Tag 129: Back to work
Einen wunderschönen guten Morgen Allerseits!
(bei mir ist's mittlerweile 23:37 Uhr morgens).
Ja, wir kehren wieder zum gewohnten Rhythmus zurück.
Ja, Projekt Küche ist (zumindest für Euch), nicht zuletzt dank der tatkräftigen Mithilfe seitens meines neuen Mitarbeiters, final abgeschlossen.
Und Ja, jetzt wenden wir uns endlich wieder dem eigentlichen Thema zu.
Von Holz und Spülmaschinen zurück zu Öl und Heavy Metal. Zurück zum längst vergessenen Kern des Landcruiser Experiments, zum Landcruiser Restaurationsversuch. Yeah!
Ungefähr in dieser Stimmung und aber leider wieder mal völlig abgekämpft von einer harten Woche habe ich mich am Samstagabend gegen 21 Uhr in die Werkstatt geschleppt.
Und diese habe ich genau so vorgefunden, wie ich sie nach den letzten Schleifarbeiten für „Projekt Küche“ verlassen hatte.
In chaotischem Zustand.
Überall steht und liegt noch das Zeug vom Küchenbau rum und Boden und „Möbel“ sind überzogen vom feinen Holzschleifstaub.
Insbesondere der Boden ist überzogen von Säge- und Bohrspänen, Schleifpapierfetzen und Stoffresten von der Plattenölerei.
Was ich nachträglich im Zusammenhang mit der Verwendung von Holzöl unbedingt noch nachschieben möchte: Wenn man zum aufnehmen oder verteilen von Holzöl Stofflappen bzw. Stoffreste verwendet muss man diese anschließend unbedingt ausgebreitet aufhängen und darf sie auf keinen Fall zusammengeknäult in die Ecke oder in den Sack mit Sägemehl schmeißen. Die können sich nämlich selbst entzünden. Fragt mich bitte nicht wieso oder warum. Das weiß ich nämlich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass es hier jemand weiß. Trotzdem denke ich, dass das ein wichtiger/interessanter Hinweis für den ein- oder anderen unter Euch sein kann.
Entzündet hat sich bei mir dank des Befolgens dieses Ratschlages nix aber bei der Betrachtung meiner Arbeitstische brennen mir binnen Sekunden die Augen...
... und wir sind uns sicherlich im Klaren darüber, dass hier wieder erstmal Ordnung geschaffen werden muss.
Aber dank der mittlerweile angeeigneten Aufräumroutine dürfte das binnen Minuten erledigt sein.
Zu allererst schmeiss ich die Heizkanone an, die mir mein Nachbar Jimmy für die Küchenarbeiten geliehen hat.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die mehr taugt, als mein normaler Gasstrahler. Jimmy hatte auch so eine Monster-Heizöl-Kanone, die er mir für 250 Euro verkaufen wollte. Aber bis ich hier wieder richtig zum Arbeiten komme ist sowieso wieder Sommer. Wobei so gute 24 Grad Celsius für den Lackierraum sicherlich gar nicht so schlecht wären...
Aufgerüstet habe ich auch in Sachen „digitale Medien“. Bei meinem Arbeitgeber wird gerade ein bisschen ausgemistet und da habe ich mich bereit erklärt einen alten Rechner vor der Schrottpresse zu bewahren. Den möchte ich, wenn’s demnächst in die Tiefen der Restauration geht, verwenden, um aus den ganzen Kartons schneller das zu finden, was ich benötige.
Alles vorausgesetzt, dass ich es irgendwann mal schaffe die auch von einigen von Euch schon mehrfach angefragte Landcruiser Experiment CD-ROM fertig zu machen. Da könnte ich dann, wenn ich beispielsweise den Karton suche, in dem der Kupplungs-Nehmerzylinder verstaut ist, einfach schauen an welchem Tag ich den abgebaut habe und mit der Nummer dann zielgerichtet den Karton raussuchen. Und so halt. Erstmal wird der Rechner allerdings auf die Empore verfrachtet.
Bestandsaufnahme
So. Fertig aufgeräumt. Jetzt aber wirklich zurück zum Experiment.
Nachdem wir uns jetzt wochenlang mit anderen Themen beschäftigt haben muss ich mir heute selber mal erst wieder einen Überblick verschaffen, was denn jetzt eigentlich ansteht.
Außerdem möchte ich versuchen mal mit Euch zu schauen, was für Arbeiten nicht nur für die kommende Woche, sondern für die kommenden Wochen bis ca. Mitte/Ende Januar anstehen werden.
Indem wir ein bisschen weiter nach vorne schauen können wir vielleicht schon einige meiner Fragen vorwegnehmen und durch deren Klärung im Vorfeld ermöglichen, dass ich ein bisschen schneller vorankomme und tatsächlich auch mal wieder etwas geschafft kriege.
Was halt echt krass ist, ist die Komplexität, die das ganze hier mittlerweile angenommen hat und mir raucht zwischendurch hier ganz schön der Kopf.
Auch wenn’s die letzten Wochen vielleicht den Eindruck gemacht hat, dass ich das Experiment hab schleifen lassen ist dennoch hinter den Kulissen einiges passiert.
Parallel zu Küchenbau, Umzug etc. habe ich zugesehen, dass für den Zeitpunkt, an dem es denn dann jetzt endlich weiter geht dann auch wirklich alles an Materialien, Ersatzteilen, Werkzeugen etc. da ist und wir, insofern es die Zeit zulässt, in einem Rutsch durcharbeiten können.
Und so wie es aussieht, sind wir da mittlerweile auf einem sehr sehr guten Stand.
Sollte dennoch noch etwas fehlen können wir das auch noch am Ende des heutigen Tages in der großen Fragerunde klären.
Aus Australien kamen letzte Woche die letzten noch fehlenden Teile für die Achsüberholung.
So beispielsweise zwei Stehbolzen als Ersatz für zwei am Differnenzialkorb, deren Gewinde ich mir beim Versuch, Muttern mit nicht-Feingewinde aufzuschrauben, versaut habe. Einen kompletten neuen Satz Feingewindemuttern hat mir mein Nachbar von einem befreundeten Toyota-Händler besorgt.
Da ich neulich aus Australien jeweils zwei unterschiedliche Radlager für die Vorderachse bekommen hatte und wir uns hier alle nicht sicher waren, ob man Radlager unterschiedlicher Marken an einer Achse mischen sollte, hab ich die zwei unterschiedlichen Sätze grad genau so noch mal bestellt.
Jetzt hab ich zwei gleiche Sätze für die Vorder- und zwei gleiche für die Hinterachse.
Auch die neuen Bremskolben sind mit der Lieferung gekommen. Der eine sogar mit Haarnetz. So richtig neue Teile in den Händen zu halten ist schon ein ganz schön abgefahrenes Gefühl.
Nach dem vielen Hin- und Her mit den Bremszangen habe ich jetzt beim Korrosionsschutz-Depot einen speziellen bis 250 Grad Celsius hitzebeständigen Lack bestellt. Der wird wohl Montag oder Dienstag geliefert werden.
Etwas unsicher bin ich jetzt nur noch mit der Grundierung. Da muss ich noch mal ins Produkt-Datenblatt schauen, ob die solche Temperaturen aushält. Sollte da nichts stehen hat Marcus, der mich heute besucht hat, schon gemeint, ich sollte doch einfach mal ein grundiertes anderes Teil ne halbe Stunde bei 250 Grad zu Hause in den Ofen legen. Wenn die Grundierung hält taugt sie auch für die Bremszangen. Hört sich nach einem pragmatischen Ansatz an, wie ich finde. Dann hätten wir auch wieder eine Brücke zwischen Landcruiser und Küche... ;-).
Auf jeden Fall bin ich mit Materialien für die Bremszangen dann so weit Assure.
Und wenn die Grundierung die Ofenzitze aushält bräuchte ich zumindest die eine Zange auch nicht noch mal strahlen.
Die ganzen neuen Teile hatte ich alle im offenen Regal zwischengelagert, das mir unnötig den Stellplatz für die Schweißmaschine weggenommen hat.
Und wo ich doch schon ein so schönes Behältnis für wertvolle Teile habe, werden alle Neuteile kurzerhand in den Tresor umgeräumt.
Dort sortiere ich sie so ein, dass Teile, die ich bald brauche vor denen stehen, die ich irgendwann mal benötigen werde.
Trocken, sicher und griffbereit. Ersatzteillager deluxe.
Auch in punkto Batteriehalterung bin ich materialtechnisch ein ganzes Stück weiter.
Hier stand ja insbesondere noch die Frage im Raume, wie ich die innen liegenden Schweißpunkte vernünftig plan schleifen könnte.
Dazu hat mein Vater dieses kleine Hazet-Schätzchen als Geburtstagsgeschenk beigesteuert. Laut Marcus gibt es unterschiedliche Aufsätze dafür. Den hier hat mir mein Nachbar Daniel geschenkt. Auf mögliche andere Aufsätze werden wir nachher bei den Fragen noch mal zu sprechen kommen.
Für den Schleifer (und auch für den Druckluftschrauber) habe ich mittlerweile auch endlich mal Druckluftwerkzeugöl besorgt. Für diese Geräte ist es nämlich unabdingbar, die vor und/oder nach jeder Benutzung zu ölen.
Was außerdem jetzt bald auf dem Plan steht ist das Lackieren der ganzen Rahmenteile. Und dafür werde ich wohl tatsächlich diesen „Bohrinsellack“ verwenden. Gesehen oder gar verwendet habe ich das Zeug noch nicht, aber den Beschreibungen von Daniel (seines Zeichens Lackierer, seit er vierzehn ist) nach, scheint das ein ziemlich geiles Zeug zu sein. Wir werden sehen.
Vorher gibt es allerdings auch hier noch einige to do’s.
Um die Achsen von Innen gegen Korrosion zu schützen hatte ich vorm Sandstrahlen einige Stüber Caramba reingegeben. Das Zeug ist nun leider an einigen Stellen von innen nach außen „gekrochen“ (ich sach nur „Kriechfähigkeit“). Und zwar so, dass auch meine Silikonentferner-Vorbehandlung nichts geholfen hat. Das heißt, an einigen Stellen habe ich Multiöl unter der Grundierung.
Mal schaun, was ich da machen werde. Marcus hat vorgeschlagen mal mit Silikonentferner zu prüfen, ob ich die Schlieren wegbekomme. Wenn nicht seien die seines Erachtens so gut überfüllert, dass die auch niemals mehr an die Oberfläche kämen.
Oder halt anschleifen, Silikonentferner und noch mal drüberfüllern. Mehr dazu gleich bei den Fragen.
Da es schon wieder fast halb zwölf am Sonntagabend ist und ich morgen um kurz nach fünf aufstehen muss, muss ich leider hier abbrechen. Ich hatte da eigentlich noch zwei recht umfangreiche Themen auf Lager aber die hebe ich mir mal auf für wenn ich mal wieder nicht zum Arbeiten gekommen bin.
Auf jeden Fall ist die Garage wieder aufgeräumt und ich habe mich wieder ganz gut in die Thematik einfühlen können.
Es ist echt ärgerlich, dass ich in letzter Zeit so wenig zum Arbeiten am Experiment und so gar nicht mehr zum Beantworten von Emails komme. Leider wird das, wie es aussieht in absehbarer Zeit nicht besser werden. Wir müssen also sehen, wie wir hier trotz erhöhtem Schwierigkeitsgrad weiter vorankommen.
Ich bin guter Dinge, dass wir zumindest bald auch mal wieder ein paar Resultate sehen werden.
Aber was soll ich als nächstes angehen. Vielleicht könnt Ihr mir diese Entscheidung abnehmen?!
Soll ich diese Woche die Bremszangen weiter angehen oder die Batteriehalterung fertig machen? Oder soll ich einfach mal so die Seele baumeln lassen?
Was meinst Du?:
Leider ist mir beim Schreiben dieses Tages auch eingefallen, dass ich demnächst ja auch die Differenziale neu einstellen muss, bevor’s ans Zusammenbauen der Achsen geht. Aua aua... Bloß nicht weiter nachdenken. Lieber schlafen gehen. Ja, schlafen.. schla...chrrrrrr