Montag, 9. April 2007

Tag 100: Hinterachse raus!

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100-tägiges Jubiläum hin oder her…

…weiter im Text!

Das mit dem Motor war letzte Woche ja so gut wie problemlos von statten gegangen.

Mal schauen, ob das heute mit dem Rest vom Fahrgestell auch so leicht von der Hand geht.




Um mal wieder ein bisschen Fahrt aufzunehmen hab ich mir die Tage (ausnahmsweise) noch ein kleines Helferlein zugelegt.

Wenn ich schon einen Kompressor habe, möchte ich damit auch so viele Sachen anstellen wie möglich.

Warum also zur Abwechslung nicht mal Druckluftschlagschrauben?

Und genügend Schrauben habe ich jetzt erst mal vor mir.




Als erstes sollen jetzt die Achsen raus, damit ich dann später davon erst die Federpakete und als nächstes die Reifen abnehmen kann, um anschließend die Achsen und Bremsen zu überholen, ggfs. die Differentiale zu tauschen (Hinteres nach vorne / Vorderes nach hinten), um dann die Achskörper zu lackieren und alles wieder zusammenzubauen – bevor es dann an die Federpakete gibt.

Um die Achsen rauszubekommen, müssen erstmal die Federpakete an den Federaufnahmen abmontiert werden.




Und das gestaltet sich gar nicht so einfach.

Durch die Federaufnahme und durch's Ende der Federn läuft jeweils ein dicker Bolzen, der dann durch Gummi- oder "Kunststoffhülsen" läuft und dann mit einer dicken Mutter fixiert ist.

Dank DRULUSCHLASCHRA (kurz für Druckluftschlagschrauber) ist das Problem mit den Muttern schnell gelöst…

…und der Sound hier in der Garage hat schwer was von Boxenstop bei der Formel Eins. Frrrut, Frrrut, Frrrut.. Muttern sind ab.




Aber jetzt beginnt der Spass erst richtig.

Ich krieg nämlich die Bolzen nicht raus.

Mmh. Vielleicht haben die sich in den Kunsstoffhülsen verkantet.

Hilft das, wenn ich den Rahmen ein wenig anhebe, um die Federn zu entlasten?




Nö, hilft nicht wirklich.

Also versuche ich es mit Rostlöser.




Während der wirkt werden noch die allerletzten Rahmenanbauten demontiert. Frrrut, Frrrut….




Ab ist das Lenkgetriebe.




Auch die Halterung an der der Getriebekasten auflag und angeschraubt war…




…ist ratzefatze ab.




So wende ich mich wieder den Bolzen am vorderen Ende des vorderen Federpaketes zu.

Die Muttern hatte ich verkehrt herum nochmal bündig auf die Schrauben aufgeschraubt, ein Stück Holz davor gehalten (um die Schraube nicht platt zu schlagen) und dann ordentlich mit dem Vorschlaghammer dagegengeprügelt.

Und irgendwann löste sich der Bolzen tatsächlich. Naja, "löste" wäre übertrieben, aber er "rührte" sich.

Die Strebe einer großen Zwinge habe ich dann als großen Splintentreiber (verwechsel ich hier was?)verwendet…




und dann die Schelle samt Bolzen Stück für Stück herausgetrieben.




Wunderbar. Die vorderen Enden der Vorderachsen-Federn sind ab.




Dann machen wir gleich mal bei den hinteren Enden der Vorderachsen-Federn weiter.




Hier verfahre ich wie eben.

Mutter verkehrt herum auf das Bolzenende aufgedreht und los geht's.




Den Gummihammer können wir gleich bei seite lassen.




Das ist der richtige Hammer für die anstehende Aufgabe.




Das zwischengelegte Holz gibt nach. Der Bolzen nicht. Die Mutter hat sich nach ein paar zwanzig Schlägen in das Holz eingedrückt.




Also schnell rüber in die Lagergarage. Da habe ich vom Wickelkommoden-Bau noch Reste von ner Buche-Platte. Damit sollte es besser gehen.




Pustekuchen. Nach fest kommt ab. Keine Chance. Hab auf das Ding draufgeprügelt, bis ich fast den Hammer nicht mehr halten konnte. Der Bolzen hat sich nicht einen halben Millimeter bewegt. Hab's nachgemessen!

Nix zu machen. Das blöde Mistfieh ist scheinbar mit der Gummihülse verwachsen.

So ein Ärger.




Ich halt mich nicht weiter daran auf und wende mich der Hinterachse zu.

Hier habe ich mehr Glück.

Die Hülsen sind nicht wie vorne aus Gummi. Hier wurde schon mal nachgerüstet und es wurden Polyethylen-Hülsen verwendet. Die Bolzen flutschen richtig.
Bis auf einen. Hier löst sich der Bolzen von der "Bolzenschelle" und dreht einfach mit.

Das ist ein bisschen blöd, denn das Ende des Bolzens bietet keinen vernünftigen Ansatzpunkt für einen Schraubenschlüssel.

Aber zum Glück habe ich inzwischen auch was Zangen angeht ein bisschen High-Tech im Sortiment und habe endlich die Gelegenheit, die "SmartGrip-Zange" von Knipex auszuprobieren.

Die Zange rastet automatisch ohne großes rumverstellen ein und hat zwischen den beiden "Griffschenkeln" ein schweres Metallglied, das, so kommt es mir vor, meinen Amateruschraubergriff (auch noch die linke Hand, wohlgemerkt!) in ein Zupacken á la HULK verwandelt.

Und es klappt tatsächlich. Obwohl ich gerade mal 5 Millimeter vom Bolzenende zu Fassen bekomme, packt die Zange dermaßen fest zu , dass ich die (rostige) mutter auf der anderen Seite mit dem Drehmomentschlüssel losgedreht bekomme.




So viel mal wieder zum Thema Werkzeug. Wie war das noch?: "Gutes Werkzeug ist ein halber Meister." Oder so ähnlich. Aber wir wollen mal nicht anmaßend sein.

Ist aber schon heftig, wie es bei so vermeintlich "einfachen" Werkzeugen wie einer Zange auch noch so krasse Weiterentwicklungen und Innovationen geben kann.

Da haben sich die Leute bei Knipex richtig schön was einfallen lassen und aus einer Rohrzange eine Monsterzange gemacht.

Und der Evolutions-Zwischenschritt (Mitte im Bild), eine Rohrzange, die man stufenlos verstellen kann und deren Backen so geformt sind, dass man damit auch in engeren Problemzonen arbeiten kann, war ja auch schon ein ordentlicher Schritt nach vorn.




Nun denn. Die Schekel der Hinterachsenfedern sind alle draussen und leisten den vorderen von der Vorderachse Gesellschaft.




Um die Hinterachse rauszurollen habe ich das Fahrgestell hinten mit der Ameise ein wenig an…




…und dann geht's auch schon los:




Da isse! Die Hinterachse ist draußen!

Heureka!




Da wären wir doch schon mal einen ordentlichen Schritt weiter!




Mmh. Was ist das denn?

Hier stimmt aber was mit der Aufhängung nicht?




Das sollte eigentlich so aussehen…. ;-(

Heißt das etwa, dass ich die Aufhängung erneuern muss????? Auaua!!! Die ist doch vernietet und alles….Argh!




Verdrängen!

Ich gebe mich was die Vorderachse angeht noch nicht geschlagen und versuche, die Bolzen in den Hülsen etwas zu lösen, indem ich den Rahmen vorne immer weiter anhebe.




Gut, dass ich fette Stahltraversen im Garagendach habe…

Höher…




Noch höher…




Aber auch das bringt nix. Hatte die Schellen, die die Bolzen an der Federaufnahme fixieren schon gelöst gehabt und die drehen sich jetzt mit.

Also war's das für heute.

Und ich wollte doch so gerne die Karre heute zum 100tsten auseinander haben. ;-(




Naja. Dafür habe ich einen 50 Kilo-Sack Silikose-Strahlgut besorgt.

Das ist doch auch schon mal was.




Ach ja. Noch was.

Habe zum Hundertsten ein paar kleine Ergänzungen in die Menüpunkte im rechten Seitenmenü gepackt. Wer mag kann da ja mal ein bisschen drin rumstöbern!

Ich freue mich auf nächste Woche und sage:

Tschökes!

Tsuppari.

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