Montag, 30. Oktober 2006

Tag 78: Alarmstufe Rot

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So, Freunde. Jetzt haben wir wirklich ein Problem.

Ein Problem, für das "Alarmstufe Rot" eigentlich gar nicht die treffende Umschreibung ist.

Was ich am Samstag erfahren habe und was Ihr gleich erfahren werdet verdient eher die die Bezeichnung "SUPERGAU".

Oder, in Bildern gesprochen:




Nichtsahnend schlurfe ich am Samstag Abend, immer noch verkatert vom Strohwitwer-Freitagabend in die Werkstatt, um meine Arbeiten für die nächste Folge (heute) zu verrichten.

Wenn ich in den Garagenhof einbiege, hat einer der Motorradjungs seine Garagenwerkstatt gleich neben der Hofeinfahrt. Er arbeitet immer bei offenem Tor, sodass mir seine Anwesenheit nicht entgeht, wenn er da ist. So auch am Samstag.

Eigentlich wollte ich nur kurz Guten Tag sagen, und mich dann an die Arbeit zu machen.

Wie konnte ich ahnen, dass mir Heiko gehörig die Laune verderben sollte.

'Ob ich schon mit Ede, oder einem der anderen Jungs gesprochen, bzw. meine Mailbox abgehört hätte'. "Nö, hab noch keinen gesehen und das Handy-Ladegerät liegt in der Firma und der Akku ist seit Freitag Nachmittag leer."

Heiko:"Unser Vermieter hat am Freitag ein Einschreiben bekommen. Alle Garagen werden zum 31. Januar gekündigt."







Ja.

Ich war auch sprachlos.

Und bin es fast immer noch.

Die Garagen werden also nicht NICHT abgerissen, oder, wenn Sie denn doch abgerissen würden, erst im September 2007 (mit ordentlichem Planungshorizont also, um noch ne ganze Menge zu schaffen und dann irgendwoanders hin auszuweichen).

Nein.

Am 31. Januar ist Schluss. Und zwar definitiv.




AUA!!!

Und zwar nicht ein kleines bisschen "aua", sondern RICHTIG SUPER AUA!!!

Super, dass ich gerade noch den Garagenboden und das Dach geflickt habe!

Super auch, dass ich die ohnehin schon aufwändige Stromanlage gerade noch zwei Steckdosen ergänzt habe.

Super, dass ich mich schon drauf eingestellt habe, dass ich hier noch ein bisschen bleiben kann.

Super, dass ich neben einem für März anstehenden Wohnungs-Umzug parallel noch einen Garagenumzug machen kann.

Super, dass dieser Umzug im tiefsten Winter stattfinden wird.

Super, dass auf dem ganzen Gelände ca. 30 Leute von den Bauplänen betroffen sind, die jetzt alle auf einen Schlag auf benachbarte Gebiete umsiedeln.

Super Urlaub!!!!

Ich weiß nicht, ob ich Lachen oder Heulen soll. Fair ist das nicht.

Aber eigentlich muss ich eher lachen, denn so langsam komme ich mir hier vor, wie in einem schlechten Film. Murphy's Law: Was schief gehen kann geht halt schief, sozusagen.

Ironie des Schicksals. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sich mein Leben so langsam mal wieder ein kleines bisschen einpendeln würde und die Dinge einfach mal so laufen würden.

Aber dafür hätte ich mich vielleicht für einen anderen Weg entscheiden müssen. Für den geraden, geteerten, langweiligen.

So geht's halt weiter auf dem hügeligen, staubigen, steinigen, schlammigen Weg mit den steilen Abhängen rechts und links, Lawinenabgängen und den Kurven bei denen man nie weiß, was dahinter kommt.

Lassen wir uns überraschen. Zähne zusammenbeißen und durch.

Irgendwie passt's ja auch zum Experiment.

Aber gemein ist's doch!


Egal

Die Laune ist hinüber. Trotzdem raffe ich mich auf, wenigstens noch ein bisschen was geschafft zu bekommen und mich vor allem abzulenken.

Radio an, Heizstrahler an, und los.

Bei genauer Begutachtung der gefüllerten Teile hatte ich letztes Mal festgestellt, dass ich nicht so richtig gründlich gearbeitet hatte, und an ein paar Stellen auf den Geilen nicht genug Füller angekommen war.

Außerdem habe ich von Steffen gelernt, dass man in der Regel mehrere Schichten Füller und Lack aufträgt (wie viele denn genau und in welchen Abständen (Minuten, Stunden, Tage???).

Also werde ich über die Dinger heute alle nochmal drüberduschen.

Um die eiskalten Dinger dafür erstmal auf Temperatur zu bringen, hänge ich sie aneinandergereiht an Gerharts C-Haken auf und lass sie vor dem Heizstahler vom Garagendach runterbaumeln.




Während die Teile aufgewärmt werden, wende ich mich dem Aufräumen der Werkbank zu.

Erstmal werden die Schraubentütchen von letzter Woche fein säuberlich in einen Karton verfrachtet.




In einem Glas mit Kaltreiniger warten die Schrauben der Seilwinden- Kupplungshebelkonstruktion auf die Endreinigung.




Mit Lappen, Zahnbürste, Lappen und Drahtbürste werden die einzelnen Teile so gut wie möglich gereinigt und das ganze Ding wird anschließend wieder montiert.







Bis vor kurzem hatte ich noch die Einstellung, dass alles unbedingt nigel-nagel-neu sein muss, jedes Fitzelteil absolut blank sein muss, etc.

Inzwischen finde ich, dass zwar alles gereinigt und entrostet werden muss, dass aber an einigen Stellen ruhig etwas "Patina" zulässig ist. Das unterstreicht den Charakter des Wagens nachher nur…

Wie zum Beispiel hier an dem Kupplungszug.




Nun denn. Das Ding ist fertig zusammengebaut.

Bin mir jetzt nur nicht sicher, ob ich hier überhaupt, bzw. jetzt schon etwas einfetten sollte? Und wenn ja, einfach nur mit WD40 oder mit richtigem Graphit-Fett….

Wer weiß was?




Nun denn. Die Teile hab ich zwischendurch immer mal umgehängt, dass alle jetzt schön handwarm sind.




Mit der Ausblaspistole werden die Teile jetzt erstmal entstaubt…




…und anschließend mit Bremsenreiniger und einem Lappen entfettet.




Der Füller wird angemischt, die Gasheizung abgestellt, und los geht's.






Diesmal hab ich ein bisschen mehr Sorgfalt auf die Einstellungen der Pistole verwendet, sodass ich mit wenig überschüssigem Nebel total fokussiert und ohne Nasen alle Teile nochmal rundrum abgefüllert habe.

Beim letzten Mal hatte ich viel zu viel Zeugs rausgepustet und nachher in der Garage alles voll kleinen Füllernebelpunkten gehabt. Außerdem hatte ich jede Menge Nasen. Die hatte ich heute vorm Lackieren alle nochmal ein bisschen abgeschliffen.





Nachdem ich den Füller komplett aufgebraucht habe, wird die Pistole wieder gleich gereinigt.

Mein neulich beschriebenes Reinigungsverfahren habe ich inzwischen leicht umgestellt. Hab auf der Seite von SATA ein Video gefunden, wie man's richtig macht. Überhaupt hab ich bei SATA einige gute Informationen zum Lackieren gefunden. Die Videos gibt's hier.




Die Pistole ist nachher auf jeden Fall wieder piekesauber und ich habe fast vergessen, dass ich eigentlich schlechte Laune haben müsste.

Aber auch nur fast.




Mal sehen, was die nächsten Wochen so bringen…

Liebe (, fast, aber auch nur fast, verzweifelte) Grüße

Tsuppari

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Tag 78: Frage 1

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Die Batteriehalterungen scheinen ursprünglich pulverbeschichtet worden zu sein. Hier sieht man mal ganz schön, wie der Rost unter der Beschichtung gearbeitet hat.

Spricht etwas dagegen, dass ich die Halterungen, nachdem ich sie gestrahlt habe, einfach genauso behandle wie die anderen Teile (Füllern/Lackieren)???





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Tag 78, Frage 2:

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Die Pumpflasche streikt. Statt, dass ich Luft reinpumpen kann, scheint in der Flasche ein totales Vakuum zu herrschen, sodass der Pumpenhebel, wenn man versucht zu pumpen, in der Flasche "festgehalten" wird.

Was könnte das sein?





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