Tag 106: Pfingsten 07
Wer, weil am Montag gestern nicht schon Tag 106 online war, gedacht hat, ich hätte aufgegeben, liegt falsch! Aufgeben gilt nicht. Darüber hatten wir ja schon gesprochen. Aber trödeln gilt.
Und so habe ich die Tradition, die neuen Folgen immer erst Dienstags einzustellen, wenn Montag ein Feiertag (in Deutschland) ist, dieses mal weiter geführt und der neue Tag kommt gleich.
Was in dem Zusammenhang ganz interessant ist und sicherlich auch keine schlechte Idee für Deutschland wäre:
Von Japan heißt es ja immer, dass die Leute so wenig Urlaub haben. Das stimmt nicht ganz. Denn sie haben erstens auch einiges an Urlaubstagen und zweitens jede Menge Feiertage. Und die werden in Japan so gehandhabt, dass wenn ein Feiertag auf einen Samstag fällt, dieser auf den Freitag davor, und wenn er auf einen Sonntag fällt, auf den Montag danach verlegt wird.
Und das man das so macht liegt daran, dass die Japaner immer schön drauf achten, was der Andere macht und mehr ein Guppen-, als ein Individualdenken haben. Und so haben sie immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie Urlaub nehmen und tun das daher relativ selten. Da die Kollegen da drüben aber ohnehin schon arbeiten wie die Stiere hat der Staat jede Menge Feiertage eingeplant, (im April sogar eine ganze Woche), damit dann halt kollektiv Urlaub gemacht wird und sich ein paar weniger tot arbeiten.
Und das Schreiben von Tag 106 hab ich nach diesem Prinzip von gestern auf heute verlegt, sodass Tag 106 heute (Dienstag) erst erscheint.
Jetzt geht's dann aber auch los!
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin mit der Hinterachse heute nicht weitergekommen. Eigentlich war ich die Woche auch gar nicht in der Garage, um was zu schaffen, sondern um Ike aufzuschließen, damit er sich ein paar Teile Sandstrahlen kann.
Wir haben uns zwar nochmal mit der rechten Bremstrommel beschäftigt aber selbst Ikes Hammerschläge haben kein Resultat erzielt, sodass jetzt erstmal noch ne ordentliche Ladung CARAMBA das ganze ordentlich einweichen wird.
Während Ike vor sich hin strahlt und die Garage in einen ordentlichen Geräuschpegel taucht, überlege ich, was ich denn derweil schönes anstellen könnte.
Zum die abgebaute linke Bremstrommel bearbeiten fehlen mit die Lust und ein konkreter Ansatzpunkt.
Stattdessen räum ich lieber schon mal einigen Kram zusammen, den ich rüber zum Sandstrahlen geben werde.
Habe jetzt entschieden, nur die kleineren Teile, die man mir drüben ggfs. kaputtstrahlen würde, selbst zu strahlen und das ganze grobe Zeug wegzugeben. Sonst komme ich hier gar nicht mehr voran.
Um die Gewinde beim Strahlen zu schützen durfte ich bei Jimmy nebenan tief in die Schraubekiste greifen und mir ein paar alte Schrauben mitnehmen.
Wo ich gerade schon dabei bin hole ich auch endlich mal die ganzen Kartons aus meiner Lagergarage, um hier zu schauen, was aus welchen Kartons ggfs. gestrahlt werden muss.
Von der Tankhalterung werden vorm Stahlen noch die Filzdämpfer entfernt…
..und als Schnittmuster zum Nachfertigen beiseite gelegt.
In den Kartons findet sich tatsächlich noch einiges grobes Zeug für die Sandstrahlerei.
Damit ich später weiß, was in welchem Karton war, werden hier jetzt schnell die Deckel nummeriert und dann ein Photo gemacht.
Alle Kartons, in denen sich Kleinteile für's Selbststrahlen befinden, werden mit einem umkreisten "S" markiert.
Alle Kartons werden dann fein säuberlich eingestapelt.
Und das ist die erste Fuhre, die zum Strahlen weggegeben wird:
So lässt sich's leichter transportieren.
Die Felgen werde ich wohl erst später zum Strahlen rübergeben, wenn entschieden ist, welche Farbe sie bekommen sollen.
Und was "Farbe" im Allgemeinen angeht ist wohl bald die Zeit gekommen, den ultimativen Landcruiser Experiment Lackierraum einzuweihen. Hier steht jetzt soweit alles für exzessive Lackiersessions bereit.
Die vorher montierte, obere Lampe habe ich heute noch schnell gegen eine Feuchtraumleuchte getauscht, um das Risiko lästigen Funkenfluges weiter zu minimieren.
Jetzt kann es hier also fast losgehen.
Da wir hier jedoch unter der Prämisse: "Keine halben Sachen" arbeiten, wird die Lackierumgebung zu guter letzt noch mit einem Stückchen Lackier-Hightech aus dem Hause SATA abgerundet.
Wenn ich hier schon so einen horrenden Aufwand betreibe, habe ich keine Lust, mich später über kleine Öl-Pustelchen im Lack, oder überhaupt unreine Oberflächen zu ärgern.
Schon beim Sandstrahlen hatte ich öfter mal das Gefühl, dass aus der Pistole vorne nicht nur Sand, sondern auch immer noch ein paar Schübe Kondenswasserdampf herauskamen.
Das hört ab sofort auf. Und beim Lackieren wird demnächst mit REINSTER Druckluft gearbeitet.
Das Zaubermittel dazu ist diese SATA 0/444 Kombi-Feinfilter Einheit. Ausgestattet mit einem Mikrofaser-Feinfilter (Feinheit von 0,01 Mikron!) zur Reinigung der Druckluft, einem Zyklon-Abscheider zum Entfernen von Öl und Wasser, automatischem Kondensat-Ablassventil, integriertem Druckminderer, Doppel-Manometer und 2 Abgangshähnen werde ich mit diesem Ding die Probleme, die in der Regel beim Lackieren ohne auftauchen, gar nicht erst kennen lernen.
Wenn man sich schon dafür entscheidet, mit vernünftigem Lack zu lackieren, denke ich, sollte man auch an der Ausrüstung nicht sparen. Sonst kann man nämlich auch gleich die Lack-Plörre aus dem Baumarkt nehmen.
Aber erst möchte das Ding mal montiert werden.
Für die Montage kommt mir heut am Feiertag arg zu Hilfe, dass ich beim Aufräumen neulich festgestellt habe, dass Chris mir damals bei den Garagendachproblemen mit seinem "Care-Paket" auch zwei Rollen Teflonband geschickt hatte.
Damit werden alle Verbindungen erstmal ordentlich abgedichtet.
Der Filter wird neben der Sandstrahlkabine montiert und die Leitungen so verlegt, dass sowohl die Druckluft beim Sandstrahlen, als auch beim Lackieren absolut trocken und ölfrei sein wird.
Abgefahrenes Teil. Und ganz schön schwer. Bin sehr gespannt auf die Ergebnisse.
Ike probiert das gleich mal an der Sandstrahlkabine aus. Keine Öl-/Wasserwolke mehr. Ich ärgere mich gerade, dass wir keine Photos von den gestrahlten Teilen gemacht haben. Aber das kommt noch, wenn ich demnächst hier wüte.
Infos zum Filter gibt's übrigens hier.
Und auf's Lackieren freue ich mich jetzt doppelt und dreifach.
Und viel mehr hab ich heute auch nicht gemacht. Der Mensch muss schließlich auch mal ein wenig entspannen.
Was ich aber fest stelle ist, dass es hier langsam eng wird. Werde wohl sehen müssen, wie ich noch einiges rüber in die Lagergarage geschafft bekomme.
Besonders der Motor stört ganz schön.
Der soll kommende Woche mal auf den Ständer und dann auch rüber.
Frage mich hier lediglich, wie ich bei der Trennung von Motor und Kupplungsglocke vorgehe?
Muss ich bei der Demontage der Kupplungssteuerung irgendwas beachten?
Was ist das eigentlich für ein Teil, in das der Arm von der Kupplung greift???
Kann ich das einfach nach dem Motto "Schrauben lösen und gut is" abbekommen oder gibt es eine bestimmte Vorgehensweise…
Mann, ich muss echt mal dran denken, mir die Handbücher zu bestellen. Mit den Kopien macht's keinen Spaß…
Nun denn.
Frohes Schaffen allerseits! Muss jetzt schnell zur Arbeit sprinten.