Montag, 10. September 2007

Tag 117: Au Weia

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Eigentlich hat heute alles ganz harmlos begonnen…

Sogar ziemlich erfreulich. Denn die Woche hatte ich Post bekommen. Zum einen ein Paket aus Norddeutschland mit vielen nützlichen Dingen: Skalpelle, Klebeband, Einweg-Overalls, Tücher, …




…und ein Netzkabel für den gelben sprechenden Kasten…




, dass leider nicht passte. Hier wird ich wohl tatsächlich mal nach dem Adapternetzstecker bei Conrad schauen müssen.

Nach Norddeutschland geht unabhängig aber ein herzliches Dankeschön an Mr. Anonymous! Insbesondere die vielen Tücher kommen wie gerufen!!!




Die Woche kam aber noch ein weiteres Paket. Ein ziemlich schweres. Und zwar aus Australien. Mit der zweiten Bestellung, von der die erste Hälfte neulich per Luftpost kam, hatte ich zwei Bremsscheiben und zwei Bremstrommeln bestellt. Da diese einfach zu heavy für die Luftfracht waren, haben die Jungs "Down Under" die per Schiffsfracht verschickt. Es hieß, dass das so ca. drei Monate dauern würde. Es hat aber nur gut zwei gedauert. Hat also wieder absolut reibungslos geklappt. Allein die Abhängerei am Zoll ist immer ein bisschen müßig. Da hat man immer das Gefühl, dass da nur Schlafwandler arbeiten. Die haben die Ruhe weg, dass ist unglaublich.




Das Ersatzteilsortiment ist also weiter vervollständigt und es kann fröhlich mit den Arbeiten weitergehen.

Zum warm werden beginne ich mit dem Reinigen dieser beiden Hinter-Achs-Teile, über deren Namen ich jetzt fünf Minuten gegrübelt habe. Die sollen mit der nächsten Fuhre zum Sandstrahlen gegeben werden. Die obligatorische Entschmodderung also.




Und wenn Ihr mich vorige Woche nicht so verrückt gemacht hättet, dann würden die Achsen jetzt hier vielleicht schon piekefein gesandstrahlt vor uns liegen.




Da Ihr mich jetzt aber intensiv genug auf die Risiken der Versandung der Differenziale hingewiesen habt, machen wir heute kurzen Prozess und beginnen genau jetzt mit der Diff-Entfernung.

Erstmal nehme ich mir dazu Dirk's Werkstatthandbuch zur Hand, um zu verstehen, in welcher Reihenfolge ich vorzugehen habe.




Das Diff der Hinterachse ist als erstes an der Reihe.

Zunächst wird der Flansch, an dem die Kardanwelle mit dem Diff verbunden wird, im Schraubstock eingespannt.




Viel Kraft bedarf's zwar nicht, aber einer großen Mutter, und die Halterungsmutter ist gelöst.




Dann wird der Flansch entfernt,




Hierbei hilft der Splintentreiber. Bein Photo ist der Flansch schon runter. Das Bild dient nur der Veranschaulichung wo ich den Splintentreiber angesetzt habe, bevor's rundrum dann leichte Hammerschläge gab.




Hier ist der "appe" Flansch:




Perspektivwechsel:

Wir sind jetzt auf der hinteren Seite des Diffs. Im Handbuch steht, dass man sich hier Markierungen machen soll. Also wird das gemacht und ich hoffe, dass ich es richtig verstanden habe, was ich markieren soll.






Dann werden die Halterungsmuttern gelöst.






Und zack, das Diff ist raus.

Und komplett auseinander. Au weia. Soll das so? Jetzt ist alles verloren, oder? Jetzt komm ich am neu Einstellen des Diffs nicht mehr vorbei, oder???




Egal. Ab in den Teilewascher mit dem Diffkorb.




Jetzt müssen nur noch der Simmering und das dahinter liegende Lager raus, dann ist der Diffkorb voll entkernt.




Ich hab Glück, dass Markus mich auf einen Sprung besuchen kommt, sonst hätte ich mich nicht ans Simmering-Entfernen gewagt.

Dass das so leicht geht erinnere ich jetzt dunkel von neulich, als ich mit Ike die eine Seite der Vorderachse auseinander gebaut hatte. Ob da die vielen Bier an der Vernebelung meiner Erinnerung schuld waren??!?!?!?




Wunderbar. Das Ding ist raus.




Und das dahinter liegende Lager gleich mit.




Neue Diff-Simmeringe sind beim "Diff-Pinion-Seal-Kit" aus der ersten Australien-Bestellung dabei.




Allerdings sieht der neue "Siri" (Kosewort für Simmering) etwas anders aus als der alte.




Da steht nämlich noch so eine Gummilippe über.




So Steffen, und jetzt kommt das Diff endlich in die Tüte. Zu Aldi hab ich's nicht mehr geschafft. Aber ne H&M-Tüte tut's doch auch, oder?




Den "Diffkorb" leg ich nen Moment zur Seite:




Die Einzelteile des Diffs auch:




So, und zu guter Letzt wird der Diffkorb an der Kardan-Öffnung abgeklebt und wieder auf die Achse aufgeschraubt. Und die kommt jetzt so schnell wie möglich zum Strahlen!




Und bevor ich mich für heute verabschiede wollte ich Euch noch etwas zeigen, was mich jedes Mal wieder ärgert, wenn ich mal dort vorbei fahre.

So sieht es nämlich dort aus, wo bis Januar meine alten Garagen waren:




Genau da, wo jetzt Unkraut wächst, waren sie.




Seit dem Garagenabriss ist hier NICHTS passiert. Finde ich eine Riesensauerei. Vor allem, wo sich jetzt schon wieder die Gerüchte mehren, dass auch über der aktuellen Landcruiser Experiment Werkstatt und den benachbarten Werkstätten schon wieder das Damokles-Schwert hängt…




Prost Mahlzeit!

Tsu.

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5 Kommentare / Ratschläge

Anonymous Zschopower hat gesagt...

Hallo Per,

wenn der gelbe sprechende Kasten wohl auch nicht die größte Herausforderung in Deiner Werkstatt ist, schreib doch mir einfach mal, was denn unter der Buchse angegeben ist. Wieviel Volt und ist der Pluspol in der Mitte?

Vielleicht kann ich ja einen bescheidenen Beitrag aus meinem Ekelektrischen Sammelsurium herausfischen.

Peter

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

Na ja, das ist doch bestimmt ein wellendichtring und kein Simmerring

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Anonymous Tsuppari hat gesagt...

@alle: wie schon öfter gesagt, nicht böse sein, wenn ich mich immer mal ein paar Tage nicht melde. bin gerade auf einer messe in köln und dann in münchen und nächste woche in walldorf und in frankfurt und nochmal in walldorf und dann in münchen und in wien und die woche drauf in frankfurt und nürnberg und nochmal in frankfurt. umts macht's möglich, dass ich mich zwischendurch immer mal melden und eure kommentare zumindestens lesen und ansatzweise verarbeiten kann! mann, ist das stressig alles.

@zschopower: werd mal versuchen, diese Details zum gelben sprechenden kasten herauszufinden. habe beim batterien kaufen jedes mal so ein dermaßen schlechtes gewissen, dass ich gernde auf dein angebot zurückkomme! ;-)

@anonymous: simmering, wellendichtring? wo ist denn da genau der unterschied. warum heisst ein simmering überhaupt simmering?

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Anonymous CptBlaubaer hat gesagt...

der heißt simmerring (2r)
wie das tempo taschentuch tempo heißt! weil der hersteller es als markennamen eingetragen hat und sich dann auf dem markt durchgesetzt hat. benannt nach seinen Erfinder.
siehe www.freudenberg.de
ein simmerring ist also ein (radial) wellendichtring genauso wie ein Tempo ein Taschentuch ist.
radial weil es sich dreht axial wäre wenn die achse sich in axialer richtung bewegen würde (hydraulikstempel o.ä.)
Dein original radial-Wellendichtring ist wahrscheinlich japanischer produktion und nicht von Freudenberg also kein "Simmerring" aber jeder Simmering ist ein RWDR.

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Anonymous Tsuppari hat gesagt...

Radialwellendichtring / Axialwellendichtring.

Gespeichert!

So macht Vokablen-Lernen Spaß!

;-)

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