Montag, 31. Juli 2006

Tag 65: Kabine und Lagebesprechung

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Wenn ich mir so die Bilder von Tag 65 anschaue muss ich feststellen, dass es sich hier möglicherweise um den unspektakulärsten Tag seit Beginn des Experimentes handelt.

Zuerst habe ich mal nach dem Chaos der letzen Woche die Garage aufgeäumt und mich anschließen der Kabine zugewandt. Hier waren die Arbeiten nur ein kleiner Schritt vorwärts und mehrere kleine Schritte zurück. Fehlerkorrektur bisheriger Arbeiten sozusagen.

Um diesen Tag 65 nicht ganz in Bedeutungslosigkeit versinken zu lassen gibt's am Ende der Arbeitsbeschreibungen einen Einblick in Umgebung und Infrastruktur des Landcruiser Experiments und damit eine Verdeutlichung der Argumente, warum ein erzwungender Umzug echt ergärlich wäre. Doch dazu nachher…

Hier jetzt erstmal der Fort-(Rück-)schritt des heutigen Arbeitstages.


Kabine

Allein das Aufräumen hat schon wieder mal einiges an Arbeitszeit gefressen. Da ich heute voraussichtlich nichts Flexen, Bohren oder Schweißen muss, kann ich das ganze Werkzeug erstmal bei seite schaffen.




Auch die VarioStar wird erstmal wieder in ihre Parkposition gefahren.




Dem Aufräumen und Fegen folgt die Begutachtung der verklebten Plexiglasscheiben.




An der ersten Scheibe sieht man ein ordentliches Geschliere durch mein ungeübtes Auftragen des Klebers.




Bei Zweiten lief's schon besser und bei der dritten Scheibe hatte ich den Bogen raus.

Hier gibt's kaum noch geschliere:




Auch wenn's extrem langsam voran geht ist zumindest der Corpus schon fast fertig:




Was dort an groben Arbeiten jetzt noch fehlt ist die Seitentür.




Dazu muss ein Loch in die Seitenwand gesägt




und die Seitentür aus einer neuen Faserplatte zurechtgesägt werden.

Die Seitentür soll in etwa die Abmessung der Seitenfläche haben. Also halte ich die Platte aus der die Tür gesägt werden sollentsprechend an




und zeichne das abzusägende Stück ein.




Stichsäge raus und ratzefatze ist die Tür zurechtgesägt (inkl. abgerundeter Ecken)




Jau, passt:




Bei der Betrachtung der Seitenwand bemerke ich, dass ich hier ganz schön geschludert habe.

Einige Schrauben mit denen ich die Seitenteile fixiert hatte stehen total über und es gibt noch einige Löcher von "Probebohrungen". Da die Platte zusätzlich auch verleimt wurde brauche ich die Verschraubungen eigentlich nicht mehr.






Also werden die Schrauben entfernt und die Löcher zugeleimt.







Als nächstes trage ich schon mal die Verschraubungspunkte für die beim letzten mal gebauten Seitentürhalterungen ein:

Eins.




Zwei.




Drei.




Vier.




Erste Gedanken über das Fahrgestell habe ich mir auch bereits gemacht und werde aus Zeitgründen definitiv nicht ein Fahgestell und einen Trichter aus Stahl und Blech bauen. Dann wären wir nächstes Jahr noch beim Thema Sandstrahlkabine.

Stattdessen werde ich die Alternativmethode wählen, wie sie Markus Maurer in seinem Sandstahlkabinenhandbuch skizziert hat. Aus Holz.




Die Rollen dafür hab ich auch schon besorgt… ;-)




Weiter im Text.

Bei den Holzstreben, die hinter dem Rand des Einblickfensters liegen, hatte ich mich vermssen. Die Streben lagen zu weit innen, sodass ich beim Aussägen des Fensters gute 5cm Breite aus den dahinterliegenden Streben mit raussägen musste.




Abgesehen davon, dass die Säge an den runden Kanten ganz schön das Kreischen angefangen hatte, fehlen mir jetzt an der Seite die Streben, durch die die Gewindestange zur Fixierung des Scheibenrahmens verlaufen sollten.

Mist!




Denke auf den folgenden beiden Bildern wird deutlich, was ich meine:

Außensicht




Innensicht.

Die Gewindestange würde knapp rechts neben der Verstrebung lediglich durch die Faserplatte laufen und damit überhaupt keinen vernünftigen Halt bilden.




Also krame ich erstmal alles an Zwingen zusammen, was ich besitze…




…bzw. was davon noch übrig ist. Die erste von den kleinen halbautomatik-Zwingen hat inzwischen den Geist aufgegeben.




Ein Sitzkissen wird unter die Kabine gelegt.




Zwei Streben werden zurechtgesägt…




…mit Leim beschmiert und eingesetzt.




Das ganze wird mit eins…




zwei, drei, vier Zwingen fixiert.




Das ganze natürlich rechts und links.

Und dann sagt mir der Blick auf die Uhr, was als nächstes zu tun ist…

Nachtschicht beendet. Ab ins Bett!




Lagebesprechung

In den letzten Wochen hat sich mal wieder gezeigt, dass die Lage von Werkstatt und Lager des Landcruiser Experimentes ein wahrer Glücksgriff sind, und dass es tatsächlich fatal wäre, wenn die Garagen abgerissen würden und ich die aktuelle Lage samt der extrem starken Infrastruktur aufgeben müsste.

Zieht man einen Kreis mit einem Radius von ca. 1400 Metern um meine "Werkstatt", fällt so ziemlich alles, was ich als primäre Infrastruktur brauche, oder noch brauchen werde, in diesen Kreis.

Der Waschplatz (auf den ich demnächst nochmal zum durchkärchern des Fahrgestells fahren werde), liegt mit ca. 1,3 km Luftlinie am weitesten von meinen Garagen entfernt.

In die andere Richtung liegen mit 1,2 und 1,0 Kilometern der Baumarkt und einer der beiden Werkzeugfachhandel, die an mir im letzten Jahr schon gut verdient haben. Der andere Fachhandel liegt in nördlicher Richtung und ist auch nur ca. 800 Meter vom Experiment entfernt.




Alles weitere: Sandstrahlbetrieb (für's Grobe), Motorinstandsetzer (wenn ich mich doch entscheide den Motor auseinanderzunehmen und ihn dann nicht mehr zusammenbekomme), meine Lagergarage, eine Lackiererei, Edeka, Mc. Donalds, Burgerking, eine Anhängervermietung, der Schrottplatz und eine Dönerbude liegen in einem Radius von unter 400 Metern vom Experiment entfernt.

Das bedeutet, dass ich fast alles was ich zum Arbeiten benötige in unmittelbarer Nähe um mich rum habe, und so zu Fuß mal eben rüber zum Schrottplatz laufen kann, wenn mir ein Vierkantrohr fehlt (und der Schrottplatz zu meinen Arbeitszeiten zufällig noch auf hat) mit dem Fahhrad in drei Minuten im Baumarkt bin und mein kaltes Bier entweder in der Dönerbude (geöffnet bis tief in die Nacht) oder beim Edeka (geöffnet bis 22 Uhr - auch an Sonn- und Feiertagen!) im Bahnhof kaufe.

Und oben drauf liegt meine Wohnung ca. 250 Meter von der Werkstatt entfernt.




Hin und wieder frage ich mich, wie ich die ganzen Aktivitäten, die neben Schrauben und Schreiben im Rahmen des Experiments so anfallen, unter einen Hut bekomme.

Der Schlüssel liegt definitiv in der Lage und Infrastruktur. Wenn ich mir überlege, ich müsste erst mit dem Wagen in die Werkstatt fahren und dann am anderen Ende der Stadt irgendwelche Werkzeuge und Materialien einkaufen… Ich hätte bestimmt schon alles hingeschmissen.

Aber selbst wenn die Garage abgerissen wird sehe ich gute Chancen, dennoch hier in der Nähe etwas neues zu finden. Habe mich jetezt schon mal etwas umgeschaut und mal alle potenziellen Ecken ausgeguckt.

Insgesamt gibt es nach meinem Kenntnissstand ca. sieben Garagen-/Gewerbe-/Kleinwerkstättenhöfe in der nähreren Umgebung. Sobald eine mögliche Kündigung ausgesprochen ist, müsste ich hier umgehend in die Recherche einsteigen und schauen, ob ich etwas neues finde.

(Die Lager- und Werkstattgarage (und den Waschplatz) habe ich in der Karte als Orientierungsmarkierungen drin gelassen).




Am liebsten wäre es mir aber, alles bliebe so wie es ist. Hab mich gerade so schön in den Garagen eingelebt…. ;-)

Nun denn. Wünsche Euch eine erfolgreiche Woche

Tsuppari

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