Tag 331: Hau ab, Mauer!
Die Zeit rennt.
Ich muss zusehen, dass ich bis aller-aller spätestens zum 15. November aus meiner alten Halle raus bin. Und in der neuen gibt es a) nicht nur genug zu tun, sondern b) habt Ihr ja immer wieder gute Ideen, wie ich mir noch zusätzliche Arbeit machen kann.
So zum Beispiel Carl mit seinem Hinweis, dass es doch schön wäre, den Kompressor lautstärkenmäßig weg zu bekommen und Druckluftschläuche durch die Wände zu verlegen.
Problem ist, dass ich den Kompressor nicht einfach nach nebenan stellen kann, daher habe ich mir was überlegt, wie ich ihn in der Halle a) ausm Weg und b) schalgedämmt bekomme.
Ich habe noch ein bisschen KVH (KonstruktionsVollHolz) vom Hüttenbau rumliegen, und das bringt mich auf eine Idee.
Schnell mal hingesetzt, gezeichnet, gerechnet und ab nach draußen zum Bauen.
Leider ist die Garage so vollgestellt mit Zeug, dass ich nicht an die Tischkreissäge rankomme, und es mit der Handkreissäge machen muss. Dauert etwas länger, ist nicht ganz so genau, aber egal.
Ein paar Bohrungen an entsprechenden Stellen...
Und los geht die Schrauberei.
Fertig (naja, fast) ist die "Garage" für...
...das Bobbycar.
Nein, natürlich nicht!
Sondern hier für:
50m Druckluftschlauch sind auch heute gekommen, nebst Schellen, Schnellkupplungen etc.
Rauf auf den Dachgepäckträger und rüber in die Werkstatt.
Hier kommt die "Garage" hin.
Genau in die Wand zwischen den beiden Räumen, die hier links und rechts entstehen werden. Die "Garage" werde ich von innen und außen verkleiden und innen mit Dämmwolle füllen. Wenn sie dann verbaut wurde entsteht in den Räumen jeweils eine schöne, ca. 25cm tiefe Ablage. Der Kompressor steht nicht mehr wie vorher irgendwo rum, sondern ist dort schön schallgedämmt verstaut. Vornedrauf eine Klappe mit Fließ drin und einem Gitter davor und gut is. Von dort aus Schläuche durch die ganze Halle, dann habe ich nie a) die Nerferei mit den Schläuchen nicht mehr so extrem und b) muss ich nie mehr den Kompressor durch die Gegend schleifen, wenn ich ihn irgendwo brauche.
Muss mir nur überlegen, an welche Stelle ich dann den Druckluftreiniger mache. Ganz vorne, sodass er für alle Abnehmer gilt - dahinter dann aber 20 Meter Schlauchleitung liegen können, oder b) nur in den Lackierraum, wo es am wichtigsten ist...
Vielleicht habt Ihr ja Vorschläge?
À propos "Vorschläge". Den Vorschlaghammer haben wir ja schon durch einen Stemmhammer ersetzt. Und der kommt heute wieder zum Einsatz. "Die Mauer muss (weiterhin) weg".
Aber man bekommt ja langsam Routine - und Tiefenmuskulatur - um ne Weile über Kopf mit dem Ding rumzumachen.
Für die Abbrucharbeiten habe ich mich entsprechend eingekleidet. Weiss nicht mehr genau, wer von Euch mir damals vor ca. 4 Jahren mal diese Ebola-Schutzanzug geschickt hat.
Darunter schwitzt man wie sau, aber der Staub bleibt draußen. Und am Ende hilft sicherlich nur verbrennen. Also den Anzug...
Stück für Stück arbeite ich mich vorwärts. Erstmal durch den Stahlbewehrten Gasbeton.
Bis ich den ganzen Klotz nach vorne wegstoßen kann.
Dann ist der Türsturz dran.
Der ist zwar um einiges biestiger, und ich muss zwischendurch immer mal mit der Flex ran, um die um einiges stärkere Stahlbewehrung zu durchtrennen.
Aber irgendwann gibt auch dieser Kamerad auf, und nachdem ich am Türrahmen auch noch ein bisschen rumgemacht habe, kann ich Türsturz und linken Rahmen in einem Teil umkippen.
WUMMMS!
Ich glaube, ich werd mir einen Bauschuttcontainer kommen lassen müssen.
Bei meinem Wertstoffhof werden sie mir den Vogel zeigen, wenn ich mit den Brocken hier ankomme.
Jetzt muss nur noch die Säule weg.
Diese ist DEFINITIV nicht(s) tragend. Von ihr geht kein Balken, kein Brett, kein gar nichts ab und sie ist mit nichts, außer dem Boden verbunden.
Allerdings schaut oben ein ca. 50cm langer Stahldorn raus, den man wohl zum Einsetzen per Kran eingegossen hat.
Würde die Säule einfach rauskippen, bzw. umkippen, würde sie bei ungünstigem Winkel gleich die halbe Asbestwand rausreißen. Oder aber die Holzschalung an der Frontseite.
Überlege, wie ich die am besten "geleitet" umkippen lasse und entschließe mich schließlich, sie langsam rauszubiegen.
Dazu stemme ich auf zwei Ebenen den Säulenbeton weg, lasse aber die Stahlbewehrung vorerst stehen.
Beim nächsten Mal werde ich die Holzschalung oben abnehmen, ein Seil am Dorn befestigen, das Seil auf Spannung bringen, die hinteren (nach innen liegenden) Stahlstreben durchtrennen, und dann entweder per Körperkraft so lange ziehen, bis sich die Säule nach draußen biegt, oder das ganze an die Anhängerkupplung und dann (mit Sicherheitsabstand) ein bisschen nachzuhelfen.
Um den verbleibenden Sockel links kümmer ich mich heute noch ein bisschen. Mit dem großen Bruder von meinem Stemmhammer.
Hat mir der ehemalige Vermieter geliehen.
Über Kopf arbeiten wäre (mir) damit absolut unmöglich. Aber nach unten hin damit Zeug wegstemmen ist eine feine Sache.
Kann gar nicht abwarten, dass Montag wird.
Morgen habe ich komplett frei und werde weiter machen. Und auch sonst könnte ich es die Woche etwas öfter in die (angehende) Werkstatt schaffen.
Wird auf jeden Fall spannend...
Macht kein dummes Zeug!
Tsu.