Montag, 10. August 2009

Tag 202: Rahmen zum Strahlen

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Tach Leute!

Heute habe ich nur ultrawenig Zeit, denn unser kleiner Großer hat Geburtstag, und bis er aus dem Kindergarten nach Hause kommt, will hier die Party vorbereitet werden.

Aber es lohnt sich, schnell noch zu berichten. Der von Heiko verursachte Motivationsschub hält weiter an und ich versuche die verbleibenden letzten fünf Wochen, die ich noch in dieser Werkstatt bin, optimal auszunutzen.

Was die neue Location angeht fühle ich mich gerade wie ein Tier, dass nachts auf der Straße steht und gelassen mit großen neugierigen Augen die beiden Lichter anschaut, die auf es zurasen.

Wie bereits berichtet steht möglicherweise privat eine kleine räumliche Veränderung an. Wann da die Entscheidung fällt ist aber leider nicht ganz gewiss und daher kann ich bzgl. Werkstatt auch noch nichts in die Wege leiten.

Aber, wenn ich ehrlich bin... ....gibt es schon einen Plan B, der allerdings mit erheblich mehr Fahraufwand verbunden wäre...

A propos "Fahren". Fahren soll der Landcruiser auch irgendwann mal wieder. Daher mal schnell Hand angelegt...

Zunächst einmal gilt es, den Fauxpas von letzter Woche wieder zu richten.

Da stand ich erstmal wieder vor wie der Ochs vorm Berg. Kann man was kaputt machen? Kriegt man das wieder so hergerichtet, wie es war?




Das heiß machen in so einem Fall hilft, hab ich hier (wie so vieles vieles weitere) inzwischen gelernt.

Also erstmal draufbraten.




Anschließen habe ich mit Hammer gegen Hammerstiel an die Stelle geprügelt, gegen die ich von der anderen Seite auch geschlagen habe, als ich versucht hatte, den Niet rauszubekommen.

Und es wirkt! Als Führung hatte ich schon die Schrauben lose eingeschraubt.

Den letzten Ausrichteschliff bekomme ich durchs Anziehen der Schrauben.




Schaut doch wunderbar aus, oder?

Oah, fühlt sich das gut an! Habe gerade das erste Mal einen Rahmen gerichtet!




Dann kann es ja weiter gehen. Viel ist auch nicht mehr zu tun, bis der Rahmen zum Strahlen kann.




Es müssen lediglich noch zwei mal zwei Niete raus.




Und zwar die, die die Federaufnahmen seitlich am Rahmen halten.




Da ich an die eine nicht mit nem kurzen Bohrer rankomme, hab ich mir drei längere Bohrer besorgt. Diese aber (letztlich aus Preisgründen) nur HSS und nicht HSS Co.




Erst einmal aber mit dem Zeug nach draußen in die Sonne.




Nach geduldiger Bohrarbeit fällt bald die erste Aufnahme.








Die überstehenden Nietköpfe...




...trage ich mit dem Druckluftschleifer ab.




So bleibt weniger Material übrig, dass ich nach weiterem Bohren durch das Nietloch prügeln muss.




Nachdem beide Federaufnahmen ab und die Niete raus sind, führe ich noch ein paar kleinere Richtarbeiten am Rahmen durch.

Hier Am Ende hat sich das letzte Stück hochgebogen.




Dengel Dengel Dengel. Fertig.




Natürlich hatte ich's vorher heiß gemacht!




Und hier muss ich auch nochmal mit Hammerstiel und Hammer beigehen...




Bestens.



Ja, Freunde. Und damit ist der große Moment gekommen!!!!




Das Ding kann rüber zum Sandstrahler.




Als Transporthilfe dient das schäbige Baumarkt-Umzugs-Rollbrett.

Rund zwanzig Meter vorm Sandstrahler sind dann auf einen Schlag auch gleich drei der vier Rollen abgefallen.

Die Jungs haben daraufhin ne Palette und nen Gabelstapler hervorgeholt und das Ding damit weiter aufn Hof gefahren.




Zurück in der Werkstatt wird noch ein bisschen weitergebastelt.

Um das Zeug nicht weiter rumfliegen zu haben, schraube ich die Spurstangenköpfe auf die Spurstangen auf.

Bei der einen Vorderachs-Spurstange habe ich mich schon gewundert, warum ich die Köppe nicht so weit einschrauben kann, dass ich die Distanz bekomme, die im Handbuch steht.

Woran das liegt wird mir heute schmerzlich bewusst, als das bei denen hier auch nicht funktioniert:

Lack im Gewinde.

Hatte beim Lackieren nicht dran gedacht, die seitlichen Schlitze am Ende der Stangen abzudichten. Na prima.

Da werde ich wohl mal schauen, wo ich leihweise passende Gewindeschneider für Feingewinde in den hier erforderlichen Größen (15? 16? 17? 18?) her bekomme. Weil nur für dieses eine Mal die Dinger zu kaufen, würde glaube ich den Rahmen sprengen...




Wenn der Rahmen vom Sandstrahlen kommt, soll er hier drin lackiert werden. Das braucht Platz für die mobile Lackierkabine.




Also schaffe ich gleich schon mal das Schweißgerät, den Motorkran, Reifen und Felgen nach drüben.




A propos Felgen.

Die hab ich heute vom Pulverbeschichten abgeholt...




Aaaaaahhhhhhh! Was für eine Wohltat! So wird hier langsam nen Schuh draus!




Ein paar Fragen hätte ich allerdings noch:

Wenn ich den Rahmen beim Strahlen hatte und die ganzen fehlenden Teile (Federaufnahmen, Heckstoßstange, Diagonaltraversen etc.) besorgt und gestrahlt habe, wie gehe ich dann beim Lackieren/Montieren vor???

a) Welche Schrauben muss ich nehmen? Hochfeste? Feingewinde?
b) Bekommt man irgendwo Schrauben, bei denen das obere Schaftstück, was durch die Rahmenschichten geht, nicht abgedreht ist?
c) Muss ich Unterlegscheiben verwenden?
d) Irgendwelche besonderen Muttern??? Selbstsichernde?
e) In Welchem Drehmoment muss ich die anziehen?
f) Erst lackieren und montieren, wenn alles trocken ist? (Schrauben wären dann nicht schwarz.
g) Oder vielleicht die Einzelteile und den Rahmen erstmal mit zwei Schichten versorgen, und bei der zweiten Schicht die Teile "nass" montieren?
h) Oder anders?

Freue mich auf Euer Feedback, auch wenn, denke ich, die Hälfte von Euch irgendwo schön im Urlaub ist...

Nun denn!

Jetzt wird hier Geburtstag gefeiert. Mannomann. Drei Jahre schon...

Hab ich also nur noch 15 Jahre, bis die Karre definitiv fertig sein muss...

Beste Grüße!

Tsuppari

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13 Kommentare / Ratschläge

Anonymous Anonymous hat gesagt...

Hi Per!
Meiner Meinung nach solltest du feuerverzinkte, hochfeste Schrauben (Güte 10.9) nehmen. Ein Satz besteht immer aus Schraube, zwei Scheiben und Mutter. Ich empfehle dir mal ein Tabellenbuch Metall. Da stehen Anzugsdrehmomente, Maße etc. drin. Ist ein prima Nachschlagewerk.
Die lackierten Gewinde bekommst du eventuell mit Verdünner und einer Drahtbürste hin. Ansonsten gibt es eine spezielle Gewindefeile, mit der sich alle gängigen Gewindearten reinigen lassen.
Gruß Stefan

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

Hallo Per

Wenn du eine passende Gewindestange/Schraube hast, säge einfach ein paar Schlitze und dann die Schraube reindrehen, der Dreck/Lack sollte sich in den Schlitzen fangen.
Gruß
Urban

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Anonymous atze hat gesagt...

zum Thema Rahmenschrauben
http://www.buschtaxi.de/649.0.html

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

Rechenfehler! Dir bleiben noch 14 Jahre, oder hat Berlin noch nicht den Führerschein mit 17?!

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Anonymous Wuschel hat gesagt...

Schrauben mindestens 8.8, mehr schadet (ausser deinem Geldbeutel) nicht. Es gibt noch 10.9 und 12.9. Die erste Zahl bedeutet die Streckgrenze des MAterials in 100 N/mm^2, die zweite Zahl, wieviel % davon die Schraube abkann. Z.B. kann eine 10.9er Schraube 90% von 1000 N/mm^2 ab. Das ist schon sehr ordentlich!

Bei Schraubverbindungen gehören Unterlegscheiben einfach zum guten Ton.

Punkt b) interpretiere ich so, dass du kein Gewinde bis Kopf möchtest. Abgedreht wird da nämlich nichts, sondern das Gewinde wird eingewalzt.
Schrauben solltest du eh im Eisenwarenhandel kaufen und nicht im Baumarkt, da haben die dann auch alle möglichen Varianten mit Gewinde bis Kopf oder eben nicht.
Für die Kraftübertragung ist es egal ob das Gewinde bis zum Kopf reicht oder nicht, da Schrauben immer auschließlich auf Zug, aber nie auf Scherung beansprucht werden (die Scherung wird über Klemmkraft abgefangen). Der gewindelose Schaft ist nur zum exakteren Positionieren hilfreich.

Muttern auf jeden Fall selbstsichernd. Und merke: Selbstsichernde sind Einmalartikel, wurden sie ein mal angezogen und wieder gelöst sichern sie nicht mehr (so gut).

Ich würde erst lackieren und dann Schrauben, da so die Lackschicht zwischen den Metallteilen einfach besser wird.

Gruß
Carsten

http://blechvogel.blogspot.com

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

Zum Thema Schrauben sei noch hinzuzufügen, dass auch HV-Schrauben (10.9) Einmalartikel sind. Waren sie einmal mit Drehmoment vorgespannt, dürfen sie kein zweites Mal montiert werden. Selbstsichernde Muttern braucht man m.E. nicht, wenn mann die Schrauben mit Drehmoment montiert. Die Dehnung (Vorspannung) des Schaftes sollte die Mutter ansich sichern.
Zulässig sind nach DIN nur Mutter-Schraube-Kombinationen der gleichen Güte und des gleichen Herstellers.
Gruß Stefan

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

Moin,

die Schrauben aus dem Buschtaxi-Link finde ich gut. Dann allerdings keine Unterlegscheiben verwenden. 10.9 ist m.E. Minimum, 8.8 ist für nen Rahmen zu wenig. Anzugdrehmoment nach Tabelle. Feingewinde wäre auch super.
Lackieren würde ich Rahmen und Einzelteile, nach der Montage einfach noch mal drüberhauchen, wenn du die Schrauben lackiert haben möchtest. Mit 3 in 1 dürfte das technisch und optisch kein Problem sein.
Deine Erhitzungsaktion finde ich nicht so prickelnd. Bei Rahmen, tragenden und Lenkungsteilen läßt man besser die Finger von übermäßiger Wärme.
So, noch schönen Kindergeburtstag und viel Erfolg bei der örtlichen Veränderung.

Gruß Steffen

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

hallo peer,
herzlichen glückwunsch an deinen junior

schrauben würde ich auch 10.9er nehmen aber gelb chromatierte (gibts auch feuerverzinkte in 10.9?)und keine selbstsichernde muttern. das mit dem nicht durchgehenden gewinde sehe ich anders- da die schraube durch das aufgewalzte gewinde dünner wird und dort eine materialverdichtung stattfindet.

schrauben findest du z.b. bei max witte in neukölln

das mit der wärme ist prinzipiell richtig aber mit dem bisschen wärme die du da hast brauchst du dir keine sorgen machen.

und erst lackieren dann verschrauben, falls gewünscht nochmal nachnebeln

ff
heiko

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

Hi Peer,
wegen der Schrauben würde ich Dir zu so genannten Paßschrauben raten. Bei denen ist der Durchmesser des gewindefreien Schaftes größer als der Gewindedurchmesser (z.B. Paßschaft 9mm und Gewinde 8mm) Du mußt die Materialstärke der zu verschraubenden Bleche addieren und davon ca 1-2 mm abziehen. Dann hast Du die benötigte Paßschaftlänge. Die erwähnten 9er Schrauben passen auch ohne Bohren exakt in die Nietbohrungen und die Position der Teile ist eben auch genau.
Zum Gewinde reinigen - egal ob Rost Dreck oder Lack rate ich vom Gewindeschneider ab. Nimm doch Deinen Druckluft-Stabschleifer mit einer runden Drahtbürste. Geht schnell und verletzt die Gewindeflanken nicht, was beim schneiden durchaus passieren kann.
Gruß Marcus!

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Anonymous Benjamin hat gesagt...

Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich lese was du alles so auf die Beine stellst... Hierzu erstmal einen ganz großen Daumen nach oben... :-)

Mal noch ne fixe Frage, hat dein Vermieter in seinen riesen großen Maschinenfundus noch einen Druckluftkompressor stehen, es muss kein großer sein, er sollte jedoch einen Schlagschrauber abkönnen...gg

MFG Benjamin

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

Was ich noch fragen wollte:
Wat is eijendlich "Stahlen"?

;-))

Gruß Steffen

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Anonymous Marc hat gesagt...

Hallo Tsu,

weiß nicht ob du den Link schon kennst:
http://www.wegertseder.com/
Hat Schrauben in allerlei Größen. Nicht unbedingt die Billigsten aber halt auch eine gute Auswahl in Feingewinde und/oder Hochfest...

Viele Grüße,
Marc

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Anonymous Anonymous hat gesagt...

hallo,
ich würde erst alles montieren und dann über alles lackieren inkl. schrauben damit zwischen den verschraubten teilen kein lack ist. der sich eventuell mit der zeit setzt und sich dann die vorspannung der schraubverbindung nachlässt und sich so lockert.

gruss alex

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