Tag 329: Alles im Lot
Ich krieche so langsam voran.
Diese woche habe ich es nur kurz in die Werkstatt gemacht.
Die Asbest-Sache beunruhigt mich etwas und man bekommt überall andere Informationen. Da ist es ganz schön schwer, sich da eine eigene Meinung zu bilden.
Suche jetzt eine Asbest-Entsorgungsfirma hier in der Nähe, um mal mit Proben hinzufahren, um prüfen zu lassen, ob im Beton und in den Deckenplatten überhaupt Asbest drin ist.
Oben auf dem Dach der Halle die Rillenplatten sind auf jeden Fall aus Asbest. Das Zeug hatte ich schon auf der Wellblechgarage (der eine oder Andere erinnert sich vielleicht an die „Regendicht“-Aktion) in Berlin. Normale Asbest-Platten fasern so ganz komisch und sehen auch echt bösartig aus. Ob das hier in der Werkstatt jetzt wirklich Asbest ist, oder ob wir uns hier gemeinschaftlich in etwas reinsteigern, das will weiter analysiert werden.
Um trotzdem hier ein wenig voran zu kommen, nutze ich die kurze Zeit, um etwas Arbeitsvorbereitung zu machen.
Damit ich demnächst (vielleicht nächste Woche) anfangen kann, die U- und C-Profile für die Rigipswand zu setzen, wird heute erstmal Maß genommen, bzw. sollen die Wandstrecken „eingezeichnet“ werden.
Dazu habe ich mir ein bisschen Material vorbereitet.
Damit ich in die vermeintlichen Asbestplatten oben an der Decke nicht bohren muss, habe ich mir solche Schneideschrauben / Selbstschneidende Schrauben (oder wie die heißen) besorgt.
Ein davon schraube ich oben an der Eingangsseite in die Decke und befestige daran…
…den Schlagschnur-Rollator.
Das Konzept „Schlagschnur“ hab ich hier auch die letzten Jahre erst kennen gelernt. In das Gehäuse, in dem die Schnur aufgerollt wird, habe ich blaues Kreidepulver eingefüllt. Die Schnur wird dadurch mit Kreide durchpulvert. Sie wird dann auf der einen Seite, von der man eine gerade Linie ziehen möchte befestigt und auf der anderen Seite, wo die Linie aufhören soll, ebenfalls. Und zwar so, dass sie schön unter Spannung steht und knapp über der Decke bzw. über dem Boden liegt. Dann zieht man sie wie eine Gitarrenseite nach oben/unten und lässt sie nach unten/oben auf den Boden/die Decke schnellen. Durch das Schnalzen der Schnur auf den Boden/die Decke wird dann dort eine im wahrsten Sinne des Wortes „schnurgerade“ Linie angezeichnet, an der man dan schön Wände etc. ziehen kann.
Also wird hier dann an der Decke auf der anderen Seite eine weitere Schraube eingebohrt.
Da.
Jetzt die Schnur abrollen, an der anderen Seite befestigen und…
….frrrrrrrr, haben wir unseren Wandverlauf.
Jetzt gilt es, die Linie für die Wand unten genau unterhalb der Linie oben anzuzeichnen.
Dazu bediene ich mich eines Lots, das wir gleich fällen werden.
Das Lot wird mit der Schnur oben an der einen Schraube befestigt, ich beruhige es, damit es unten still steht…
…und zeichne mir auf beiden Seiten unten den Punkt an, der genau unterhalb der Schraube von oben liegt.
An beiden Seiten bohre ich ein Loch mit dem Bohrhammer und befestige dort ebenfalls Schrauben…
…die ebenfalls mit der Schlagschnur verbunden werden.
Und fertig ist der Verlauf der Seitenwand.
Jetzt schnell mal ein erstes U-Profil probehalber verschrauben.
Passt!
Und jetzt mus ich auch schon wieder los. Arg stressig hier gerade.
Haut rein und macht nichts, was ich nicht auch machen würde.
Tsuppari.