Tag 145: Lack in Dosen
Jetzt hab ich das Fertigschreiben von Tag 145 den ganzen Montag-Abend lang vor mir hergeschoben, dass mir schon fast wieder die Augen zufallen.
Obwohl ich heute (und die nächsten Tage) Urlaub habe und gerade im Hotelzimmer mit dem Laptop aufm Schoß sitze, ist an echte Entspannung mal wieder nicht zu denken. Denn Morgen früh geht schon wieder um viertel nach sechs der Wecker...
Was macht der Wahnsinnige denn in seinem Urlaub, dass er in aller Herrgotsfrüh schon wieder ausm Bett muss?!?!?
Wenn ich ehrich bin, weiss ich es auch nicht. Auf jeden Fall aber: Irgend etwas FALSCH.
Wenn ich aber GANZ ehrlich bin, dann weiss ich es schon. Aber ich verrate es nicht. Jedenfalls heut nicht. Aber nächste Woche. Bin auf so einer Art kleiner Fortbildung...
Und hättest Du, Gelbi, stellvertretend für die aktiven wie passiven Experiment-Junkies da draußen, mir früher gesagt, dass es solch eine Wonne bereitet, die groß angelegten und Marshallstabs geplanten Aufräumenaktionen im Experiment mitzuverfolgen, hätte ich mich für Tag 145 anders vorbereitet.
Denn so gibt es heute keine größere Aufräumaktion. Obwohl man das liebevolle Stapeln der gerade gelieferten neuen Dosen Brantho-Korrux 3in1 und Brantho Nitrofest ja auch schon als hohe Aufräumkunst bezeichnen könnte.
Nachdem ausgewählte Rahmenteile bereits die ersten beiden Schichten Lack abbekommen haben, wollen wir heute mal schauen, wie sich der Brantho-Korrux denn eigentlich so im Tageslicht macht.
Und ich würde mal sagen: “Gar nicht so schlecht.”
Wenn ich schon nicht das “Vorher-Pendant” zum eben gezeichten Bild finde, dann wollen wir uns denn och einen vergrößerten (und per Klick weiter vergrößerbaren) Eindruck von der extrem smooth-matten Oberfläche des lackierten Teils anschauen.
Woah.
Geilomat.
Aber wir sind noch nicht fertig.
Denn Schicht Nummer drei fehlt noch.
Und die soll aus einer 50/50 Mischung aus 3in1 und Nitrofest werden. Warum habe ich ja bereits zu Genüge dargelegt.
Also wir alles zum Anmischen des Lacks fein säuberlich vorbereitetl.
Das Gemisch steht.
Auch Gelbi’s Lieblingsjuwel liegt schon bereit und funktelt in alle Richtungen.
Schnell noch ein bisschen den Lack umrühren.
Die Teile im Lackierraum werden derweil etwas angewärmt.
Deckel und Pistole auf den Farbbecher aufschrauben...
und dann kann’s auch schon los gehen.
Na aber!
Doch halt!
Was machen denn die Porsche-Bremszangen-roten Bremszangen hier in der Lackierkabine?????????
Ihr müsst jetzt ganz stark sein...
Ich hab mich an dem Rot in den letzten Wochen so dermaßen satt gesehen, dass das Rot in spätestens zwei Minuten Geschichte sein wird.
Zwei Minuten schon vorbei?
Was für eine Wohltat.
Mal ganz ehrlich. Mir hat das Rot in letzter Zeit geradezu schlechte Laune gemacht und ich bin extrem froh, dass ich gelernt habe, dass man den Brantho-Lack so beliebig nochmal überlackieren kann.
So ist’s doch gleich viel angenehmer...
Jetzt heisst es drei Wochen Warten, bis der Lack vollständi ausgetrocknet ist.
Schnell noch die Pistole saubermachen...
Jetzt wo der neue Deflector von der einen Seite der Hinterachse wie richtig neu aussieht, komme ich ins Grübeln, ob ich den der anderen Seite nicht auch lackieren soll...?!?
Die Entscheidung fällt binnen Sekundenbruchteilen.
Her mit der anderen Steckachse.
Her mit den alten Radmuttern. Gleich schnell verkehrt herum aufschrauben.
Her mit dem Dicken Hammer.
Und dann gib ihm.
Ratzefatze ist der Staubschutz (oder was auch immer dieser “deflector” auch sein mag) runter.
Und anstatt mich gleich dem entfetten, sandstrahlen und lackieren des Deflectors zuzuwenden entdecke ich wieder mal mein Talent zum Verzetteln...
Bolzen nachschneiden finde ich grade viel spannender. Ausserdem sind die Bolzen, wenn ich sie jetzt sofort nachschneide, zum Einbau dann gleich fertig und ich muss sie nur aus der Tüte zaubern.
Doch dann merke ich, dass man auch Bolzenköpfe wunderbar bearbeiten kann.
Zum Beispiel mit der Kupferbürste.
Gleich zwei Beschriftungsschildchen erstellen und die wirklich fertigen Bolzen als solche markiert in ein frisches Tütchen packen.
Ach sa sind ja noch weitere Schrauben.
Die haben ordentlich Lack und Schmodderreste an den Köpfen.
Erstmal mit dem Spachtel die groben Reste abschaben.
Und dann nochmal mit diesem neuen Teil beigehen...
Dann nochmal mit der Drahtbürste...
Und ich freue mich, dass ich gerade entdeckt habe, dass ich weit aus weniger Schrauben neu anschaffen muss, als geacht. Denn unter den vergammelten Schrauben entdecke ich so gut wie neue Schrauben, die nur darauf warten verbaut und dann überlackiert zu werden.
Und vielleicht vorher gelbverzinkt.
Selbst die ganz kleinen Schrauben können mit wenig Aufwand wieder auf Hochglanz “poliert” werden.
Da wird ich heute nach von träumen…
Und von den ganzen Nympfen, von denen Du, Gelbi, zwischen den Zeilen in Deinem Überbrückungskommentar geschrieben hast…
Bis nächste Woche!
Der Urlaupeer