Montag, 21. August 2006

Tag 68: Neunzig Prozent

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Einen wunderschönen guten Morgen allerseits!

Kaum eine Woche ist vergangen, seit der kleine Filius auf der Welt ist und schon ist der ganze Rhythmus durcheinander. Während ich sonst die Texte für die neuen Landcruiser-Experiment-Folgen meist Sonntag abends/nachts geschrieben habe, sitze ich nun hier schlaftrunken im Bademantel auf der Couch, die Tastatur auf dem Schoß, ne Tasse Kaffee aufm Couchtisch und versuche mich nach der kurzen Nacht gedanklich auf das Schreiben einzustellen, während der Kleine im Schlafzimmer sein Frühstück bekommt…

Auch wenn das Schlafpensum in der letzten Woche erheblich niedriger war als sonst ist meine Laune – dank der permanent ausgeschütteten körpereigenen Glücksbotenstoffe – allerbestens.

Die letzte Woche habe ich tatsächlich mal durchgehalten und gestern Abend erst ins Netz geschaut. Danke für die Glückwünsche und für die besorgten Ratschläge.

Was die Priorisierung der "Projekte" angeht hatte ich ja vor einigen Monaten schon mal geschrieben, dass der Nachwuchs die höchste Priorität genießt. Einige Eurer Kommentare ("im ersten Jahr grad mal 4 Wochen gesehen"), machen mich geradezu traurig. Das soll hier auf keinen Fall vorkommen!

So ist es gar nicht so schlecht, dass ich mich mit dem Experiment von Anfang an nicht unter Druck setze und das ganze schön gemütlich (und langatmig) von statten geht. Wenn ich sehe, wie andere Leute einmal in der Woche zum Stammtisch / Kegeln / Tennis / Golfen etc. gehen, werde ich einmal die Woche eben einen Abend Schrauben und Schreiben. Die restlichen Tage (Abende) gehören Frau und Kind. Und wenn's mal richtig eng wird, dann fällt halt mal eine Folge Landcruiser Experiment aus, bzw. wird mit einer Fragerunde, einer Zusammenfassung oder einer Diskussionsrunde überbrückt.

So kommt also niemand zu Schaden und der Kleine kann vielleicht tatsächlich irgendwann den schön restaurierten BJ im Schlamm versenken.


Stichwort "Restauration"

Ach ja, da war doch was?!

Dunkel erinnere ich mich, dass wir ja wegen einer Autorestauration hier sind…

Wie sieht's damit eigentlich aus?

Nach über einem Jahr nach Arbeitsbeginn ist der Wagen fast auseinander genommen. Hätte ich von vornherein gleich eine eingerichtete Garage mit allem Drumunddran gehabt, wer weiß, wäre ich vielleicht schon fertig… ;-)

Aber so dauert's halt ein wenig.

Wenn ich mich allerdings so in meiner Wirkungsstätte umschaue muss ich fast ein wenig staunen, wie sich das ganze entwickelt hat und wie aus der einen dunklen Garage, einem Ratschenkasten und einem Akkuschrauber inzwischen eine richtige kleine Werkstatt geworden ist.

Coole Sache das!

Jetzt fehlt erstmal nur noch der Kompressor und ich kann mich endlich mal ans Restaurieren erster Teile machen.

Ach ja. Und die Sandstrahlkabine fehlt noch…

Wo waren wir da stehen geblieben?



Der Kabinencorpus ist soweit fertig und die Stützen für's Fahrgestell sind auch schon vorbereitet. Jetzt geht es an die Feinarbeiten.

Und dazu gehören so triviale Dinge wie die Metallrahmen zu lackieren.

Nur, damit hier jetzt kein Aufschrei durchs Experiment geht: Das Lackieren mache ich mehr zur Versiegelung gegen Rost, als fürs gut aussehen…






aber gut aussehen tut's trotzdem! ;-)




Schnell mit der Sprühdose drübergeduscht und gut is.




Während der Lack trocknet mache ich mich an die diversen Öffnungen an der Frontseite:

1. 2x große Löcher zum Eingreifen in die Kabine
2. 2x kleine Löcher zum durchführen von Druckluftschlauch und Sandförderschlauch
3. großes Loch für den "Überdruckablass"
4. mittelgroßes Loch für den Staubsaugeranschluß.

Für die Handdurchgriffe und das "Überdruckventil" habe ich im Baumarkt dieses Plastikrohr gekauft. Muss mir noch überlegen, wie ich das zuschneide. Mit ner Metallsäge???




Außerdem muss ich mir Gedanken machen, wie ich ein rundes Loch einzeichnen kann.

Laut Anleitung gibt es für meine Stichsäge so eine Art Kreissäge-Halterung. Die muss ich mir mal besorgen.




Für's erste reicht aber ein Zirkel, den ich mir von Ede borge.




Angezeichnet – Ausgesägt. Das ging ja fix. Die Eingrifflöcher sind fertig.




Jetzt geht es an die Löcher für die Strahlschläuche. Die kommen an die linke Kabinenseite.

Hier reichen jedoch nicht einfach Löcher. Die Schläuche sollen durch kleine Löcher in einem Stück Gummischlauch laufen. Dieses Stück Gummischlauch muss hinter der Kabinenwand fixiert werden. Dies erfolg durch zwei aneinander geleimte Stücke Holzlatten, in die die gleichen Löcher gesägt werden wie in die Kabinenwand.






Sieht alles ganz gut aus.

Auf den ersten Blick, denn ich habe die Lattenstücke von der Frontseite der Kabine her ausgemessen und stelle nun fest, dass von innen eine seitliche Rahmenstrebe und die Kabinenbodenplatte im Weg sind.






Mit viel Gefühl und einem extrafeinen Sägeblatt setze ich die Stichsäge an und entferne die Überstände.

Nix gesplittert, alles super.




Nachbar Rolf spendet einen alten Motorradschlauch…




aus dem ich ein Stück herausschneide und mit den alten Stecheisen (heißen die so?), die mein Opa mir bei der Auflösung seines Werkzeugkellers vermacht hat, Löcher für den Schlauchdurchlass und für die Verschraubung steche.




Das ganze montiert sieht dann so aus:




Und von innen so:




Wo die Kabine gerade so schön auf dem Rücken liegt packe ich die Gelegenheit beim Schopfe, hohle mir von Ede kurz den Kompressor rüber, blase innen in der Kabine den ganzen Staub raus




und dichte die ganzen Innenkanten mit Silikon ab.




Anschließend wuchte ich die Kabine auf das provisorische Podest, um gleich das Fahrgestell zu montieren.




Die Fahrgestellteile warten auf ihren Einbau.




Sie werden mit Gewindestangen mit der Kabine verschraubt.




Anschließend werden noch diagonale Verstärkungsstreben gesetzt.




Und so steht sie da!

Gar nicht mal so schlecht, wie ich finde. Zwar baue ich nun immerhin schon den achten Tag an dem Ding (gegenüber fünf Tagen, die der "Entwickler", Markus Maurer dafür gebraucht hat), aber gut Ding will eben Weile haben. Denke, gute neunzig Prozent haben wir geschafft.




Was jetzt noch fehlt sind:

1. Der Trichter
2. Einbau der Rohre
3. Abdichten von Tür und Sichtfenster
4. Gitter zum Ablegen des Strahlguts
5. Anbringen der Durchgriffs-, Überruckventil- und Staubsaugerrohre
6. Abdichten aller Außenfugen

Und dann sind wir mit dem Teil auch schon fertig. Wenn das Ding dann fertig ist gibt's zur Belohnung den Kompressor dazu.

Und dann geht's richtig los!!!!!

Und jetzt geht's los zu diversen Behördengängen…

Eine erfolgreiche Woche wünscht Euch

Tsuppari

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5 Kommentare / Ratschläge

Anonymous Tsuppari hat gesagt...

moin moin,

scheinbar gibt es probleme mit dem server. Tag 68 ist geschrieben aber ich kann ihn nicht hochladen...

kann sich nur um stunden handeln! Ich bitte um etwas Geduld!

Beste Grüße
tsu.

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Anonymous CptBlaubaer hat gesagt...

YO!
Sehr gelungen ist das vorletzte Foto, auf dem dezent im Hintergrund ein Toyo(-rest) zu sehen ist!
:-)

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Anonymous Krischi hat gesagt...

Hallo Tsu,

bin auch erst vor kurzem auf deine Seite gestoßen und habe im Akkord-Tempo das ganze Archiv durchforstet. Bin noch realtiv jung an Jahren und träume davon, mal einen dicken Ami (Lincoln Mark V) zu "verändern"... denke aber auch von mir, dass es hinderlich ist, so gar keine Ahnung von nix zu haben, was das Thema Automechanik, Metallbearbeitung etc. betrifft.
Aber du zeigst hier wie es geht, sich das anzueignen, zu lernen, besser zu werden. Thumbs up ;-).

Und wie der Zufall es so will, wohne ich Nähe Alt-Mariendorf. Renne auch oft genug in den von dir eingezeichneten "Baumarkt" ;-). Ich würde ja mal gern vorbeikommen und zuschauen!

Schönen Gruß,

Krischi

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Anonymous Tsuppari hat gesagt...

moin blaubär: das photo war keine absicht! muss dir aber recht geben, dass es cool aussieht! demnächst gibt's mal wieder mehr bilder von der karre!!!

krischi: herzlich willkommen im experiment! schick mir mal deine telefonnummer per Email (info@landcruiser-experiment.de), dann arrangieren wir ein treffen!

liebe grüße

tsu.

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Anonymous barricas hat gesagt...

Thanks Sir, it’s better now. I used it on one of my newest projects and i love it. Thanks.

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