Montag, 31. Dezember 2007

Tag 131: Jahresendspurt

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Hallo Ihr da draußen. So langsam neigt sich dieses überaus chaotische und turbulente Jahr 2007 dem Ende entgegen und ich freue mich extrem darauf, mich heute Abend vollaufen zu lassen, um dann in ein wahrscheinlich ebenso turbulentes, aber hoffentlich nicht all zu chaotisches Jahr 2008 reinzuböllern.

Auch wenn in 2007 mit dem ansatzweisen Beginn der Restaurationsarbeiten zwar so etwas wie der „Wendepunkt“ schon erreicht wurde, dürfte 2008 wohl unter dem Stern äußerster Produktivität („RICHTIG VIEL ARBEIT“), neuer Grenzerfahrungen und „mächtig Dazulernen“ stehen. Jedes Mal, wenn ich dran denke, was noch alles an Arbeiten und völlig neuen Thematiken ansteht, oder wenn ich mich nur in der Werkstatt umschaue und all die Kartons und sonst wie rumliegenden Teile betrachte, wird mir ganz schummrig. Die einzige Chance, nicht dem Wahnsinn zu verfallen, ist, dass ich mich immer nur auf das fokussiere, was gerade ansteht und nicht versuche, alles gleichzeitig zu machen. Also Tunnelblick.

Das Wichtige ist denke ich, hier kontinuierlich am Ball zu bleiben und einfach immer irgendwas zu machen. So pusselt sich das Ganze mit der Zeit von selbst zusammen. Verstärkend kommt hinzu, dass ich mich mit dieser ganzen Nummer hier so dermaßen weit aus dem Fenster gelehnt habe, dass mir gar nichts anderes übrig bleibt, als die Sache auch wirklich bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Da ist es auch schon mal o.k., wenn der Eine oder Andere hin und wieder mal den Finger hebt und zum Gas geben mahnt. Und wenn es dennoch mal Verzögerungen, Nebenprojekte oder kurze Aussetzer gibt, dann betrachtet das bitte alle als Teil des Experimentes. Als ich im Mai 2005 mit den Arbeiten an der Webseite und dann im Juni mit der Einrichtung in der ersten Garage begonnen hatte konnte nicht im Ansatz ahnen, wohin die ganze Sache hier führen würde. Nicht nur in Anbetracht der Experiment-Dimensionen, sondern auch privat und beruflich hat sich seither bei mir so dermaßen viel getan, dass ich das Experiment eben hin und wieder den neuen Gegebenheiten anpassen und auch mal improvisieren muss.

Wer meint, der Elan würde hier langsam nachlassen, der hat weit gefehlt. Ich hab noch gar nicht richtig angefangen und bin die personifizierte Ober-Motivation. So langsam formt sich nämlich vor meinem geistigen Auge wie der Cruiser am Ende mal aussehen soll. Und das motiviert nochmal obendrauf. Alte Scheiße wird das eine geiler Hobel!!!!

Und wenn ich mal unterwöchig nicht auf Kommentare oder auch auf Email länger nicht reagiere ist das nie böswillig, sondern einfach nur, weil mir wirklich vorne und hinten die Zeit und manchmal insbesondere der Kopf fehlen, um angemessen zu reagieren. Lasst Euch dadurch bitte nicht abschrecken. Alle Tipps sollen ja nicht nur fürs Experiment, sondern insbesondere auch für die Allgemeinheit von Nutzen sein. Also fleißig diskutieren, auch wenn ich zwischendurch abgetaucht bin!

Und jetzt freue ich mich extremst auf 2008 und schwenke, bevor’s sentimental wird, rüber zum letzten Arbeitstag des Jahres 2007:

Und da stehen heute weiter die Themen Bremszangen und Batteriehalterung auf dem Plan.

Die beiden Teile der einen Bremszange hatten wir an Tag 130 bereits mit dem roten Brantho-Korrux-Lack lackiert.




Im Nachhinein hatte ich festgestellt, dass ein paar Flecken nix von dem Lack abbekommen hatten. Hier muss nochmal drübergeduscht werden.




Das soll allerdings erst passieren, wenn auch die andere Bremszange lackiert wird. Diese werde ich zum Strahlen und Lackieren nicht auseinander nehmen, sondern in einem Stück Strahlen, Füllern und Lackieren. So werden hier also die Schraubenköpfe gleich mitlackiert werden.

Das soll bei der bereits lackierten Zange genau so erfolgen. Dazu später mehr.




Jetzt aber erstmal zur Batteriehalterung. Da heute insgesamt das Thema Füllern auf dem Plan steht, knöpfe ich mir heute nicht nur die andere Bremszange, sondern eben auch die Batteriehalterung vor.

Und da muss noch Einiges geschliffen werden.




Auch wenn’s von unserer neuen Wohnung jetzt nicht mehr 125, sondern 750 Meter zur Experiment Werkstatt sind, liegt doch ungefähr 30 Meter vor unserer Haustür ein Werkzeug-Fachgeschäft, das auf Drehen, Bohren & Schleifen spezialisiert ist. Da hatte ich in der Vergangenheit auch immer schon mal ein paar Kleinigkeiten erworben. Jetzt wird’s doppelt gefährlich, da der Laden direkt gegenüber von der Bushaltestelle ist, von der ich morgens zur Arbeit fahre. Da lassen sich gerne mal ein paar Minuten Wartezeit im Werkzeugladen überbrücken… ;-) Aua.

So auch in der Woche vor Weihnachten, als ich dort noch schnell zwei Fächerschleifaufsätze für den Druckluftschleifer erworben hatte.




Bevor die allerdings heute zum Einsatz kamen, musste ich erstmal noch mit dem groben Aufsatz vorschleifen, was unerwartet gut geklappt hat. Nur arschlaut war es, sodass ich mir vorsichtshalber seit langem mal wieder den Gehörschutz aufgesetzt habe.




Der Feinschliff kam dann mit dem Fächeraufsatz.




Sieht doch recht manierlich aus, oder?




Das Schleifen hatte etwas länger gedauert, als geplant. Denn beim Einstellen des Druckminderers am Kompressor hatte ich denselben wohl ein wenig überdreht, sodass er mir erstmal ordentlich um die Ohren geflogen ist. Hat ein gutes Weilchen gedauert, bis ich die ganzen Einzelteile (Feder, Dichtungsgummis etc.) überhaupt wieder gefunden hatte und mir dann zusammengereimt hatte, wie die wieder zusammengehören. Dachte schon, ich müsste für heute aufgeben. Hat dann aber doch noch geklappt. Auch wieder so eine Situation bei der ich vor dem Experiment sofort das Handtuch geschmissen hätte.

Bei der Gelegenheit habe ich dann auch meine ganze Druckluftanlage nochmal umgebaut, sodass ich künftig für Sandstrahlen, Lackieren, Ausblasen oder Druckluftschleifen/-Schrauben nix mehr (oder nur noch sehr wenig) umstecken oder umstellen muss. Jetzt fehlen lediglich noch ein paar Zwischenstücke, damit ich den Werkzeugöler von Michael noch vernünftig zwischenschalten kann. Ich versuche mal dran zu denken beim nächsten Mal Bilder von der Druckluftanlage zu machen. Ein paar Fragen hätte ich da womöglich noch…




Nachdem die Batteriehalterung schleiftechnisch fürs Grundieren vorbereitet ist, wenden wir uns der Bremszange zu. Die hatten wir beim letzten Mal ja auch schon weitest gehend präpariert. Lediglich der Bremsleitungs-Ausgang müsste noch abgedichtet werden.

Und das machen wir auch hier mit einem abgebogenen Stück Bremsleitung.




Das will erstmal gebördelt werden.

Zack, Bördelmaschine raus.




Fertig.




Umbiegen, Einschrauben, alles Bestens.




Den Entlüftungsnippel klebe ich mit Klebeband ab und sichere dieses mit einem kleinen Kabelbinder.




In der Sandstrahlkabine kehre ich erstmal das ganze Strahlgut der letzten Strahlaktionen zusammen,



sodass es sich im Trichter ansammelt.




Ab in den Eimer damit. Mit dem bereits verwendeten Korund strahlt es sich um Einiges besser, als mit dem groben frischen.




Dann kann es auch gleich losgehen.




Schwuppdiwupp (naja, ganz so schnell ging’s nicht) und die Bremszange ist ordentlich blank:




Wo ich gerade mal dabei bin und die Haltebügel für die Batteriehalterung gleich neben der Kabine lagen, hab ich die gleich noch mit gestrahlt.




So können wir also in den Lackierraum rübergehen und dort die Arbeitsumgebung vorbereiten.

Erst einmal wird der Staub auf der Arbeitsfläche, auf Wänden und auf dem Boden mit fein zerstäubtem Wasser aus der Pumpflasche gebunden.




Dann werden die zu lackierenden Teile mit Silikonentferner gereinigt und fürs Lackieren in Position gebracht…




…und der Heizstrahler zum Anwärmen von Teilen und Lack platziert.




Eingangs hatte ich gesagt, dass die bereits lackierten Bremszangenhälften nochmal nachlackiert werden müssen. Das soll dann in zusammengebautem Zustand erfolgen. Da sollen dann also (wie neulich diskutiert) die Schraubenköpfe gleich mit lackiert werden. Da ich diese bisher noch nicht bearbeitet hatte sollen die heute mit grundiert werden.

Dazu kommen sie erst noch in die Strahlkabine und werden dazu vorher entsprechend abgeklebt. Beim Abkleben bin ich jetzt dazu übergegangen, wenn möglich das Gaffa-Tape nicht mehr direkt auf die Oberflächen zu kleben, da das doch ganz schön hässliche Klebereste hinterlässt. Bei den Schrauben habe ich es einfach umgedreht aufgewickelt und dann die außen liegende Klebefläche nochmal mit Gaffatape überklebt.




Nun denn. Lange Rede kurzer Sinn. Beim Füllern meine ich, langsam Routine zu bekommen. Macht richtig Spaß.













Insbesondere zu sehen, dass man an der Batteriehalterung kaum noch Spuren von der Schweiß- und Schleifaktion sieht.




Nur ein klitzekleiner Spalt ist noch sichtbar. Aber der wird sicherlich verschwinden, wenn der schwarze Lack drüber ist.




Auf der Rückseite sieht man gar nichts.




Den Lack hatte ich heute auch nochmal im Wasserbad angewärmt. Und bei Betrachtung des Bildes fällt mir auf, dass ich gar nicht mehr aufgeräumt hatte.




Aber bestimmte Altlasten muss man bei all den guten Vorsätzen schließlich mit ins neue Jahr nehmen…

Und in das wünsche ich Euch heute einen guten Rutsch. Lasst es ordentlich krachen, nehmt Euch nicht all zu viel an guten Vorsätzen vor aber dennoch genug. Und hört auf zu Rauchen. Das spart a) ne Menge Kohle, b) keucht man nicht mehr so beim Treppensteigen und c) kann man gesparte Zeit mit anderen Dingen vertrödeln.

Freue mich auf ein gemeinsames, produktives Jahr 2008 und denke, dass es hier noch einiges an Überraschungen geben wird…

Allerbeste Jahresendgrüße

sendet Tsuppari

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Tag 131, Frage 1:

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Mit etwas Erschrecken habe ich beim Durchlesen des Datenblattes für den PPG-Füller gelesen, dass man für eine verbesserte Korrosionsschutzwirkung Universal-Grundierung vorspritzen soll, bevor man füllert… Ist das so? Ist das wichtig? Gilt das auch bei gesandstrahlten Teilen? Gilt das GERADE bei gesandstrahlten Teilen? Oder wollen die nur, dass man noch mehr von deren Zeug kauft????


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Tag 131, Frage 2:

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Weiß jemand, ob man bzgl. Drehmoment etwas beachten muss, wenn man die Bremszangenhälften wieder aufeinanderschraubt??!?!?


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