Montag, 13. August 2007

Tag 113: Die Restauration beginnt JETZT.

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Puh! Jetzt erstmal wieder einen Anfang finden…

Versuchen wir's mal.

Die Halbzeit, oder, besser gesagt, das Bergfest ist vorüber.

Ich hoffe, dass sich alle Gewinner über Ihre Preise gefreut haben (oder, freuen werden, wenn die Post sie in den nächsten Tagen bei Euch abliefert, und dass diejenigen, die noch ein T-Shirt über den Shop ergattern wollten, Glück mit der Verfügbarkeit für gewünschte Größe und Farbe hatten.

Nach den ganzen Feierlichkeiten, der Umzieherei, dem Urlaub und der weitest gehend finalen "Fertigstellung" der Webseite mit den diversen neuen Rubriken (Trailer, Linkliste, Forenliste und T-Shirt Shop), heißt es ab sofort aber wieder: "Back to the Basics".

Zumindest habe ich mir vorgenommen, jetzt erstmal keine Zeit mehr mit hunderten Nebenprojekten zu verbringen, sondern mich ganz und gar auf die Sache an sich zu konzentrieren.

Will heißen:

Die Restauration beginnt JETZT!

Was Platz und Ausrüstung angeht, sind wir, denke ich für diese zweite, wesentliche Phase, erst einmal auf der sicheren Seite. Hier ran sollte es wohl nicht scheitern. Auch, was die Grundfertigkeiten und das Grundverständnis der ganzen Restaurationsthematik angeht, fühle ich mich, bereit für die anstehende Etappe. Wobei, ich muss gestehen, dass ich doch ein wenig Schiss habe, ob denn das alles so von statten gehen wird, wie ich mir das so vorstelle. Den Wagen auseinanderbauen ist, wie ich mittlerweile finde, fast gar nicht so eine große Kunst. Das aber alles wieder zusammenzubekommen und dabei eben, wie es die Agenda vorsieht, vernünftig zu restaurieren, das steht noch auf einem anderen Blatt. Mal schauen also, wie das so klappen wird.

Was weiterhin ein extrem begrenzender Faktor sein wird ist die Zeit. Denn davon bleibt momentan nur ganz schön wenig übrig. Daran ist auch meine Idee gescheitert, zu sagen, dass nach der Halbzeit rückwärts bis zu Tag 0 gearbeitet wird und ich also nur 112 Tage gehabt hätte, um die Restauration fertig zu stellen. Da aber gut Ding Weile haben will und ich eben aufgrund der Zeit gar nicht anders kann, als mit "Weile" zu arbeiten, gibt es dieses Zeitlimit erstmal weiterhin nicht.

Was sich aber möglicherweise positiv auf die verfügbare Arbeitszeit auswirken wird, ist die Tatsache, dass ich seit gut drei Wochen das Rauchen drangegeben habe. So entfallen beim Arbeiten schon mal die 5-minütigen Raucherpausen, die ich in der Vergangenheit alle zehn Minuten eingelegt habe… Vielleicht krieg ich so endlich auch mal was geschafft.

Unabhängig davon wird im Hinblick auf das Zeitmanagement aber sicherlich erforderlich sein, dass ich zusehe, wie ich die Dinge rechts und links neben den tatsächlichen Arbeiten organisiere und damit ermögliche, dass ich, wenn ich dann in der Garage bin, gleich loslegen kann, und nicht erst noch zum Baumarkt, Werkzeughändler, etc. muss.

Zum Teil habe ich das mit den ganzen Garageneinrichtungsaktionen sowie den Bestellungen von Ersatzteilen, Werkzeug und Materialien der letzten Monate schon ganz gut vorbereitet. So kann ich mehr oder minder sofort mit den Arbeiten beginnen und entsprechende Teile bei Bedarf einfach aus dem Regal zaubern. Das ist also alles schon weitestgehend optimiert. Einen weiteren Schritt gehe ich heute mit Euch gemeinsam.

Beide Garagen sind mittlerweile bis oben hin voll mit Karosserie-, Rahmen- und sonstigen großen und kleinen abmontierten Teilen.




Bevor ich mit denen irgendwas anstellen kann, gehören die erstmal ordentlich gesandstrahlt.

Und zwar nicht nur die paar Teile, die ich neulich schon mal zusammengesucht hatte,




sondern darüber hinaus noch die ganzen Karosserieteile, Kühler, Rammbügel, Überrollbügel, Anhängerkupplung, Seilwinde, Stoßstangen, Reserveradhalterung, Leiterrahmen, Felgen, Scheibenrahmen, Hecktüren, Motorhaube, Fahrer- und Beifahrertüren, und und und…

Dass ich davon gerade mal ein paar Teile vernünftig in der Sandstrahlkabine selbst strahlen kann, steht außer Frage, auch wenn ich daran festhalten werde, kleinere Teile selbst zu strahlen. Die Arbeit mit der Kabine und die Anschaffung des Kompressors sollen sich schließlich auch irgendwann bezahlt machen.




Um also bei den Arbeiten jetzt endlich richtig voranzukommen, wird erstmal das gesamte Arbeitspaket "SANDSTRAHLEN" fremdvergeben. Oder wie man auf Neudeutsch gerne sagt: Outgesourced. Und zwar nicht nach Bangalore oder Prag oder sonst wo, wo's vermeintlich billig ist, sondern nach gleich nebenan, wenige Gehminuten entfernt, zu den "Vereinigten Sandbläsereien".




Um nicht künftig für jedes Teil eine gesonderte Vereinbarung über den Preis zu treffen (und damit die eigentlichen Arbeitstage zu verbringen), schwebt mir vor, ein Gesamtpaket für sämtliche Strahlarbeiten am Cruiser mit den Bläsereien zu vereinbaren, sodass ich bei Bedarf alle Teile einfach vorbeibringe, ein paar Tage später abhole, und monatlich einen fixen Preis bis zu einem bestimmten Datum bezahle. Flatrate mit Dauerauftrag sozusagen.

Um ein Gefühl für die Mengen zu bekommen, statten der Geschäftsführer, einer seiner Vorarbeiter und ich erstmal der Haupt-Lagergarage einen Besuch ab. Das Gesamtvolumen wird grob überschlagen und wir vereinbaren eine bestimmte Summe, zahlbar in Monatsraten für die nächsten zwölf Monate. Auf den Bestellschein schreiben wir als Teilbezeichnung und Menge:

1 Landcruiser




Damit wir erst gar keine Zeit verlieren und ich so früh wie möglich einen ersten Schwung frisch gestrahlter Teile für die ersten richtigen Lackierarbeiten zur Verfügung habe, treffen wir gleich eine erste Strahlselektion.

Um die Strahlarbeiten nicht nur für mich, sondern ggfs. auch für die Verwendung in einem der Blogs der Sandbläserei, vernünftig und ausgiebig zu dokumentieren, und auch Euch Unmengen an den beliebten Vorher/Nachher Photos zu bescheren, werden die Teile jetzt erstmal ausgebreitet und dann der Reihe nach abgelichtet.

Zuerst sollen alle groben Rahmenteile, die ich mit dem bereits beschafften 2K Chassislack lackieren werde, gestrahlt werden.




Darunter fallen beispielsweise nicht diese drei Teile:

Das oberste ist, glaube ich, vom Kühler (oh je, es geht schon los…). Die beiden anderen gehören zu den Hecktüren und sind die Abdeckung für die Kabel für die Nummernschildbeleuchtung und die Nummernschildhalterung.




Da ich heute gerade kein vernünftiges Klebeband zur Hand habe und so die Typenschilder nicht abkleben kann, werde ich die Teile von der Anhängerkupplung heute auch erstmal nicht zu Strahlen abliefern.




Und auch nicht gestrahlt wird erstmal dieser wunderschöne Weihnachtsbaumständer. Der richtig schön blank gestrahlt mit Klarlack drüber, macht aber sicherlich ordentlich was her. Vielleicht schiebe ich das kurz vor Weihnachten ja mal ein… ;-)




Jetzt kommt aber die Liste mit den Teilen, die jetzt tatsächlich zum Strahlen gehen:

1. Halterungskonstruktion zwischen Leiterrahmen, Kotflügel und Batteriehalterung (rechts oder links).




2. Halterungskonstruktion analog 1. auf der anderen Seite.

In alle Gewinde habe ich alte Schrauben geschraubt oder Klebebandröllchen reingesteckt.




3. Diese Blende war am Leiterrahmen auf der Beifahrerseite auf der Höhe der Kupplungsglocke verschraubt, da wo der mittlere Teil des Auspuffrohres beginnt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Blende eine Art Steinschlag- oder Schlammschutz für das Auspuffrohr ist. Was meint Ihr?




3. und 4.: Diese beiden Dreiecke bilden, soweit ich mich erinnere, die Verbindung zwischen dem Leiterrahmen und der vorderen Stoßstange.




5. Scharnier zum Herunterklappen des Kühlergrills. Oh, die gehört eigentlich gar nicht in diese erste Sandstrahlfuhre. Die wollte ich eigentlich in Wagenfarbe lackieren…




6. und 7.: Brems- und Kupplungspedale. Das Gaspedal war gelb chromatiert und nicht lackiert. Das werde ich separat abschleifen und nicht strahlen, um die Oberfläche nicht aufzurauhen, wenn es nachher wieder chromatiert wird.




8. Unterbodenschutz 1




9. Unterbodenschutz 2 (Die beiden Unterbodenschutzteile hatte ich bei Jonas separat gekauft und muss mir dafür noch geeignete Schrauben besorgen)




10, 11, 12, 13: Verankerungsplatten für die Halterungsbügel für die Federpakete.




14 und 15: Stoßfänger hintere Stoßstange.




16 und 17: Halterungsbügel an der Seilwinde.




18 und 19: Halterungen der Getriebehalterungsquertraverse.




20: Getriebehalterungsquertraverse




21 und 22: Batteriehalterungen




23 und 24: Irgendwelche Teile von der Seilwinde:




25: Unterbodenschutz und Halterung vom Tank:




Und noch mal von der anderen Seite:




Alle Teile werden in einen von den Bläsereien geliehenen Einkaufswagen gepackt und dann zu Fuß zum Standort der Sandbläsereien geschafft.



Kleine Führung gefällig?




So sieht eine RICHTIGE Sandstrahlkabine, äh, Halle, aus!

Das hier ist die Haupthalle der Vereinigten Sandbläsereien. Hier werden wohl die meisten meiner Teile gestrahlt werden. Und für Leiterrahmen und Karosserie ist hier genug Platz.

Die Wände sind mit Gummimatten beschichtet, damit man sich auf Dauer nicht die eigenen vier Wände wegstrahlt.




Nebendran gibt es eine weitere Halle, in der mit Glasperlen gestrahlt wird.




Der Strahlgutbehälter ist selbst schon ganz blankgestrahlt… ;-)




Und das sind die Glasperlen. Für eine Perlenkette definitiv ungeeignet. Höchstens für eine Nano-Kette… (ha ha ha.)




Für kleinere Teile, gibt es noch einen dritten Strahlraum.



Im Bereich hinter den Strahlräumen befinden sich zwei gigantisch fette Kompressoren, die so geschaltet sind, dass sie dauerhaft den hier gezeigten Riesen-Druckluftkessel (ca. 2,50 m hoch) mit Druckluft voll pumpen.




Im Hinterhof wähne ich mich zunächst in Griechenland auf irgendeiner idyllischen Ferieninsel…




Irgendwie ist hier aber doch was anders…




Aber stylish ist's trotzdem. Vielleicht mache ich ja hier meinen nächsten Urlaub…




Ungefähr so werden meine Teile demnächst auch aussehen. Die hier sind, glaube ich, von einer Schwalbe oder so…




Und das hier ist der Unterboden von einem VW-Käfer.




Alles in Allem denke ich, dass meine Teile hier in guten Händen sind. Mal sehen, wann dann die ersten richtigen Lackierarbeiten bei mir starten werden, und wie es erst einmal nächste Woche weiter geht.

Bis dahin alles gute, frohes Schaffen und eine erfolgreiche Woche!

Tsuppari

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