Montag, 13. Oktober 2014

Tag 330: Wand

Moinsen Allerseits!

Sorry, dass ich Euch letzte Woche habe hängen lassen. Allerdings aus ganz anderen Gründen, als aus „Schlendrian“. Habe jetzt eine Woche Schweiz und eine Woche Österreich arbeitstechisch hinter mir, hatte beide Wochenende die Jungs und hab’s weder in die Werkstatt, noch an die „Internetmaschine“ hier bzgl. Landcruiser Experiment geschafft.

Jetzt könnt Ihr Euch aber wieder auf ein paar kontinuierliche Folgen verlassen, denn ich MUSS bis spätestens 15. November meine alte Werkstatt geräumt habe. Also wirkt hier gerade das, was mich am meisten anschiebt: DRUCK.

Hatte heute das große Glück, dass meinem Nachbarn, seines Zeichens Dachdecker und Hausbau-Allrounder, langweilig war und er angeboten hat, mir ein wenig unter die Arme zu greifen.

Also Kofferraum vollgeladen und ab in die Werkstatt.






Hatte ja beim letzten Mal schon die Linien gezogen, auf denen die „U-Profile“ für die Rigipswand verlaufen sollen.




Die Profile werden zu allererst einmal „vorbehandelt“, …




…indem ich ein „Trittschallband“ darunter klebe und darüber…




…doppelseitiges Hardcore-Klebeband.




Mittels des Klebebands werden die Profile erstmal am Boden verklebt und anschließend bohren wir durch die Profile hindurch Löcher in den Betonboden.




Durch die Profile in die Löcher schlagen wir diese „Einschlagdübel“. Da haut sich die Schraube per Hammer in den Dübel, und man muss nicht in zwei Arbeitsschritten erstmal einen Dübel einstecken und dann die Schraube reindrehen. Wieder eine von den schönen Zeit sparenden Methoden, die ich so sehr liebe.




Besonders über Kopf hilft das Klebeband, um die Profile erstmal zu fixieren, um diese dann mit selbstschneidenden Schrauben in die (ich trau mich kaum, es zu sagen) Asbestplatten zu schrauben. Ein schöner Nebeneffekt des Klebebands ist dabei, dass mir kein Asbeststaub entgegenrieselt, sondern der gleich im Kleber gebunden wird. Hab aber trotzdem die Maske auf.

Was das Asbestproblem angeht habe ich entschieden, die Decke mit einer Rigispfläche abzuhängen, sodass künftig nix an Asbeststaub in die Halle kommt. Eine große Reinigungsaktion unter hohen Vorsichtsmaßnahmen wird es anschließend nochmal geben, aber dann ist das Risiko eingedämmt und meine Kinder bekommen im anderen Teil der Halle absolutes Spielverbot.




Nachdem die horizontalen U-Profile unten und oben fixiert sind, beginnen wir mit dem Setzen der vertikalen C-Profile. Diese werden zunächst einmal alle mit der offenen Seite in die gleiche Richtung eingesetzt und haben von Mitte zu Mitte des Profils einen Abstand von 60cm. Dazwischen packe ich später dann die Dämmwolle, werde vorher aber, wenn die Innenwand fertig ist schon die Kabel verlegen und die hunderte Löcher für Steckdosen aussägen/bohren.
Obwohl ich eine Blechschere gekauft habe schneiden wir die C-Profile mit der Flex. Ich finde, das geht schneller und sauberer als mit der Zange, auch wenn einige von Euch hier umgekehrte Erfahrungen gemacht haben.

Eine „Profilverbundzange“ wollten wir schnell noch kaufen aber nach Telefonaten mit Holz Possling und Hornbach und den genannten Preisen von 75 und 100 Euro haben wir dann doch darauf verzichtet und dafür ein bisschen mehr Gefummel beim Verschrauben der Rigipsplatten in Kauf genommen.

Von dem gesparten Geld kaufe ich die Dachlatten und Schalung für die Deckenabkofferung. Rigips dürfte jede Menge übrig bleiben, nachdem der Nachbar seinen Teil schon gebaut hat und ich die äußere Wand nur einfach beplanke, da der Nebenmieter dann die letzte Schicht selber drauf machen wird.






Testweise verschrauben wir mal die erste Platte…




Und machen dann erstmal den C-Profil-Käfig fertig.






Mal schauen, ob die Wand gerade ist…. Joaaah, 98%.




So, jetzt dann mal im Vollgasverfahren die Platten dranknallen..




Die zweite Schicht (rechts im Bild) werden wir im Versatz setzen, damit wir nirgends einen durchgehenden Schlitz von der ersten und zweiten Lage haben.

Die oberen und unteren Kanten der zweiten Lage haben wir mit dem Teppichmesser leicht angephast, damit man hier ordentlich verputzen kann. An den Seiten haben die Rigipsplatten ja von selbst schon eine Phase.




Da wir den Versatz auf der zweiten Schicht haben können wir die hintere Wand ohne Versatz stellen, was uns ein recht schnelles Vorankommen ermöglicht.




Mal ein Blick von hinten:




Wir nähern uns dem Ende. Jetzt kommt noch Kleinarbeit, um die Stücke für den oberen Rand zurechtzuschneiden.




Beim letzten Stück links sieht etwas komisch aus. Haben wir uns vermessen? Irgendwie wirkt das schief?!




Ha!

Da ist wohl was nicht im Lot!

Aber nicht unsere Wand, sondern die des Nachbarn! Da bin ich ja fast ein bisschen stolz… Denn unsere Wand ist ja (zu 98%) im Lot. Und die andere nur so zu 82%. ;-)




Am Ende des Tages ist es vollbracht. Die Wand und die erste Schicht Rigips steht!

Geiles Ergebnis, was mich in Bezug auf den Werkstattkündigungstermin in Berlin schon mal ein wenig erleichtert.






Aber genug zu tun bis Einzug gibt es dennoch, nämlich:

- Lackier- und Drecksarbeitsraum bauen
- Eingangswand weiter rausstemmen
- Torrahmen setzen und dann Tor einbauen
- Zweite Rigipsschicht an Hauptwand setzen
- Kabel verlegen und Steckdosen setzen
- Decke abhängen
- Lampen an Decke anbringen
- Wand hinten dämmen und mit Rigips verplanken
- Wand verputzen
- Halle reinigen

Dann kommt in einer gigantischen Hau-Ruck-Aktion der fünfte hoffentlich letzte Umzug dieses Projekt und wir kommen tatsächlich mal wieder dazu an diesem - was war das nochmal - ah ja , Landcruiser, zu arbeiten.






Euch wünsche ich eine spaßreiche und produktive Woche!

Es grüßt

Tsuppari


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