Montag, 12. Dezember 2005

Tag 34: Temperaturverbesserungsversuche

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Moin Jungs.

Die Diskussionsrunde der letzten Woche war ja echt der Hammer und ich bedanke mich für diese rekordverdächtige Teamarbeit.

Jetzt muss ich nur sehen, wie ich die ganzen Ratschläge so sortiert bekomme, dass ich mir ein Bild machen kann, auf dessen Basis ich dann die Entscheidung bezüglich des Karosseriegestells treffen werde. Denke, das werde ich mir für die Weihnachtstage vornehmen.

Damit das Ganze hier aber nicht ins Stocken gerät folge ich dem Rat von Joe, mir erstmal andere Aufgaben zu suchen, an denen ich mal wieder Erfolgserlebnisse erfahren kann.

Die Devise lautet: Teilereinigung

Diese Art von Arbeit wartet in nunmehr über 30 unterschiedlich großen Pappkartons und liegt quer verstreut verteilt über Regale und Garagenboden in den drei Garagen rum.


Teileliste

Um die Kosten für künftige Ersatzteilbestellungen über mehrere Monate zu verteilen möchte ich heute schon mal damit beginnen, zu schauen, welche Teile ich aus heutiger Sicht der Dinge überhaupt nachkaufen muss.

Ich hatte mir angewöhnt, alle Teile, die mir unbrauchbar erschienen, in einem separaten Karton zu sammeln. Den knöpfe ich mir heute vor und dokumentiere, für welche Teile ich demnächst nach den Bestellnummern und Preisen suchen muss.

Die Liste mit den zu beschaffenden Teilen habe ich ins rechte Seitenmenü gehängt ("Teileliste"). Hier werde ich später ergänzen welche Teilenummern die im Einzelnen haben und was die ungefähr kosten. Wenn jemand dazu bestimmte Ratschläge oder Tips hat, wo kaufe ich was am besten, welchen Preis darf ich dafür höchstens bezahlen, was brauche ich original, was kann ich als Aftermarket-Produkt kaufen, etc., freue ich mich auf entsprechende Kommentare.




Besuchszeit

Bevor ich mich weiter an die Arbeit machen kann bekomme ich Besuch. Und zwar gleich mehrfach.

Mein erster Gast ist J.L. Als ehemaliger TOYOTAner weiß er Einiges spannendes über das Unternehmen TOYOTA, die Arbeitsphilosphie, verwendete Werkstoffe und vor allem die Arbeitsatmosphäre ("Die Jahre bei Toyota waren die schönsten meines gesamten Arbeitslebens") zu berichten und hat auch einiges an interessanten Dingen im Gepäck dabei.

Unter anderem überlässt er mir ein Handbuch darüber, wie man denn den Teilekatalog des BJ 42 richtig liest, eine detaillierte Darstellung zum Typenschildaufbau und vor allem das komplette Handbuch auf Microfiches.

Kennt Ihr die Dinger? Das sind durchsichtige Folien (etwa von der Stärke eines Röntgenbildes), auf die die Seiten des Handbuchs verkleinert in einer Größe von ca. 2 mal 1 cm abgebildet sind. Man glaubt gar nicht, dass man da selbst mit einem Vergrößerungsgerät was drauf erkennen kann. Tatsächlich kann man schon mit einer speziellen Lupe, wie J.L. sie dabei hatte, das Ganze so heranzoomen, dass man es in Originalgröße vor Augen hat. Sicher nicht die komfortabelste Art aber trotzdem sehr nützlich.

Ich kannte bisher nur den Teilekatalog auf CD, aber wie sich jetzt herausstellt ist der bei weitem nicht so detailliert wie das Ding hier. Wird mir auf jeden Fall bei meinem anstehenden Teilebestellprozess sehr helfen. Auch wieder was für die Weihnachtstage, bzw. für zwischen den Jahren…






Als wäre das nicht schon genug packt J.L. dann noch ein besonderes Schätzchen aus, nämlich einen Klappspaten, den es mal vor geraumer Zeit bei TOYOTA als Werbegeschenk gab. Der würde jetzt mir gehören, sagt er und lässt sich auch nicht drauf ein, dass mir das unangenehm ist.

Hier aber dann noch mal doppelten und dreifachen Dank dafür. Werde an Dich denken, wenn ich mich in 3 Jahren (falls der Wagen mal irgendwann fertig wird) irgendwo damit ausm Wüstensand freischaufle. Danke J.L.!!!!




Es geht weiter mit Besuch. Endlich kommt Joe mal wieder vorbei. Allerdings für die nächsten Monate erstmal das letzte Mal mit seinem FJ. Der kommt jetzt nämlich erstmal ins Winterlager. Ein bisschen Winterschlaf hat er sich ja sicher auch verdient.

Joes Besuch ist eine prima Gelegenheit ein paar offenen Fragen zu klären und mit seinem FJ ein Anschauungsobjekt zu haben, an dem ich überprüfen kann, wie was eigentlich original auszusehen hat, bzw. wofür denn tatsächlich meine diversen herrenlosen Schrauben und Halterungen eigentlich da sind. Außerdem kann ich noch mal den originalen Unterbodenschutz bewundern. Ui ui. Das wird teuer…

Als hätten J.L. und Joe sich abgesprochen zaubert Joe ein schweres kleines Metallwerkzeug aus seiner Werkzeugkiste. Er hätte es nur einmal benutzt und seitdem läge es rum und ich hätte sicher bessere Verwendung dafür. Es ist der legendäre MUTTERNSPRENGER.

Joe, auch hier weiß ich gar nicht was ich sagen soll, außer dass doch noch gar nicht Weihnachten ist und dass ich mich RIESIG über das Teil freue. Vor allem darauf, ihn demnächst das erste Mal und dann immer da wo's geht zu benutzen! Vielen Dank dafür!




Neulich hatte mich Ike-Berlin auch schon mal besucht und mir zwei BJ-Modelle dagelassen, von denen heute einer meinen Rechner zu Hause und der andere den im Büro dekoriert. Auch dafür an Dich, Ike, hier noch mal herzlichen Dank für die coolen Teile!




Kameraschwenk

Jetzt wenden wir uns aber mal wieder den unliebsamen Dingen zu.

Als J.L. hier war meinte er im Bezug auf meine Wasserproblematik nur: "Wasser hat einen spitzen Kopf". Was für ein cooler Spruch. Und wie treffend.

In der Tat hat das Regendicht auf dem Garagendach nur so lange geholfen, bis sich jetzt oben auf der Garage Eis gebildet hat und so schwer wurde, dass der Spalt, den Steffen und ich abgeschmiert hatten, wieder aufgeplatzt ist.




So ein Ärger. Ich habe jetzt aber erstmal keine Lust mich drum zu kümmern und improvisiere eine Ablaufrinne, damit das Wasser zumindest in eine Richtung abfließt und ich es in einem Eimer sammeln kann.

Langsam bin ich doch geneigt, das komplette Garagendach mit Teerpappe abzudecken. Ich werde sonst noch bekloppt mit der Tröpfelei. Erinnert mich langsam schon an die Chinesische Tropfenfolter…




Im Rahmen meiner "Stiftung Heizungstest" ist heute ein neues Gerät an der Reihe. Ein elektrisches Heizgebläse aus dem Baumarkt für krasse 129 Euro.

Was erstaunlich ist. Das Ding taugt noch einiges weniger als die Elektroheizung (58 Euro) von letzter Woche. Ich finde keine Erklärung dafür, wie man so ein Teil verkaufen kann, bzw. das so was gekauft (und nicht gleich wieder zurückgebracht wird). Das Ding kann echt gar nichts. Die Heizstäbe werden gerade mal so lau warm, dass man von der Wärme vielleicht noch 15 cm vor dem Ding etwas spührt. Es ist eher so, als würde der Ventilator hintendran die Spiralen gleich wieder abkühlen. Und auf der Scheibe im Stromzähler kann man Kettenkarussell fahren, wenn der Lüfter eingeschaltet ist. Der saugt echt einiges weg. Testurteil: 6 - Setzen. Das Ding wird gleich wieder eingepackt und bei nächster Gelegenheit zurückgebracht.




Dann habe ich aber schließlich die optimale Heizmöglichkeit gefunden. Na klar! Herdplatten. Die werden ja auch heiß und wenn ich noch einen Topf mit Wasser draufstelle und das Wasser zum kochen bringe heizt das ja optimal.

Hey, war nicht ernst gemeint! Kleiner Scherz am Rande (Ha Ha).

Hab das Teil heute beim Aufräumen hervorgekramt. Es steht schon mal dafür bereit, wenn ich demnächst (irgendwann) mal an die Hohlraumkonservierung gehe und dafür die entsprechenden Fette verflüssigen muß.




Es muss geheizt werden. So viel steht fest. Und je weniger Fläche ich heizen muss, desto weniger Energie brauche ich dafür. Richtig?

O.k. Ich folge also dem Rat von Joe und entscheide mich, die verbundenen Garagen wieder in zwei getrennte Garagen zu teilen.

Damit ich aber weiterhin von einer Garage in die Andere gehen kann, ohne die kalte Luft von draußen durch die geöffneten Garagentore einzulassen, werde ich nicht die herausgenommene Garagenwand wieder einbauen, sondern eine Folienwand zwischen die beiden Garagen ziehen.

Erst schneide ich dazu ein Stück Baufolie zurecht, die ich beim Einzug der Garagen in meinem naiven Anfangseifer für die Auskleidung der einen Garage zum Sandstrahlen oder Lackieren gekauft hatte.




Dann klebe ich doppelseitiges Folienklebeband auf die Garagendecke, um die Folie dort zu befestigen. Ob's hält wird sich zeigen.




Habe mal die Camera auf "Sepia" umgestellt und schon bekommt das Ganze eine ganz schön heimelige Note. Als wenn's hier drin ganz gemütlich und schön warm wäre.






Die "Tür" lässt sich nach oben hin aufrollen und wird dort durch Kabelverbinder fixiert. Ich liebe Kabelverbinder!






Jetzt kann's an die Arbeit gehen

Ich knöpfe mir Tag 14 vor und beginne erstmal mit der Begutachtung der damals abgebauten Teile. Ein besonderes Augenmerk verwende ich auf die neu zu beschaffenden Schrauben, denn ich habe festgestellt, dass ich bislang noch kein vernünftiges System hatte, zu dokumentieren, von welchem Schraubentyp ich denn eigentlich wie viele Schrauben nachher nachkaufen müsste. Zwar reduziert sich der Großteil der Schrauben auf 4-5 Schraubentypen aber hier und da gibt es immer noch einige Schrauben, die nur an bestimmten Stellen verwendet werden.




Erst wird aber mal der gesamte Inhalt des Kartons ausgekippt.




Der Scheibenwischwasserbehälter wird erstmal in der bewährten "Cillit-Bang"-(komme immer noch nicht über diesen überaus kruden Marketing-Namen weg)-Lösung "eingelegt".

Aufgrund der Kälte des Wassers wird hier, denke ich, erstmal nicht viel passieren und ich werde demnächst irgendwann mal meine Herdplatten anschmeißen, um das Ganze noch mal mit heißem Wasser zu wiederholen. Für die Innenseite werde ich auf jeden Fall wieder meine "Japanische Eierschalen-Therapie" anwenden.




Beim Scharnier der Motorhaube (Ihr erinnert Euch an Tag 14?) habe ich auch hier wieder das Problem, dass ich die Scharniere nicht auseinanderbekomme. Schiebe das Ganze erstmal auf, bis ich eine "Lötlampe" habe, mit der ich das Ganze mal heiß machen kann, bzw. Kältespray. Mal schaun was wie wirkt.




Nachdem ich die ersten Schrauben angeschaut habe kommt mir eine Idee. Dazu muss ich etwas weiter ausholen:

Beim "Archivieren" der Schrauben gehe ich ja immer wie folgt vor:

1. Teil wird abgebaut, dazugehörige Schrauben kommen in ein Tütchen (Wir nennen dieses Tütchen jetzt mal "Archivierungstütchen").

2. Das Archivierungstütchen wird mit der Tagesnummer versehen und es wird kurz darauf vermerkt, worum es sich bei dem abgeschraubten Teil handelt, bzw. wo die Schrauben vorher dran waren.

3. Sind die alten Schrauben nicht original, hinüber oder in einem schlechten Zustand nehme ich EINE der Schrauben, nehme ein NEUES Tütchen (Das nennen wir jetzt "Neukauftütchen") und vermerke auf diesem Neukauftütchen a) Die Tagesnummer, b) wie viele dieser Schrauben ich brauche und c) schreibe ich auf das "Archivierungstütchen" und das zugehörige "Neukauftütchen" eine Nummer in einem Kringel. Das erste "Archivierungstütchen", aus dem eine Schraube in ein "Neukauftütchen" wandert bekommt die Nummer 1. Ebenso bekommt das zugehörige "Neukauftütchen" auch die Nummer 1. Wenn ich dann aus einem weiteren "Archivierungstütchen" eine Schraube in ein weiteres "Neukauftütchen" packe, bekommen Archivierungs- und Neukauftütchen Nummer zwei einen Kringel mit der Nummer "2". Und so weiter. So kann ich später bei den Neukauftütchen zuordnen, zu welchen "Archivierungstütchen" und damit zu welchem Teil die Schrauben gehören.

Wow. Was für ein Aufwand werdet Ihr denken, aber nur so kann ich hierbei wirklich den Überblick behalten und irgendwann die neu gekauften Schrauben einfach zusortieren.

Jetzt aber zum eigentlichen Prob lem. Es macht wenig Sinn, jetzt mit allen "Neukauftütchen" zum Schraubenhändler zu gehen und da dann jeweils immer pro Tütchen die fehlenden oder benötigten Schrauben nachkaufen. Sinnvoll wäre es, wenn ich dort hin gehe und sage: "Hier, von dieser Schraube benötige ich 80 Stück von dieser 20 und von jender 5.

Dafür habe ich mir jetzt beim Durcharbeiten des Kartons Nr. 14 ein neues System überlegt:

Wenn ich im Karton auf ein "Archivierungstütchen" mit einem Kringel drauf stoße, habe ich ja dazu ein passendes "Neukauftütchen".

Jetzt nehme ich ein weiteres, leeres Tütchen und klebe darauf ein leeres Etikett (Das heißt jetzt Zähltüte). Aus dem "Archivierungstütchen" nehme ich eine weitere Schraube (vermerke dort noch mal die original benötigte Anzahl der Schrauben) und packe sie in das neue, leere Tütchen.

Dann trage ich auf dem leeren Etikett in Form einer Strichliste ein, wie viele von dieser Schraube ich nachkaufen muss.

Stoße ich dann in einem weiteren bekringelten Archivierunstütchen auf den gleichen Schraubentyp wie in der soeben angelegten "Zähltüte", dann füge ich entsprechend der hier benötigten Schrauben der Strichliste weitere Striche hinzu.

Stoße ich dann in einem weiteren Archivierunstütchen mit Kringel auf einen neuen benötigten Schraubentyp mache ich ein neues Zähltütchen mit einer weiteren Strichliste, in die ich dann wiederum alle davon benötigten Schrauben eintrage.

Verstanden? Wenn nicht, einfach noch mal langsam durchlesen. ;-)

So sieht das Ganze dann aus. Im Karton Nr. 14 gibt es vier unterschiedliche Schraubentypen, von denen ich Schrauben nachkaufen muss.





Wenn ich dann irgendwann die Unmengen von Schrauben gezielt eingekauft habe kann ich die neuen Schrauben über die bekringelten "Neukauftütchen" in die entsprechenden "Archivierungstütchen" zurücksortieren.

Wow, was für ein Aufwand, werdet Ihr jetzt sagen. Aber denkt selber mal einen Moment drüber nach und Ihr werdet merken, dass es eigentlich weniger Aufwand macht, als man zunächst glaubt, da ich ab sofort das Ganze bei neuen Kartons immer gleich nebenher mitmachen werde. Nur jetzt beim Aufarbeiten der alten Kartons ist es ein bisschen Fummelig.

Teile Euch dann auch irgendwann mit, wie viele Schrauben ich tatsächlich von welchem Typ gebraucht habe.


Teilereinigung

Zur Teilereinigung wird es heute nicht mehr kommen, wobei der Blinkerschalter ganz schön verschmoddert ist. Dafür ist es jetzt einfach zu kalt…




…obwohl es dahingehend inzwischen eine Verbesserung gebgeben hat:

Mein Motorrad-Schrauber-Gegenüber-Nachbar Ede hatte mal wieder Mitleid und hat mir zur Probe mal seinen Katalyt-Gasofen geliehen.

Cooles Teil. Macht eine total angenehme Wärme, die er als leichter Luftzug gleichmäßig abgibt. Wenn das Ding hinter einem nicht allzu weit weg steht wärmt es Einem ganz schön den Rücken.




So Leute, dass war's jetzt erstmal.



Ich wünsche Euch und Euren Familien ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Liebe Grüße

Peer Heineken

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