Montag, 7. Juli 2008

Tag 157: KAIZEN hoch zwei

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Einen wunderschönen guten Mittag, liebe Freunde der unendlichen Landcruiser Experiment Restaurationsgeschichte.

Nach einem mittelschweren Schock über die Preise (wäre ich doch beim Entfernen des Simmerings etwas vorsichtiger gewesen) für die Radlager (77 Ocken netto), habe ich letztendlich in den sauren Apfel gebissen und die Dinger bestellt. Ohne wird's nicht funktionieren, denke ich.

Aber wie überbrücken wir jetzt die Zeit, bis die Lager geliefert werden????

Mal schaun, was es zu tun gibt.

Einigermaßen ordentlich ist es ja. Aufräumen macht also wenig Sinn. Schade. Dabei wäre ich so in Aufräumstimmung gewesen...




Dann schnappe ich mir einfach mal die ganzen Teile ausm Lackierraum und packe sie weg, bzw. bearbeite sie für den Verbau vor.

Hier können wir schon mal das ganze Klebezeug entfernen.




Innendrin ist's leider trotz Auswaschen vor dem lackieren ganz schön ölig. Zusammen mit dem Strahlgut, was seinen Weg durch die Kleberritzen gefunden hat, hat sich eine schöne Drecksschicht über den Innenbereich gelegt.




Aber mit Druckluft und Bremsenreiniger sieht's gleich schon viel besser aus.



Komisch nur, dass die Druckluftpistole so viel "sichtbare Luft" raus pustet und ich das Gefühl habe, dass es nach der Puste- und Entfetterei irgendwie nicht weniger fettig wird...

Mmmhhh...

Könnte es vielleicht dran liegen, dass ich mittlerweile den Werkzeugöler installiert und den gleichen Schlauch benutzt hatte, über den ich auch den Stabschleifer betrieben hatte....???




Oder liegt es daran, dass ich das Kondenswasser ausm Kompressor so lange nicht abgelassen hatte?

In der Tat fördert die Entlüftungsschraube eine leckere Suppe zu Tage....




Sollte vielleicht auch mal einen separaten zweiten Schlauch besorgen!




Nach peniblem Geputze können die beiden Achsschenkeldinger aber erstmal in die Kiste.




Genau so auch die weiteren entklebten Vorderachs-Teile.




Und nachdem ich das Bremspedal jetzt nochmal überlackiert habe, können wir hiermit auch das erste Teil tatsächlich final fertig machen.




Et voilá.

Darf ich vorstellen: Das erste vollständig restaurierte und fertig zusammengebaute Teil des Landcruiser Experiments:

Wahnsinn. Das ich das noch erleben darf!!! Und Ihr seid mit dabei!!!!

Hurray!!!!




Obwohl ja diese Teile ja eigentlich auch schon fertig sind…

Jetzt aber erstmal weg damit.




Was für ein schöner Anblick:




Und da wären wir auch schon wieder bei unseren beiden Lieblingen.

Bis auf die Hinterachslager sind die eigentlich schon so gut wie fertig für die Lackierkabine. Und ordentlich entfettet werden müssen sie natürlich noch.




Heißt also, dass ich die Lackierkabine jetzt auch schon mal für die Achslackiersession vorbereiten kann.

Indem ich den Tisch hochkant hinstelle schaffe ich genug Platz für die Stellböcke...




..., um darauf die beiden Achsen so nebeneinander zu platzieren, dass ich von allen Seiten mit der Pistole dran komme.




Da die Billig-Baumarktböcke recht wackelig sind, habe ich sie auf beiden Seiten mit einer angeschraubten Holzstrebe verstärkt.

Leider ist auch die obere Auflage recht schmal. Wenn ich da eine breitere Verstärkung drauf schraube, müsste ich die Achsen mit den Achsenden so auflegen können, dass ich sie über die Böcke rollen und damit während des Lackierens drehen können.

Gut, dass ich noch einiges an Holz oben auf der Empore liegen habe.

Schnell mal hochklettern und ein paar Leisten runterholen.




Beim Klettern mache ich dann allerdings eine hochgradig erfreuliche Entdeckung (siehe die blauen Pfeile).




Dort stoße ich auf eine offene Strom-Verteilerbox.

In meiner Werkstatt gibt es vorne am Eingang eine Steckdose (dort ist in der Regel der Kompressor angeschlossen), eine weitere am Eingang zum Lackierraum und drei weitere im Lackierraum selbst.

Jedes Mal, wenn ich die Säulenbohrmaschine, Flex, Stichsäge, Teilewascher, Strahlkabinen-Staubsauger, Strahlkabinenbeleuchtung, Kassettenrecorder, Akkuschrauber-Ladegerät, Computer oder sonstwas anschließen und benutzen möchte, geht die Huddelei mit der Kabeltrommel los und ich habe jede Menge Kabel um die Füße.

Und ich hasse Kabel!!!! (Mein Wahlspruch: Kabel - Die Geißel der Zivilisation).

Bislang hatte ich keine Möglichkeit gefunden, ohne großen Aufwand irgendwo Strom abzugreifen, da am Stromkasten die ganzen Stromzähler für mich und meine Nachbarn verbaut sind und die Kabel alle hinter einer Holzwand laufen.

Die Steckdosenknappheit hat mich insbesondere nach der komfortablen Situation mit insgesamt 8 Steckdosen in meiner alten Wellblech-Werkstatt) immer wieder wahnsinnig gemacht und vor allem immer wieder zu Zusatzaufwänden bei Arbeitsvorbereitung und Aufräumen geführt.

Mit dieser Entdeckung ist der Weg frei für eine Beseitigung dieser Situation.




Verzettelungsalarm?

Wohl kaum!

Denn wie ich schnell feststelle habe ich alles an Bord, um dieses Zwischenprojekt in einem Rutsch durchzuziehen.

Die abgetrennten Kabel aus der Wellblech-Garage liegen neben der Werkbank.




Das Verteilerbrett hatte ich neulich schon mal an die Wand neben der Werkbank geschraubt (damit es mir nicht mehr zwischen den Füßen rumsteht).




Ein Griff in das Schublädchenregal und ich zaubere auch diese (mir vor der Stromaktion in der alten Garage nicht bekannten) Schnellsteckverbinder hervor.




Zack!

Es werde Licht und ich habe auf einen Schlag zwei neue, funktionsfähige Steckdosen.




Nur besonders schön sieht das Ganze noch nicht aus.




Doch auch auf die Klemmen für das Kabelrohr (davon hab ich auch noch einige Meter rumliegen) kann ich ohne große Reise zum Baumarkt direkt zugreifen.




So ist's doch schon viel besser.




Doch wir wären hier nicht beim Landcruiser Experiment, wenn wir jetzt nicht noch ein Stück weiter gehen würden.

Wir gehen an die Decke.




Vom Verteiler führe ich ein Kabel hinten an der Wand nach oben und dann in einem Kabelrohr diagonal über die Garagendecke zur Strebe oberhalb der zweiten Werkbank.




Schnell noch ein weiteres Kabelrohr, zwei Steckdosen, Haken, ein Stück Kette, Kabelbinder und ein Stück Holz hervorgekramt...

...und ich erfülle mir den seit meinem Elektro-Urlaub geträumten Traum von

Überkopf-Steckdosen





Fertig! Genau zwei Zentimeter über Kopfhöhe, sodass ich gut dran komme und mir aber auf keinen Fall den Kopf stoßen kann. Für alle, die größer als ich (178cm) sind, muss ich vielleicht noch gelb-rotes Klebeband als Warnung dranpacken. Wobei man sich wahrscheinlich nur erschreckt, wenn man dran stößt und sich nicht wirklich weh tut....




Hier nochmal das Vorbild aus Schweinfurt:




Und hier die Landcruiser Experiment Version in der Detailansicht.

Diese Installation ist sozusagen die Deluxe-Version: Mit zwei Steckdosen.

Ist das cool! Eine regelrechte Befreiung. Komme gar nicht darüber hinweg. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein Quantensprung für das Landcruiser Experiment!!!

Schnell mal ein Bierchen auf machen, mich auf die Werkbank setzen und genießen.... ;-)





Eine Wohltat, das! Endlich mal wieder etwas abgehakt, über das ich mich permanent geärgert habe und was den Arbeitsflow (so er denn mal wieder eintritt) deutlich verbessern wird.

Kommt, wir probieren gleich mal aus, wie es sich damit arbeitet. Wir wollten doch die Stellböcke noch verstärken. Also schnell die Stichsäge rausgeholt, über Kopf eingestöpselt und ratzefatze ohne Kabel um die Füße vier Streben zurechtgesägt.

Herrlich.

Schnell noch die Streben auf die Böcke aufgeschraubt.




Und jetzt können die Achsen auch schon mal in der Kabine probelliegen.




Und komisch...

Jetzt sieht es sogar noch ordentlicher aus, als vorhin.




Und ich gehe so was von entspannt nach Hause….




Vielleicht sind nächste Woche die Lager schon da...

...und der ganze andere Krempel, den ich in dem Aufwasch noch bestellt hab.

Haut rein!

Tsuppari

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11 Kommentare / Ratschläge

Anonymous Tsuppari hat gesagt...

@kalli: Moin Kalli, hab Deinen Kommentar zur Umlaute-Frage noch bekommen! Das sind ja gute nachrichten, dass die Umlaute auch am Mac richtig raumkommen. So entfällt künftig ein nerviger Arbeitsschritt beim Einstellen der Tagesbeschreibungen. Eine weitere technische Errungenschaft also. Dass man das Experiment auch auf dem iPhone anschauen kann wusste ich gar nicht. Ist ja cool!

Also dann! Danke für die Info und viel Spaß weiterhin!!!

Grüße

tsu

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Anonymous Frank hat gesagt...

Hi Peer,

77,- netto für die HA-Radlager semifloating-Achse ist relativ teuer.
Bei meinem Zulieferer kosten 2 Sätze, also 1 Hinterachse 60,-, brutto.
Es lohnt sich aber auch die Nachfrage beim örtlichen Industriebedarfs-Laden.
Habe heute Mittag gerade die Lager für eine fullfloating-Achse bestellt, waren deutlich günstiger als die bei den üblich verdächtigen Teiledealern. Bei denen mußt du echt aufpassen. Die verlangen schon mal für einen Wellendichtring 9,90 der original Toyota für 1,34 erhältlich ist. Also aufpassen.. ;-).

Gruß
Frank

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Anonymous Tsuppari hat gesagt...

moin frank, vielen Dank für die Info. Allerdings kam der Preis mit den 77 Flocken von einem Toyota-Händler hier in Berlin, der mir noch 10% rabatt geben wollte. bin jetzt wie schon vorher über australien gegangen. da sieht es ähnlich aus, wie von dir beschrieben. für die full-floating achse habe ich übrigens noch zwei paar Lager da. Kannte bei meiner damaligen Bestellung noch nicht den Unterschied zwischen Full und Semi... ;-)

wer also lager für den full-floater braucht, bitte kurz bescheid geben. gebe sie gerne zum selbstkostenpreis ab!

wo bestellst Du denn, frank???

Gruß

Tsuppari

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

Servus!

Das mit der Überkopf-Steckdose ist zwar eine nette Idee, aber leider aus Sicht der Elektrofachkraft ziemlich dilletantisch ausgeführt! Wenn du die Bilder mal vergleichst wirst du feststellen dass für die Zuleitungen unterschiedliche Leitungstypen verwendet wurden, bei der Profivariante nämlich schwere Gummischlauchleitung Typ H07RN-F (ja, das erkenne ich mit einem einzigen Blick, grins) und bei deiner Variante Feuchtraum-Mantelleitung Typ NYM-J.
Der Unterschied besteht neben den unterschiedlichen Mantel - u. Isolierwerkstoffen im Aufbau der Leiter, bei der Gummischlauchleitung sind sie flexibel, beim NYM sind sie starr. Und genau da liegt das Problem, über kurz oder lang wird diese Leitung aufgrund der Bewegungen der Steckdosenkonstruktion beschädigt. Und das kann zu lebensgefährlichen Situationen führen. Aus diesem Grund ist für bewegliche Betriebsmittel, auch ortsveränderliche Geräte genannt, immer die Einspeisung über eine flexible Leitung erforderlich! Desweiteren vermute ich mal dass du die Adern in der Dose einfach nach Farbe verklemmt hast, auch das ist lebensgefährlich denn man darf nie von der Farbe einer Ader auf deren Funktion schliessen sondern muss diese immer messtechnisch ermitteln!

Gruß Marc (der sich fragt warum Laien immer an Elektroinstallationen herumbasteln müssen obwohl sie keine Ahnung davon haben)

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Anonymous massa999 hat gesagt...

@anonym (Marc)
Du hast zwar ohne Zweifel recht (in deinen Fach-Ausführungen) Ich komme auch aus einer ähnlichen Branche. Aber so richtig gefährlich ists bei normaler Handhabung sicher nicht. Wahrscheinlich basteln "Laien" immer wieder an E-Installationen weil die Fachkraft über ne Firma bald nicht mehr bezahlbar ist. Aber das wäre ein anderes Thema
grüsse Johann

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Anonymous Tsuppari hat gesagt...

ha! danke marc für deinen zornigen Beitrag. Man lernt doch nie aus und ich bin froh, dass mir das ding nicht jetzt schon um die ohren geflogen ist. das mit dem messen hätt ich echt wissen müssen. dieses blöde urvertrauen kann einem sicherlich auch mal zum verhängnis werden. werde auf jeden fall noch einen Gummischlauch dort über die Leitung ziehen, wo sie an der Kante der Dachtraverse aufliegen und reiben kann. insgesamt denke ich, dass ich dann aufgrund einer fehlenden dauer-beanspruchung eingermassen auf der sicherein seite bin.

ich weiss nicht, wo ich heute wäre, wenn solche kommentare wie deiner hier fehlen würde. 5 Sterne also!

gut aber auch, dass ich's jetzt erstmal experimentell ausprobiert habe, sonst wären diejenigen, die sich wie ich in die Laien-Schublade stecken jetzt genau so dumm wie vorher... ;-)

@massa: danke auch für deine ausführung... das "andere thema" lassen wir lieber mal raus, sonst bewegen wir uns schnell auf der ebene der hiesigen wirtschafspolitik... auauaua....

Grüße an Alle!

Der waghalsige E-Tsu.

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Anonymous Markus hat gesagt...

Hi waghalsiger tsu,
glückwunsch erstmal zu Deinem Vorankommen!

hast Du keine Bedenken das Dir die Achskörper von den Böcken knallen?: die Auflagefläche scheint auf den Fotos recht sparsam ...

weiterhin frohes Schaffen,
Markus

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

Hallo Tsu!

Ich glaube nicht, dass der Kollege auf die mögliche Beschädigung des Leitungsmantels aus war. Ihm (und mir) geht es wohl eher um die Gefahr, dass durch das hin-und-her-bewwegen eine oder mehrere Adern brechen, was bei einer starren Leitung nicht nur im Bereich des Möglichen liegt sondern im Gegenteil sehr wahrscheinlich ist. Das kann dann z.b. zu einem Leitungsbrand führen, wenn der Leiterquerschnitt durch die Bewegung geschwächt wird. Oder bei einem Defekt an einem angeschlossenen Werkzeug zu einer gefährlichen Körperdurchströmung wenn der Schutzleiter in der Leitung gebrochen ist. Der Kollege hat schon recht, da gehört dringend eine flexible Zuleitung dran (die du an den Steckdosen so aber nicht anschliessen kannst da die Klemmen nicht dafür ausgelegt sind).
Ausserdem ist eine Prüfung auf Wirksamkeit der Schutzmassnahmen dringend erforderlich, denn die reine Funktion der Anlage sagt nichts drüber aus ob sie auch im Fehlerfall noch betriebssicher ist.
Die Arbeit eines Elektrikers besteht nicht nur aus dem anklemmen, sondern auch aus der messtechnischen Überprüfung mit dem Schutzmassnahmenprüfgerät - die Existenz und Aufgabe eines solchen ist dem Laien übrigens zu 99,9% gänzlich unbekannt.
Naja, die Bezahlung der Fachkraft ist ein leidiges Thema, leider macht sich kaum jemand Gedanken drüber was wir alles an Abgaben und Steuern entrichten müssen. Vom Umsatz bleibt da kaum was an Gewinn über und der Verdienst eines Elektroinstallateurs ist nicht gerade rosig.


Gruß Tobi

@Marc: Ich glaube wir kennen uns, hatten wir nicht zusammen die Sache am Tricomcenter durchgezogen *grins*

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

Ist das ein schlechtes Vorzeichen für den weiteren Verlauf des Experiments, dass tatsächlich das BREMS-Pedal zuerst fertig geworden ist? ;-)

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Anonymous Tsuppari hat gesagt...

mist, stimmt, ich hätte das (voll)gaspedal zuerst machen sollen.

aber vielleicht ist es gerade gut, dass das bremspedal jetzt endlich weg nicht mehr im weg ist.... ;-)

was die hängesteckdose angeht hab ich nochmal nachgeschaut. hatte die aufhängung mit der Kette so ausgeklügelt, dass keine Reibung an den Kanten entstehen kann und auch unten an den steckdosen kein spiel ist, um die kabel brüchig zu machen! dürfte also die nächsten 157 tage reichen... ;-)

gruß

tsu

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

Tag 167

... ich stehe vor meiner ausgebrannten Werkstatt. Da scheint wohl etwas mit der Elektrik nicht gestimmt zu haben... ?? !!

Ich bin da ganz der Meinung meiner Vorredner ... NYM-Kabel ist nicht umsonst nur für starre Verlegung zugelassen, also zB. Aufputz auf Wand oder Unterputz.

Gruß
Marco

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