Montag, 2. Februar 2009

Tag 180: Endlich

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Mann. Da habe ich Euch ja vorige Woche ganz schön sizen lassen. Und dabei hatte ich den Text für Tag 180 doch schon fast zu einem guten Drittel fertig geschrieben. Das Leben artet bei mir gerade richtig in Stress aus. Zwei Kinder sind halt doch doppelt so viel wie eins, die Nächste sind wieder so kurz, wie schon vor zweieinhalb Jahren und zu allem Übel gibt's im Job so viel zu tun, dass wir eigentlich die gesamte Mannschaft klonen müssten.

Aber wat willste machen. Augen zu und durch. Und wir müssen hier im Experiment halt ein wenig improvisieren. Daher kredenze ich Euch heute einen Tag, dan dem ich die letzten zwei Wochen immer mal wieder ein bisschen geschrieben, den ich aber vorletzten Sonntag zu schreiben angefangen habe. Und jetzt, auf der Rückfahrt vom Wochenendbesuch bei meinem Bruder in Hannover, sitze ich gemütlich auf dem Beifahrersitz, warte darauf, dass wir bald an einer Raststäte mit vernünftigem Kaffee vorbeikommen, und schreibe die neue Einleitung und dann gleich den Rest von Tag 180 – dem wohl verzögertsten Tag seit Beginn des Chaoskommandos "Landcruiser Experiment.

Jetzt tauchen wir erstmal durch den Zeittunnel zurück zum vorlezten Sonntag....

Zack! Und schon wieder ist eine Woche vorbei. Eine Woche, in der ich Montag morgen um 5:30 ins Auto gestiegen bin, um nach ausgiebiger Südwestdeutschlandtournee nach Würzburg, Mannheim und Frankfurt am Freitag Abend gegen halb 10 wieder nach Hause zu kommen.

Und, oh Wunder?! Am Wochenende hatte ich nicht nur keine Zeit, sondern ausnahmsweise auch einfach mal keine Lust auf Werkstatt.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Das hatten wir ja neulich schon mal. Aber zum Glück hortet das Eichhörnchen auch in den kältesten Wintern immer irgendwo noch ein paar Nüsschen, die dann in ärgster Not hervorgeholt werden.

Und so hole ich heute den letzten von meinen drei während meiner "Babypause" auf Vorrat gearbeiteten Tag hervor, um den Rhythmus nicht gleich schon im ersten Monat des Jahres zu unterbrechen. Aber in mir regt sich doch langsam das ungute Gefühl, dass neben der vielen Ackerei im Job und nicht zuletzt die geänderte familiäre Situation in naher Zukunft zu einer leichten Störung des gewohnten Landcruiser Experiment Rhythmus führen könnten.

Ich bleibe vorerst mal im Konjunktiv, denn der Wille, hier kontinuierlich am Ball zu bleiben ist weiterhin ungebrochen. Mal schaun, wie wir das gemeinsam hinbekommen.

Schon im letzten Jahr hatten wir uns kurz gemeinsam das Lenkgetriebe angeschaut und waren zu dem Schluss gekommen, dass es hier wirklich nicht vonnöten ist, das Ding aufzumachen und an den Innereien rumzufrickeln.

So sehr es auch in den Fingerspitzen kitzelt, befolge ich (ausnahmsweise) diesen Rat und entscheide mich für eine kosmetische, äußerliche Behandlung.




Im Teilewascher wird erst mal der Zähe Ölschmodder entfernt.




Nachdem das Ding einigermaßen getrocknet ist, Rücke ich ihm mit der Drahtbürste zu Leibe.



Rundrum und in jeder Ritze wird der gröbste Schmutz entfernt...




...und das Ding sieht fast schon manierlich aus.

Meinem Geschmack nach aber noch nicht manierlich genug, um es jetzt einfach so zu lackieren.

Ne ordentliche Sandstrahl-Session muss auf jeden Fall vorher noch sein.




Um aber keinen Strahlstaub in die Innereien zu bekommen, gebe ich mir heute besonders viel Mühe, die Wellenöffnungen wirklich absolut dicht abzukleben, bzw. mit Dichtbändern und Kabelbindern zu verschließen.




Ähnlich wie an den Achskörpern gibt's am Lenkgetriebe einen Entlüftungsnippel. Den habe ich abgeschraubt und fest gestellt, dass von innen ein richtiger kleiner Ölklumpen daran hängt. Bei genauer Prüfung des Ölklumpens zwischen den Fingerspitzen konnte ich allerdings keine Metallspäne oder anderes schädliches Zeug fest stellen. Gehe davon aus, dass das Öl innendrin nur gewechselt werden muss, und ich also tatsächlich das Lenkgetriebe nicht öffnen muss. Insofern Ölklumpen dieser Art normal sind!??!? Ich glaube, wenn Wasser reingekommen wäre, würde der Ölklumpen etwas anders aussehen... Oder???




Das alte Öl lasse ich ausgiebigst auslaufen.




Damit wäre das Ding fertig für die Sandstrahlkabine.




Nachh der Reinigung im Teilereiniger sprühe ich diesen Gummi-Stopper (oder wie auch immer ich das nennen soll), auf dem die Lenksäule sitzt, mit Gummipflegespray ein, in der Hoffnung, so die Alterungsspuren zumindest optisch ein wenig einzudämmen. Der Gummi ist an einigen Stellen ordentlich porös, zeigt aber nirgends Risse oder anderweitige Schwachstellen, die für einen Austausch sprechen würden. Finde ich zumindest.




Wo wir gerade bei Gummis sind fallen mir zwei Schläuche ins auge, die die ganze Zeit schon ohne Kartonzuordnung auf meinem Arbeitstisch liegen.

Der Eine ist der Entlüftungsschlauch der Vorderachse, den ich durch einen weitaus längeren erstetzen werde, den ich irgendwann dann von der Achse nach oben in die Karosserie führen werde. Nur für den Fall, dass ich jemals durch metertiefes Wasser fahre und mir dann nicht die Achse innen mit See- oder Schlammwasser vollsaue.

Der andere Schlauch gehört zum Kupplungsnehmerzylinder (richtig?).

Er zeigt zumindest oberflächlich ordentliche Alterungsspuren Und auch die Endstücke sind ordentlichh angegammelt.




Der Zylinder selbst ist im Eimer. Dafür hatte ich damals bei der ersten Australien-Bestellungn aber auch schon Ersatz beschafft.




Den neuen Zylinder schaue ich mir heute etwas genauer an.

Erstmal unterscheiden sich beide in der Farbe. Aber auch in der Beschriftung (kann ich hier leider aufgrund der Bildergröße in meinem Word-Dokument nicht entziffern) gibt es neben den unterschiedlichen Firmennamen Abweichungen. Auf dem einen steht "X/Ytel" und auf dem anderen Z/Utel (Bitte für die Buchstaben die jeweiligen Zahlen denken).

Aber auch das Endstück beim alten sieht irgendwie anders aus.






Bei näherer Betrachtung stellle ich fest, dass auf das Ende des nach außen stehenden Bolzens eine Kopfmutter gesteckt wurde, in die vorher ein Loch gebohrt worden war.

Keine Ahnung, was das für einen Zweck gehabt haben könnte.




Im Handbuch bin ich dazu leider auch nicht fündig geworden.

Um die Mutter nicht zu verlieren, stecke ich sie einfach mal auf den Bolzen des neuen Zylinders auf.




Den Schlauch reinige ich mal ordentlich erst mit Kalt- und dann mit Kunststoffreiniger und schon sieht er wieder aus wie neu.




An dem einen, stark korrodierten Schlauchende gehe ich mit der Drahtbürste bei.




Mit dem Ergebnis, dass auch das anschließend wieder recht passabel aussieht.

Blöd nur, dass es jetzt Flugrost ansetzen wird. Für die Behandlung von gebürsteten Teilen, die anschließend nicht lackiert oder brüniert werden, habe ich noch keine Behandlung zu deren konservierung gefunden. Vielleicht habt Ihr ja Ideen???




Für die Schrauben des Lenkgetriebes und alles was demnächst (bis es zum Chromatieren wieder warm genug ist) chromatiert werden soll, habe ich ein kleines Schälchen bereit gestellt.




Ach ja. Das Gehäuse der Heizung habe ich vorhin in der Sandstrahlkabine gefunden, als ich das Lenkgetriebe reingelegt habe. Das Gehäuse werde ich wohl mit dem Lenkgetriebe zusammen strahlen und dann beides gleich lackieren.




Neben dem Kupplungsnehmerzylinderschlauch sehen wir hier jetzt den Achsentlüftungsschlauch. Der ist total zerfasert und außerdem zu kurz, um ihn demnächst irgendwo an eine höher gelegene Stelle zu verlegen.




Der Schlauch soll in den Müll, aber die ganze Peripherie werde ich wohl noch brauchen.

Zum Beispiel diese Schelle, mit der Schlauch am Rahmen festgemacht war.




Nur irgendwie krieg ich die nicht ab.

Die aufeinandergelegten Bleche wurden scheinbar zusammengepunktet.




Schnell wird der Schweisspunkt aufgesägt, sodass ich den Schlauch nun wegschmeißen, und die Peripheriteile bei Seite legen kann.




Im Zusammenhang mit dem Lenkgetriebe möchte ich mir nun die Einzelteile des Endes der Lenkstange, die vom Lenkgetriebehebel zu den Spurstangen führt, an.




Habe zwar von der Australien-Bestellung noch ein Ersatz-Set, aber vielleicht brauche ich die ja gar nicht, wenn die alten Teile noch in Ordnung sind.




Schauen wir uns also mal die alten und Neuen Teile im Vergleich an:






Die alten (hinten) von diesen Dingern hier, sehen tatsächlich aber recht verbraucht aus.




Auch das alte Gummi (links) sieht aus, als hätte es seine ursprüngliche Spannung verloren.




Und bei der Feder bin ich mir jetzt nicht ganz sicher, ob die alte (rechts) schon so weit zusammengeschrumpft ist, oder ob die Neue nicht mit allzu viel Sorgfalt gefertigt wurde, und deshalb so viel höher ist, als die alte.




Ich denke, der Vergleich deutet darauf hin, dass ich die neuen Teile verwende. Die alte Feder hebe ich vorsichtshalber auf.

Bevor ich nach Hause entschwinde (weiterhin arschkalt hier), widme ich mich noch meiner Druckluftanlage. Denn seit ich hier in der Werkstatt bin habe ich irgendwo ein Leck, sodass der Druckkessel den Druck nicht gehalten hat.

Ausserdem hatte ich bisher keinen Schlauch mehr übrig, um mal mit einfach mit der Druckluftpistole rumzupusten, ohne ewig lang was umstecken zu müssen.




So schraube ich diese ganze Kupplungsverzweigung auseinander, dichte alles großzügig mit Teflonband und schraube es richtig feste wieder zusammen.




Vom Lackierer nebenan bekomme ich ein Schlauch-Kupplungsendstück und so ein Nippelstück. Das benötige ich, um den Schlauch, den ich vom ewig langen Strahlkabinenschlauch abzwacke, wieder einzsatzbereit zu machen. Jetzt habe ich einen einsatzbereiten separaten Ausblasepistoleschlauch.




Und der Schlauch zur Sandstrahlkabine ist jetzt gerade lang genug, um vom Öl- und Wasserabscheider bis zur Kabine zu reichen. Perfekt.




Die Druckluftwerkzeuge haben einen eigenen Schlauch, dem ein Druckminderer und ein Öler vorgeschaltet sind. Auch hier brauche ich jetzt nicht mehr groß rumfummeln, sondern kann bei Bedarf gleich mit dem Werkzeug loslegen.






Dann können wir ja nächste Woche gleich mit dem Strahlen und mit dem Lackieren weiter machen. Oder aber ich schaffe es tatsächlich mal, Ike und Markus nochmal zusammenzutrommeln und wir ziehen die Nummer mit dem Achs-Videoworkshop durch. Würde ja schon gerne die Achsen jetzt langsam mal abschließen, um dann mit dem Leiterrahmen loszulegen, sodass wir vor Sommerbeginn vielleicht Leiterrahmen, Fahrwerk und Achsen wieder zusammen haben.

Wenn die Zeit es nur zulässst....

Ach ja. Vorletzte Woche habe ich Post bekommen und mich gewundert, was es sein könnte, da ich (ausnahmsweise mal) nichts irgendwo bestellt hatte.




Komisch komisch.




Eine Schutzbrille!?!?!? Wer hat mir die denn geschickt?

Ein paar Tage habe ich gerätselt und wollte die Frage nach dem Absender schon hier öffentlich stellen, als ich dann mit meinem Bruder telefonier habe, der dann im Telefonat ganz beiläufig fragte, ob denn die Brille schon angekommen sei.

Yo Bro! Danke! Werd versuchen dran zu denken, das Ding jetzt beim Arbeiten immer aufzusetzen.




Gleich mal anprobieren...

Steht mir doch, oder?:




Ne schicke Woche wünscht


Der säumige Tsuppari


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Tag 180, Frage 1:

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Muss ich mit dem Lenkgummi irgendwas machen, oder kann ich das so wieder verwenden, wie es ist?


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Tag 180, Frage 2:

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Verdammt? Wovon ist nochmal dieser Ring-Clip hier? Kommt mir irgendwie bekannt vor.


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Tag 180, Frage 3:

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Wo kauft man Schläuche? Gibt es einen Webshop, den jemand von Euch empfehlen kann? Staufenbiel???


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Tag 180, Frage 4:

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Wieso sitzt auf dem Entlüftungsschlauchende so ein Plastikstopfen? Dann entlüftet der Schlauch doch gar nicht??!?


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Tag 180, Frage 5:

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Hatte das mit der gelochten Kopfmutter ja oben bereits beschrieben. Was hat ein Vorbesitzter damit bezweckt? Oder muss das sogar so????


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