Montag, 10. März 2008

Tag 140: Meditation

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Boah. Langsam wird das Bus verpassen morgens früh richtig teuer.

Heute bin ich schon wieder nicht am Werkzeugladen vorbei gekommen. Allerdings nicht, weil dort gerade Lagerräumung ist, oder ich einfach nur zum Stöbern hin gegangen bin, sondern weil ich bei der Gewindeschneiderei von letzter Woche festgestellt habe, dass es einige Gewinde an meinem Toyota gibt, für die keine Schneideisen in meinem Gewindeschneidsatz enthalten sind.

Wie schon vor langer Zeit von einigen von Euch prophezeit befinden sich am Cruiser Feingewinde ohne Ende.




Das blöde ist, dass man aus dieser Art von Laden nie nur mit dem raus kommt, was man eigentlich kaufen wollte, sondern immer mit ein paar Dingen zusätzlich. Ähnlich wie bei Ikea, wenn man vom Möbelbereich oben auf einmal in den „Krabbeltischbereich“ unten kommt.

Neben den Gewindeschneidern war’s bei mir noch eine Gripzange für künftige Schweißarbeiten und eine Schere (nachdem ich neulich festgestellt hatte, dass ich mittlerweile so ziemlich alles an Werkzeug da hab, bis auf eine ganz ordinäre Schere).

Für die Differenzialbolzen am Achskörper benötige ich ein M10er Feingewinde (Steigung 1,25) und für die Radbolzen M12 als Feingewinde. Um die Anzahl der nachzukaufenden Schrauben möglichst gering zu halten (und um der Perfektion willen) habe ich mir vorgenommen sämtliche Gewinde aller Schrauben und aller Schraublöcher am Cruiser nachzuschneiden.






Dass ich eigentlich noch einiges mit Teilenummern raussuchen zu tun habe, blende ich erfolgreich aus und entscheide, mich heute mal so richtig schön zu entspannen. Beim Gewinde-nachschneiden.




Als erstes ist das Innengewinde im Hinterachskörper dran. Das war – warum auch immer – total vergurkt.




Bei Feingewinde, so habe ich heute bei meinem Werkzeughändler gelernt, hat man nur zwei Schneideisen. Einen Vorschneider und einen Fertigschneider. Auf dem ersten ist EIN Strich, auf dem zweiten ist KEIN Strich. Also die gleiche Systematik wie bei den Standard-Gewinden.




Nachdem ich mit dem Schneiden des Innengewindes fertig bin ist es ein wahrer Genuss, den Bolzen einzuschrauben.

Angespornt von diesem kleinen Erfolgserlebnis geht es weiter mit der Gewindeschneidorgie.




Alle Gewinde an allen Bolzen an beiden Achskörpern werden nachgeschnitten. One by one.

Da aber leider die Bolzen dem Schneideisenhalter im Weg stehen, muss ich das Schneideisen von Hand über die Bolzen drehen und an hartnäckigen Punkten vorsichtig mit der Zange nachhelfen.




Am Ende sind alle Gewinde wie neu. Herrlich.




Um alle Muttern möglichst ökonomisch nacheinander nachzuschneiden, überlege ich mir eine kleine Hilfskonstruktion.






Die ist allerdings voll für die Katz, denn die Gewinde lassen sich alle selbst ohne Schneideisenhalter mit minimalem Kraftaufwand schneiden, wenn man sie nur mit den Fingern (im Handschuh) festhält. Mit anderen Worten: Die Muttern hätte ich eigentlich gar nicht nachschneiden müssen.




Nun denn. Egal. Die Achskörper sind damit so gut wie final für den Einbau der Diffs vorbereitet.




Auf Anraten von JüLa und Markus habe ich mir einen Dichtungskleber besorgt.




Bin mir allerdings, was die Anwendung angeht nicht ganz sicher bzgl. Mengen etc. und werde Euch dazu nachher noch befragen.




Jetzt geht erstmal das fröhliche Gewindeschneiden weiter….






Meditation pur.




Zwischendurch wende ich mich immer mal den sonstigen Themen zu, die hier noch anhängig sind.

So zum Beispiel den (vermeintlich) vermachten Schraubenköpfen in dem Achsendstück, das mit der Bremsscheibe verschraubt ist.


Siehe Tag 138:




Hier hat sich ein Wunder ereignet.

Bei meinen letzten Garagenbesuchen hatte ich die beiden Schrauben großzügig von beiden Seiten mit Caramba „Super Plus“ „eingejaucht“. Heute habe ich dem Ganzen dann nochmal einen Versuch gegeben und bin mit der großen Ratsche und einer passenden Nuss an die ganze Sache beigegangen. Ein fester Schlag mit dem Handballen, ein kurzes Knacken und die Schrauben haben sich lösen lassen. Einfach so. Und das bei wirklich schon fast runden Schraubenköpfen. Wahnsinn. Da steht nicht zu Unrecht "Unser Bestes" auf der Dose. Respekt.




In der Vergrößerung kann man vielleicht in etwa erkennen, wie kaputt die Schraubenköpfe schon waren.




Hier saß die Eine:




Aber Schrauben gelöst hin oder her. Neu müssen die Dinger auf jeden Fall. Also heißt es wieder: Teilenummern raussuchen!!!

Aaargh. Länger kann ich mich glaube ich, nicht davor drücken.

Das ist ähnlich wie in der Schule früher. Mit den Kumpels in den Pausen abhängen und sich in den Stunden berieseln lassen war ja echt ganz cool. Aber die Hausaufgaben.....

Aber es hilft nix. Hier heißt es jetzt: Farbe bekennen. Also ab nach Hause und Mikrofiches durchscreenen...




…bzw. drauf Warten, dass ich endlich dazu komme, mit JüLa nochmal ne Mikrofiches-Sessions zu machen.

Vielleicht klappt's tatsächlich diesen Samstag…

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Tag 140, Frage:

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Gibt es etwas, was ich bei der Anwendung des Dichtungsklebers beachten muss? Trage ich davon eine dünne grade Linie oder eine Zickzacklinie auf? Oder schmier ich das Zeug flächig auf? Lass ich’s vorher antrocknen oder pack ich gleich die Dichtung drauf?

Entfetten werde ich die Fläche vorher auf jeden Fall.


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