Montag, 12. Juni 2006

EILMELDUNG !

Nach unbestätigten Berichten soll Anfang nächsten Jahres das Garagengelände, auf dem meine Werkstatt liegt, abgerissen werden.

Da wohl fest steht, dass ich die Karre bis dahin definitiv NICHT fertig bekommen werde, haben wir ein Problem. Und zwar kein kleines...

Details folgen kommenden Montag.


_________________________________________________________

| 6 Kommentare / Ratschläge |



Zum Seitenanfang / Das Experiment jetzt weiterempfehlen!

Flattr this

___________________________


Tag 58: Kaerchervorbereitung

<< rückwärts   Schnellnavigation   vorwärts >>


Bis auf die Spurstangen bin ich eigentlich soweit dass ich so langsam den Motor und das Getriebe rausnehmen kann, um mich dann an die Zerlegung des Rahmens (Achsen raus, Federpakete raus, etc.) zu machen.

Bevor das passiert und die Beiden voneinander getrennt werden, will ich zusehen, dass ich den ganzen Rest des Gefährts noch einmal zum Waschplatz bringe, und alles nochmal so richtig durchkärcher. Denke, das würde mir später eine Menge Arbeit ersparen.

Problem ist jetzt nur, dass ich weder Anhängerkupplung noch Anhänger habe und das Ganze also nicht mal ebenso spontan nebenher machen kann und darüber hinaus bin ich in letzter Zeit unter der Woche zu heftig eingespannt, um das mal Abends nach der Arbeit anzugehen.

Mein Nachbar Peter hat mir schon angeboten, dass wir seinen Wagen nehmen können und eben einen Anhänger irgendwo mieten. Frage ist wie gesagt dabei halt nur, wann es denn mal klappt und wie ich die Zeit bis dahin überbrücke. Aber wenn ich mich so umsehe wird sich da sicherlich was finden lassen…

Für heute entscheide ich mich für Arbeitsvorbereitung für das Kärcher-Projekt.

Die besteht in erster Linie daraus, alle Öffnungen für Luft, Öl, Wasser, Diesel und diverse Teile wie zum Beispiel dem Kupplunghebel, abzudichten.

Dazu verwende ich die Tütchen, die ich sonst zum archivieren meiner Schrauben verwende, und Kabelbinder.

Bild 1


Stück für Stück werden alle Öffnungen liebevoll verpackt. Wenn ich jetzt beim Betrachten der Bilder wüsste, was was genau ist, würde ich es dazu schreiben. So müsst ihr allerdings mit meinem inzwischen erworbenen Halbwissen vorlieb nehmen.

Hier im Bild zum Beispiel ist das Ding links unten, glaube ich, das Teil, das die Luft aus dem Luftfilter entgegennimmt und der Schlauch rechts…. Keine Ahnung.

Bild 2


Hier haben wir den Schlauch, durch den das Kühlwasser vom Kühler in den Motor läuft. Oder umgekehrt?

Bild 3


Links oben wurde der Auspuffkrümmerausgang abgedichtet, dann (oberhalb vom Auspuffkrümmer) das Rohr, von dem das Kühlwasser zur Innenraumheizung läuft… oder eben auch umgekehrt…

Der Ausgang oberhalb vom Zylinderkopf (oberhalb des Propellers) müsste auch was mit dem Kühlwasser zu tun haben. Bin jetzt völlig durcheinander und merke, dass ich mir das Ganze mal in Ruhe richtig zusammenreimen muss.

Unterhalb der Lichtmaschine (das Ding in der Mitte, wo der Zahnriemen lang läuft) hab ich auch noch einen Schlauch abgedichtet. Den kann ich grad gar nicht zuordnen. Das ist mir ja fast schon peinlich… ;-) Aber wer soll sich das auch alles merken.

Bild 4


Bei der seitlichen Betrachtung des Motorblocks fällt mir etwas auf.


Bild 5


Mitten auf dem Motorblock befindet sich eine kleine Prägung. Ich befreie sie ein bisschen von Oberflächenrost und sonstigem Schmodder und fördere ein rundes Signet mit drei kleinen Zeichen zu Tage. Etwas, das mit ein bisschen Phantasie aussieht wie ein T, dann ein umgedrehtes E und dann etwas, was im Entferntesten ein Q sein könnte. Bei der Seilwinde steht übrigens das gleiche drauf

Mmh. Motor und Seilwinde kommen von Toyota. Toyota ist eine japanische Firma. Dann liegt das ja gar nicht so fern, dass es sich bei den Zeichen nicht um Buchstaben aus unserem Alphabet, sondern vielleicht um japanische Schriftzeichen handelt.

Aber was steht dann dann da?




Das wollen wir uns doch mal etwas genauer ansehen, und nutzen den Anlass für einen kleinen Exkurs ins Japanische. Mal schauen, was ich da noch zusammen bekomme.

Jeder von Euch kennt bestimmt die chinesischen Schriftzeichen, die man auf den Schildern von China-Restaurants, als Tattoos oder auf T-Shirts sieht. Diese "chinesischen Schriftzeichen" sind tatsächlich auch chinesische Schriftzeichen. Allerdings werden sie nicht nur in China, sondern auch in Korea und Japan verwendet.

In Japan werden aber nicht ausschließlich diese chinesischen Zeichen, sondern auch noch ein paar andere Zeichen verwendet.


EXKURS: Die japanischen Schriftsysteteme

In Japan gibt es drei unterschiedliche Schriftsysteme, die nebeneinander und miteinander verwendet werden: Hiragana, Katakana und Kanji.

Bei Hiragana und Katakana handelt es sich um Silbenschriften, bei Kanji um die aus dem chinesischen übernommene Bilderschrift.

Während die Hiragana-Zeichen etwas runder aussehen, sehen die Katkana-Zeichen etwas eckiger aus. Die chinesischen Kanji kann man von Hiragana und Katakana dadurch unterscheiden, dass sie in der Regel aus mehr Strichen bestehen und einfach komplexer aussehen als die relativ schlichten Hiragana- und Katakana-Zeichen.




Hiragana und Katakana bestehen aus je 46 Silbenzeichen, die nebeneinander oder untereinander geschrieben zu Worten zusammengesetzt werden.

Die Zeichen im Hiragana- / oder Katakana-"Alphabet" werden immer in 5er-Gruppen entlang der Vokale a, i, u, e und o gruppiert.

Das Hiragana-Alphabet sieht in der Übersicht so aus:




Die Hiragana werden im Japanischen dazu verwendet,

a) chinesische Bildzeichen auszuschreiben (in Kindergarten und Grundschule)
b) japanische Wörter auszuschreiben, für die es kein Bildzeichen gibt
c) an die chinesischen Bildzeichen eine Endung anzuhängen, die bei einem Werb etwa Verganenheit und Zukunft oder eine bestimmte Höflichkeitsform, etc. bestimmen.

So besteht das Wort "taberu" was so viel wie "essen" bedeutet, aus einem chinesischen Bildzeichen, das man allein geschrieben "shoku" ausspricht. Hängt man an dieses Bildzeichen "shoku" das Hiragana-Zeichen für "ru", dann wird spricht man das ganze "taberu" aus. Für "tabemashita" (bsp: "ich habe gegessen") hängt man an das Bildzeichen die Hiragana-Zeichen ma, shi und ta an. Und so weiter. Leider folgt das ganze nicht immer den gleichen Regeln, sodass das Lernen insbesondere der Bildzeichen, ihrer möglichen Aussprachen und der ganzen Kombinationen sau heftig schwer ist.

Das Lernen von Hiragana und Katakana ist aufgrund der geringen Anzahl von Zeichen relativ einfach, hilft allerdings nur so lange, wie man sich im japanisch-Kurs auf Vorschul-Niveau bewegt und alles in entweder Hiragana oder Katakana geschrieben ist.

Gegenüber dem Hiragana-Alphabet sieht das Katakana-Alphabet so aus:




Katakana wird im wesentlichen für das Ausschreiben von ins Japanische importierten Begriffen oder von ausländischen Eigennamen oder zur besonderen Betonung japanischer Begriffe verwendet.

Importierte Begriffe sind feste Bestandteile der japanischen Sprache und sind in den Wörterbüchern entsprechend in Katakana zu finden. Dort gibt es zum Beispiel: "terebi" für "Television" oder "rukusaku" für Rucksack. Frankfurt würde man in Japan "furankufuroto" oder Berlin "beruin" aussprechen, was der Grund ist, warum man immer kein Wort versteht, wenn einen japanische Touristen nach dem Weg fragen oder so…

Wir wollen aber nicht noch weiter abschweifen.

Wenn man sich jedenfalls im Katakana-Alphabet und auf dem Motorblock mal die Zeichen genauer anschaut so wird man feststellen, dass es an ein paar Stellen gewisse Ähnlichkeiten gibt.

So sehen die Zeichen auf dem Motor nämlich aus wie ein "to", ein "yo" und ein "ta".




Was für eine Überraschung.

Ja, auf dem Motorblock steht "TOYOTA" in Katakana. Warum nicht in Hiragana oder in Kanji???

Keine Ahnung. Ich könnte mir vorstellen, dass das ganz alte Toyota-Logo so aussah und man dort widerum Katakana verwendet hat, um das ganze entsprechend zu betonen.




Ähnlich verfährt man, nebenbei gesagt, in japanischen Comics, den "Mangas" ähnlich bei den "Geräuschesprechblasen". Bei Geräschen wie "Splash", "Bang" oder "Boinck" verwendet man Katakana, während man bei sanfteren Geräschen wie für das Dahingleiten im Wasser (Bild links unten) oder dem Blubbern einer Suppe (Bild unten rechts oben)




Zur Vollständigkeit hier auch noch eine kleine Übersicht über einige wichtige Kanji-Zeichen. Für das Lesen einer Tageszeitung auf BILD-Niveau sollte man mindestens etwa 1.000 Zeichen kennen. Sehr krass und so ist es nicht verwunderlich, das fast jeder in japan einen kleinen Taschencomputer mit sich rumträgt, um zwischendurch dort mal nachzuschlagen, wenn er ein Zeichen nicht lesen kann.




Bevor wir wieder zum Experiment zurückkehren hier noch eine kleine Anekdote, die zu unserem Themengebiet passt.

In Japan gab (oder gibt?) es einen Herrn namens Shojiro Ishibashi. Seines Zeichens japanischer Motorrad- und Reifenhersteller. Sein Nachname bestand aus den Zeichen für "Stein" und "Brücke" und bedeutete so viel wie Brücke aus Stein.




Als er dann irgendwann begann seine Reifen im Ausland zu verkaufen drehte er die Bildzeichen einfach um, übersetze sie und fortan lautet sein Firmenname "Bridgestone".




Das ist doch mal was, oder? Von einer Tochterfirma von Bridgestone, namens Duehler, gibt es übrigens ziemlich coole Offroad-Reifen. Die werde ich mir mal genauer anschauen, wenn's den irgendwann mal soweit kommt…

EXKURS ENDE


Der Wagen ist jedenfalls jetzt überall schön abgedichtet, damit ich möglichst bald mit ihm zum Waschplatz kann, um den ganzen Schmodder abzuduschen.

Denn davon gibt's hier mehr als genug….

Bild 6

Bild 7

Bild 8

Bild 9


Bevor ich zusammenpacke nutze ich den Besuch des Schwiegervaters in spe für einen Schnellkurs im Spurstangen runternehmen.

Als erstes muss so ein "Splint" entfernt werden, der die Mutter unterhalb des Stangenkopfes zusätzlich fixiert. Dann wird die Mutter abgeschraubt.

Bild 10


Laut Schwiegervater bewährt es sich, die Mutter anschliessend nochmal verkehrt herum unten bündig mit der Schraube wieder aufzuschrauben, damit man, falls man mit dem Hammer unten gegenschlägt das Gewinde der Schraube nicht beschädigt.

Gesagt getan.

Bild 11


Wenn ich mich jetzt recht entsinne haben wir dan neinen Schraubenschlüssel als Hebel angesetzt (Brechstange o.Ä. hatte ich leider nicht da) und haben dann von unten mit dem Hammer gezielte Schläge gegen die verkehrtrum aufgeschraube Mutter geschlagen.

Alternativ, so habt ihr ja auch schon geschrieben, kann man das im Kugelkopf sitzende konische Ende auch aus der "Halterung" raustreiben, indem man einen großen Hammer hinter den Kugelkopfhalter gegenhält und dann mit einem kleineren aber auch noch großen Hammer gegen den Kugelkopfhalter schlägt. Das treibt dann den Konus aus der Halterung raus.

Da ich mit dem Rest des Wagens ja noch zum Waschlplatz will, höre ich an dieser Stelle mit der Demontage auf und werde das ganze demnächst dann ausführlich beschreiben und bebildern.

Bild 12


Jetzt stellt sich also nur die Frage, wann es denn mit dem Anhänger klappt. Werde mir vorraussichtlich übernächste Woche mal ein paar Tage Urlaub nehmen. Da müsste es dann klappen.

Mal sehen wie ich die Zeit bis dahin weiter überbrücke…

Der Wagen (oder was davon noch übrig ist) steht jedenfalls zum Abtransport bereit.

Bild 13

Bild 14


Zum Kärchern reicht's nicht, aber für's Händewaschen nach der Arbeit habe ich mir im Baumarkt für ein paar Euro einen zwanzig Liter Kanister mit einem "Wasserhahn" gekauft. Das ist schon ganz praktisch. Insbesondere seit beim Vermieter im Winter die Rohre geplatzt sind und der Geragenhof seitdem ohne Wasser ist.

Bild 15

<< rückwärts   Schnellnavigation   vorwärts >>


_________________________________________________________

| 5 Kommentare / Ratschläge |



Zum Seitenanfang / Das Experiment jetzt weiterempfehlen!

Flattr this

___________________________