regen habe stehen lassen.

Ganz ehrlich: Weil ich selber nicht wusste, ob ich überhaupt noch Bock habe, dieses Projekt weiter fortzuführen.

Doch dann kam ein Arbeitskollege zu mir und meinte: "Hey, willst Du nicht zumindest mal ein kurzes Lebenszeichen im Experiment geben?".

Ich so: "Wieso ein Lebenszeichen. Da herrscht seit Monaten Totenstille und es beschwert sich keiner."

Er darauf: "Wie bitte? Da beschwert sich keiner? Die rasten total aus und wollen schon Suchtrupps losschicken".

Ich dann: "Wie Suchtrupps? Kann ja gar nicht sein....".

Und dann schaute ich nach Monaten mal wieder auf meine eigene Webseite. Und sah, dass dort keineswegs Totenstille herrschte, sondern, hey, dass Ihr mich doch tatsächlich so was wie ein kleines bisschen vermisst habt – und Euch sogar Sorgen gemacht habt!!!!

Wie geil seid Ihr denn bitte?

Und wie blöd war ich denn?

Hatte bei der Umstellung der Serverdomain (Ihr erinnert Euch an meinen Digital-Umzug) vergessen, meine Emailadresse zur Weiterleitung der Kommentare in meinem Content-Management System einzurichten. Normalerweise bekomme ich immer alle Kommentare sofort weitergeleitet. Und nachdem ich nix mehr gehört hatte, war ich davon ausgegangen, dass Euch allen ebenso die Lust am Experiment vergangen war wie mir – und dachte, ich könnte mich still und heimlich aus dem Staub machen.

Aber dann kam eben mein aufmerksamer Kollege Henrik und hat die ganze Angelegenheit aufgedeckt – und einen neuen Keim der Motivation gepflanzt.

Diese neue Anschubsmotivation hatte zur Folge, dass ich:

1. Nun fast alle Links auf der Webseite, die nach dem Serverumzug nicht mehr funktioniert hatten, zum Teil händisch glattgezogen habe. Lediglich die Fragen Vor-/ und Rückwärtsnavigation erfordert nochmal zwei Stunden Ruhe und Fleißarbeit.

2. Die Webseite in ein neues Kleidchen gepackt habe, welches Euch hoffentlich gefällt.

und:

3. mich noch am gleichen Tag auf die Suche nach einer neuen – und diesmal bezahlbaren – Location für die Fortführung des Experiments gemacht habe.

Und was soll ich sagen: Die Suche war spontan erfolgreich.

Und was heißt das?

1. Es geht weiter (einen Anlauf machen wir noch!)
2. Es wird größer, naja, alles ist halt wieder auf einem Fleck.
3. Wir packen bald wieder ein, ziehen bald wieder um, packen dann wieder aus, räumen wieder ein, und räumen dann erstmal RICHTIG auf.
4. und dann wird wieder geschraubt.

Vorher muss aber erstmal die alte Werkstatt eingepackt werden. Und leider leider, liegt da noch ein ganzer Haufen von Schrauben, die erstmal wegsortiert werden wollen, bevor da irgendwas eingepackt und umgezogen werden kann.

Und da müssen wir jetzt die nächsten Folgen erstmal durch. Auch wenn der Umzug natürlich schon längst über die Bühne gegangen ist und Ihr Euch alle wohl vor Neugierde die nächsten Wochen die Fingernägel runterkaut, in welchem Loch das Experiment denn nun wieder gelandet ist.

Aber es hilft alles nix.

Ich kann nur sagen:

Das Landcruiser Experiment ist zurück!

Und Ihr seid hoffentlich alle mit dabei!

Haut rein & esst nicht alle Nikolaus-Süßigkeiten auf einmal!

Beste Grüße aus Berlin

Tsuppari


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